Am 20. Juni 2025 ist internationaler Weltflüchtlingstag. Dieser Tag erinnert jedes Jahr daran, dass weltweit Millionen Menschen gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen – auf der Suche nach Sicherheit, Frieden und Würde.
In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto: „Solidarität mit Geflüchteten“. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) ruft dazu auf, den Geschichten von Geflüchteten mehr Aufmerksamkeit zu schenken und ihnen und ihren Forderungen solidarisch beiseite zu stehen. Laut dem UNHCR waren Ende 2024 weltweit über 122 Millionen Menschen auf der Flucht – so viele wie nie zuvor. Konflikte, Armut, die Klimakrise und strukturelle Ungleichheiten zählen zu den zentralen Fluchtursachen.
Was bedeutet eigentlich „Flucht“?
Die Definition von Flucht umfasst mehr als das Bild von Menschen in Booten oder Flüchtlingslagern. Flucht beschreibt den erzwungenen Weggang aus der Heimat – ein tiefer Einschnitt in das Leben eines Menschen, das geprägt ist von Angst, Verlust, aber auch Hoffnung. Flucht bedeutet, sich in Bewegung zu setzen, weil das Bleiben keine Option mehr ist.
Das Narrativ zu ändern bedeutet auch, Menschen nicht auf ihre Flucht zu reduzieren. Geflüchtete sind nicht „hilflos“ – sie treffen mutige Entscheidungen unter widrigsten Bedingungen.
Es ist an uns, die globalen Rahmenbedingungen zu schaffen, die Flucht unnötig machen – durch faire Partnerschaften und nachhaltige Entwicklungsziele.
Hintergründe von Fluchtursachen
Flucht und Migration haben vielfältige und oft miteinander verwobene Ursachen. Häufig spielen mehrere Faktoren gleichzeitig eine Rolle.
Ein Blick auf die wichtigsten Einflussfaktoren:
- Kriege und bewaffnete Konflikte: Etwa in Sudan, DR Kongo oder Somalia – sie treiben Millionen in die Flucht.
- Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen: Aufgrund von Religion, ethnischer Herkunft, politischer Haltung oder sexueller Orientierung.
- Klimakrise und Umweltzerstörung: Dürren, Überschwemmungen und der Verlust von Lebensraum zwingen Menschen zum Gehen.
- Auch wenn Hunger sowie mangelnder Zugang zu Bildung, Arbeit und Gesundheitsversorgung nicht als offiziell anerkannte Fluchtgründe gelten, führen sie häufig dazu, dass Menschen neue Perspektiven suchen müssen.
Flucht ist also kein „Auswandern“, sondern eine Überlebensstrategie. Zudem sind die Ursachen für Flucht oft global bedingt – das zu erkennen, ist zentral für eine menschliche und gerechte Migrationspolitik.
Entwicklungszusammenarbeit wirkt – und rettet Leben
Deutschland hat sich 1970 im Rahmen der Vereinten Nationen verpflichtet, 0,7 % seines Bruttonationaleinkommens für Official Development Assistance (ODA) bereitzustellen. Dieses Ziel wurde bisher nur selten erreicht. Dabei zeigt unsere Arbeit bei ONE: Entwicklungsgelder können global Großes bewirken – insbesondere in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Krisenprävention.
Dank internationaler Zusammenarbeit konnten in den letzten Jahrzehnten:
- Millionen Kinder durch Impfprogramme der Gavi-Allianz geschützt werden,
- die Todesraten durch Malaria, Tuberkulose und HIV/Aids signifikant gesenkt werden,
- Frauen gestärkt und Mädchen der Zugang zu Bildung ermöglicht werden.
Diese Maßnahmen sind keine Hilfe – sie sind Investitionen in gerechtere globale Strukturen. Eine starke, faire Entwicklungszusammenarbeit ist entscheidend, um Menschen Perspektiven zu bieten – damit sie ihre Heimat nicht verlassen müssen.
ONE fordert: Hoffnung ermöglichen – weltweit wirksam sein
ONE Deutschland fordert zum internationalen Weltflüchtlingstag 2025:
- Die Einhaltung des 0,7%-Ziels durch die Bundesregierung
- Mehr Investitionen in Bildung, Gesundheit und Jobs in Ländern mit hoher Fluchtbetroffenheit
- Eine entwicklungspolitische Strategie, die darauf abzielt, Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern und so stabile sowie zukunftsfähige Perspektiven vor Ort zu ermöglichen.
Mit unserer Kampagne #WeltWeitWirksam machen wir sichtbar, wie politische Entscheidungen Menschenleben weltweit beeinflussen – positiv wie negativ.
Was kannst du zum World Refugee Day 2025 tun?
- Teile diesen Artikel zum Weltflüchtlingstag 2025.
- Informiere dich mehr zum Thema und unterstütze Organisationen wie ONE Deutschland.
- Fordere deine Abgeordneten auf, sich für faire Entwicklungspolitik stark zu machen.
- Unterschreibe unsere Petition zur Sudankrise und setze dich gemeinsam mit uns für globale Gerechtigkeit ein.