Überall auf der Welt kämpfen Frauen* für ihre Rechte. Der 8. März will als feministischer Kampftag oder Welt-Frauen*-Tag darauf aufmerksam machen. Das diesjährige, von den Vereinten Nationen festgelegte, Motto lautet: „For ALL women and girls: Rights. Equality. Empowerment” (zu Deutsch: Für ALLE Frauen und Mädchen: Rechte. Gleichheit. Ermächtigung).
Ursprung des Tages
Die Einführung des Weltfrauentags geht auf die sozialistische Arbeiter*innen-Bewegung Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. Auf einer Frauenkonferenz forderten sie 1910 das Frauenwahlrecht und riefen zu diesem Anlass den 19. März als Internationalen Frauentag aus. Einige Jahre später wurde aus dem 19. März der 8. März.
Feministischer Kampftag oder Weltfrauentag?
Heute plädieren viele dafür den Begriff feministischen Kampftag anstelle von Welt-Frauen*Tag zu benutzen. Denn patriarchale Strukturen – also Strukturen, die Frauen* zugunsten von Männern benachteiligen – existieren auch heute noch weltweit weiter. Der Begriff feministischer Kampftag betont die Notwendigkeit gegen diese Strukturen anzukämpfen. Außerdem nimmt er Bezug auf die Perspektive des intersektionalen Feminismus. Diese besagt, dass Diskriminierungen an verschiedenen Sektionen, wie Geschlecht, „Race“ oder Klasse passieren kann. Gleichzeitig bezieht der Begriff auch auch queere Perspektiven mit ein. Die Journalist*in und Autor*in Hengameh Yaghoobifarah argumentiert, dass feministischer Kampftag auch alle Menschen, die keine Cis-Männer sind miteinschließt. Das sei wichtig da beispielsweise auch Agender oder nichtbinäre Personen von den Diskriminierungen des Patriarchats betroffen seien.
Wie Frauen* in Afrika für ihre Rechte kämpfen
Überall auf der Welt leiden Frauen* auf unterschiedliche Weise unter Strukturen, die sie benachteiligen. Im Sudan, der im Nordosten Afrikas liegt, brachen 2018 Massendemonstrationen gegen gestiegene Lebensmittelpreise und den langjährigen Diktator Omar al-Bashir aus. Frauen* protestierten an vorderster Front für ihre politische Freiheit und kämpften nach seinem Sturz um einen Platz in der Regierung. Auch im zentralafrikanischen Kamerun kämpfen Frauen* für Frieden und leisten Nothilfe. Durch anhaltende Kämpfe wurden viele Gesundheitszentren zerstört. Jede Woche bietet Esther Omam mit ihrer NGO „Reach Out Cameroon“ tausend Menschen kostenlose medizinische Versorgung. Trotzdem würden afrikanische Frauen* im Westen oft fälschlicherweise als hilflos dargestellt und ihre Kämpfe unsichtbar gemacht, kritisiert Asanda Benya, Soziologin an der University of Cape Town.
The ALI: Vision einer gerechten Welt
Lena E. Igweanyiba Rundfunkjournalistin und Aktivistin für die Rechte von Frauen ist Teil der afrikanischen Organisation „The Amazon Leadership Initiative (TheALI)“.Sie spricht vom Andauern patriarchaler Strukturen in ihrem Heimatland Gambia. Dies zeige sich darin, dass Männer glauben über Frauen bestimmen zu können. Konkret könne man das in den Bemühungen sehen, ein Gesetz aufzuheben, das Genitalverstümmelung (FGM) verbietet. Dieser Vorstoß konnte im Sommer 2024 verhindert werden und das Verbot existiert weiter.
TheALI hat es Lena ermöglicht sich mit Frauen* aus anderen afrikanischen Ländern zu treffen und gegenseitig zu empowern. TheALI bietet ein Mentorinnen-Programm für Frauen* und Mädchen zwischen 14 und 29 Jahren. Neben Allgemeinbildung werden auch Workshops zur menstrualen Gesundheit, Empowerment und Berufsberatung angeboten. So will die Organisation zu einer Welt beitragen, in der allen Menschen die gleichen Rechte und Möglichkeiten zur Verfügung stehen.
Der feministische Kampftag heute
Heute noch gibt es weltweite Unterschiede bei den Rechten von Frauen*. Die Wege, für eine gerechte Zukunft kämpfen, sind vielfältig und von Ort zu Ort unterschiedlich. Es geht um Gleichberechtigung im wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Bereich. Auch heute gehen viele Menschen auf die Straßen, um dafür zu kämpfen.