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Warum Afrika zählt: Gedanken einer ONE Aktivistin

Afrika ist wichtig, schreibt die Aktivistin Eden Tadesse anlässlich des 20-jährigen Geburtstages der ONE-Kampagne. Denn Afrika zählt nicht nur für Menschen des Kontinents, sondern auch für die Zukunft unseres Planeten. In einer Welt, die vor beispiellosen Herausforderungen steht, ist das Potenzial des Kontinents, die globale Gesundheit, Wirtschaft und Nachhaltigkeit zu gestalten, wichtiger denn je.

Dies ist ein Gastbeitrag von ONE-Jugendbotschafterin Eden Tadesse

Als internationale Jugendbotschafterin inspiriert mich das Engagement von anderen Jugendbotschafter*innen, die sich für aufrichtige Zusammenarbeit mit afrikanischen Ländern einsetzen. Lasst uns gemeinsam afrikanischen Stimmen Gehör verschaffen und sicherstellen, dass die Zukunft Afrikas eine gemeinsame Priorität ist.

ONE: Wie alles begann

Bono, Lead Sänger der irischen Rockband U2 und Mitbegründer von ONE, hat die weltweite Aufmerksamkeit für afrikanische Themen gesteigert, indem er sich vom Engagement der Afrikaner*innen inspirieren ließ. In den 1980er Jahren bewegte ihn das Leid der Menschen durch die Hungerskatastrophe in Äthiopien zum Handeln. Seitdem setzt er sich für soziale Gerechtigkeit und Armutsbekämpfung ein. Er fordert außerdem, ärmeren Ländern die Schulden zu erlassen und an der HIV/Aids-Prävention zu arbeiten. Beides betrifft Millionen Menschen in Afrika.

Auf dem 2023 Goalkeepers Event der Bill & Melinda Gates Foundation, würdigte Bono mich und mein Herkunftsland (Äthiopien) in einem Video-Statement: „Dein wunderschönes Land ist einer der Gründe, warum ich mit dem begonnen habe, was ich heute tue.“ Sein lebenslanges Engagement zeigt, wie einflussreiche Personen Ressourcen mobilisieren können und andere mit inspirieren, sich für wichtige Anliegen einzusetzen.

Die Bedeutung afrikanischer Stimmen

Afrikanische Führungspersonen und Aktivist*innen setzen sich seit langem für die Gestaltung ihrer Zukunft ein, doch in internationalen Diskussionen wurden ihre Stimmen nicht immer berücksichtigt. Heute tragen Bemühungen, wie die von ONE dazu bei, diese Perspektiven und afrikanisch geführte Entscheidungsprozesse zu stärken.

In vielen Fällen wird die internationale Politik ohne ausreichende Beteiligung der afrikanischen Länder gestaltet. Dieses Versäumnis setzt einen Kreislauf von Ungleichheit und falscher Repräsentation fort. Das langfristige Engagement von ONE für die Förderung afrikanischer Perspektiven zielt darauf, dass wir Entscheidungspositionen für die Gestaltung unserer eigenen Zukunft einnehmen können.

Das Potenzial der afrikanischen Jugend

Afrika ist der jüngste Kontinent der Welt. Im Jahr 2050 wird jeder vierte Mensch Afrikaner*in sein. Dieser „Jugendboom“ bietet Chancen für Wirtschaftswachstum und Innovation, birgt aber auch Risiken, wenn Herausforderungen wie Bildung, Beschäftigung und Infrastruktur vernachlässigt werden.

Darüber hinaus ist Afrika mit der harten Realität des Klimawandels konfrontiert. Weltweit werden bis 2050 voraussichtlich mehr als 1,2 Milliarden Menschen aufgrund klimabedingter Herausforderungen vertrieben werden, wobei Afrika der am stärksten betroffene Kontinent ist.

Die gesundheitlichen Ungleichheiten in Afrika sind groß im Vergleich zum Rest der Welt. Das betrifft besonders den Zugang zu Impfstoffen und die Infrastruktur des Gesundheitswesens. Die COVID-19-Pandemie hat diese Lücken noch vergrößert und den dringenden Bedarf an Investitionen in die Gesundheitssysteme auf dem gesamten Kontinent verdeutlicht. Beispielsweise haben nur acht Prozent der afrikanischen Bevölkerung eine Impfung gegen COVID-19 erhalten..

Afrikas Rolle in der Weltwirtschaft

Afrika hat das Potenzial, Ernährungssicherheit zu erreichen und ein wichtiger Akteur in der weltweiten Lebensmittelversorgung zu werden. Dies kann durch Investitionen in die Landwirtschaft, nachhaltige Praktiken und Infrastruktur erreicht werden, vorausgesetzt die systembedingten Hindernisse werden beseitigt.

Es ist kein Geheimnis, dass internationale Partnerschaften entscheidend sind, um das Potenzial Afrikas freizusetzen. Organisationen wie ONE schmieden solche Allianzen und setzen sich für gerechte Lösungen ein. Dieser Einsatz steht im Einklang mit der Erkenntnis, dass Wohlstand in allen Teilen der Welt miteinander verknüpft ist. Wir von ONE sagen: Wenn Afrika wächst, profitiert die Welt. Das ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer gerechteren und nachhaltigeren Weltgemeinschaft.

Afrika ist die Zukunft – jetzt handeln!

Meiner Meinung nach ist es nicht nur eine ethische, sondern auch eine globale Notwendigkeit, Afrika Priorität einzuräumen. ONE-Fokus ist also zeitgemäß und wichtig: Mit unserer Arbeit werden wir uns auch weiterhin für gerechte Investitionen in die Gesundheitsversorgung und wirtschaftliche Chancen einsetzen.

Afrikas Wachstum und Stabilität sind nicht nur für die Afrikaner*innen entscheidend, sondern für eine gerechtere und nachhaltigere Zukunft aller. Es ist an der Zeit, jetzt zu handeln.

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