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Finanzierung jenseits von Silos: Financing for Feminist Futures

Kommentar

Dies ist die Übersetzung eines englischsprachigen Artikels, der ursprünglich im Alliance Magazine erschienen ist.

In Oktober 2025 haben sich über 200 Aktivist*innen, zivilgesellschaftliche Akteur*innen, Forschende und Geldgeber*innen aus der ganzen Welt auf der Konferenz Financing for Feminist Futures getroffen, um über eine gerechte Finanzierung der Entwicklungszusammenarbeit zu sprechen. Hier ist unser Rückblick.

Get comfortable being uncomfortable.“ 

Dieser Satz blieb mir im Gedächtnis, nachdem ich an Financing for Feminist Futures teilgenommen hatte. Die Konferenz konzentrierte sich darauf, feministische Ansätze – die Förderung von Gleichberechtigung, Rechten und Chancen für alle Geschlechter – voranzutreiben und darauf, welche Arten der Finanzierung diese Ziele bestmöglich unterstützen kann. Die Atmosphäre war energiegeladen, unterstützend und zutiefst motivierend. In diesem Raum konnten wir darüber reflektieren, wie sektorübergreifende Zusammenarbeit die Art und Weise verändern kann, wie wir Geschlechtergerechtigkeit und inklusive, gesellschaftliche Veränderung finanzieren. 

Silos aufbrechen für eine nachhaltige Entwicklungsfinanzierung

In Panels und Kleingruppendiskussionen wurde deutlich, dass wir bei öffentlicher und privater Finanzierung immer noch dazu neigen, in Silos zu denken. Öffentliche Entwicklungszusammenarbeit (ODA), philanthropische Förderungen, privates Vermögen und multilaterale Mittel werden häufig als getrennte Ökosysteme betrachtet. Damit Entwicklungsfinanzierung nachhaltig und wirksam ist, müssen diese Ressourcen koordiniert und komplementär eingesetzt werden. 

Durch unsere internationale Advocacy-Arbeit und Kampagnen setzt sich ONE dafür ein, die globale Architektur der Entwicklungsfinanzierung zu transformieren. Wir treten für gerechte multilaterale und private Finanzierungen neben ODA ein, damit Ressourcen fairer verteilt und wirksam genutzt werden, um eine gerechte und inklusive Entwicklungszusammenarbeit voranzubringen. Durch unsere Advocacy bemüht sich ONE darum, die Entwicklungsfinanzierung für afrikanische Länder zu verbessern. Wir fordern fairere globale Regeln, geringere Kreditkosten und bessere Koordination zwischen öffentlichen und privaten Geldgebern, damit Ressourcen die Menschen und Gemeinschaften erreichen, die nachhaltigen Wandel vorantreiben können. 

Lokale Kreativität als Vorbild 

Einer der wertvollsten Teile der Konferenz war es, von lokalen zivilgesellschaftlichen Organisationen zu hören, die zunehmend eingeschränkte Finanzierungsspielräume mit Kreativität und Mut navigieren. 

Während viele internationale NGOs sich darauf konzentrieren, ODA-Ströme zu schützen und Narrative zu verändern, berichteten lokale Organisationen, wie sie mit kleineren Fonds, neuen Generationen, die Familienstiftungen verwalten, sowie vermögenden Privatpersonen zusammenarbeiten, die bereit sind, kleinere, flexiblere Förderungen zu vergeben. In Kontexten, in denen ausdrücklich geschlechterbezogene Sprache politisch sensibel sein kann, passen diese Organisationen ihre Formulierungen an und betonen gemeinsame Ziele wie Gemeinwohl, Chancen oder Fairness. 

Diese Strategien spiegeln eine breitere Kreativität und den Pragmatismus auf der Graswurzelebene wider – Wege zu finden, feministische Arbeit zu unterstützen, selbst wenn traditionelle Finanzierungsströme oder Sprache eingeschränkt sind. 

Die Kraft der Verbindung 

Der Austausch zwischen feministischen Akteur*innen aus unterschiedlichen Kontexten war äußerst bereichernd. Jene, die in Umfeldern arbeiten, in denen feministische Organisierung seit Langem eingeschränkt ist, haben innovative Wege entwickelt, über ihre Arbeit zu kommunizieren – Strategien, von denen wir lernen können. Ermutigend war auch zu sehen, dass wir trotz unterschiedlicher Kontexte und Ansätze alle auf die gleichen Ziele hinarbeiten. 

Diese Momente der Verbindung resonierten besonders mit uns bei ONE, da sie einen Ansatz widerspiegeln, dem wir auch in unserer eigenen Advocacy folgen: in Netzwerken zu arbeiten, die vielfältige Akteur*innen zusammenbringen; die Perspektiven von Partner*innen zu verstärken; und gemeinsame Erkenntnisse zu nutzen, um Fortschritte hin zu eine inklusivere Entwicklungszusammenarbeit zu beeinflussen. 

Teilnehmer*innen sitzen im Kreis und reden über Entwicklungsfinanzierung in unterschiedlichen Kontexten.
Ein Austausch über Erfahrungen in unterschiedlichen Kontexten. Foto: © Walking the Talk / BluParadise

Wie geht es weiter für eine feministische Entwicklungsfinanzierung?

Die Gespräche bei Financing for Feminist Futures erinnerten daran, dass die Transformation der Finanzierung von Geschlechtergerechtigkeit nicht nur mehr Geld erfordert, sondern mehr Kreativität. Das bedeutet, die Verbindungen zwischen verschiedenen Finanzierungsakteur*innen zu erkennen, sich mit Komplexität abzufinden und auf die Kreativität derjenigen zu vertrauen, die an vorderster Front für gesellschaftlichen Wandel einstehen. 

Bei ONE sind wir entschlossen, diese Erkenntnisse in unserer Advocacy-Arbeit weiterzutragen – insbesondere indem wir sicherstellen, dass unsere Arbeit zur Entwicklungsfinanzierung die Prioritäten und die Handlungsfähigkeit der Menschen in afrikanischen Ländern widerspiegelt. Dazu gehört die Zusammenarbeit mit unseren Jungendbotschafter*innen, einem Netzwerk junger Aktivist*innen in Afrika und Europa, die andere junge Menschen mobilisieren und Entscheidungsträger*innen zu Themen wirtschaftlicher Chancen und eines gesünderen Lebens ansprechen. Ihre Perspektiven stellen sicher, dass junge Menschen unsere Forderungen nach fairer und inklusiver Finanzierung mitgestalten. 

Wir freuen uns darauf, diesen Austausch im kommenden Jahr fortzuführen. 2026 stehen mehrere wichtige Momente auf der Agenda, darunter die 70. Sitzung der Frauenrechtskommission (CSW), Women Deliver und die nächste Konferenz zur feministischen Außenpolitik in Spanien. 

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