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Bundestagswahl 2025: 5 Dinge, die Deutschland jetzt braucht

Deutschland braucht Entwicklungszusammenarbeit und es gibt viele gute Gründe dafür. Erfolge der Entwicklungszusammenarbeit sind eindeutig: Weniger extreme Armut, stabilere Wirtschaften, Millionen geretteter Leben durch Impfprogramme. Doch im aktuellen Wahlkampf spielt Entwicklungszusammenarbeit kaum eine Rolle. Statt strategisch in globale Stabilität zu investieren, drohen Kürzungen – mit Folgen, die auch Deutschland treffen. Deutschland hat die Wahl: Weiter in Stabilität und Wachstum investieren, oder Instabilität und hohe Folgekosten riskieren?  

1. Krisen machen nicht an Ländergrenzen halt   

    Krisen machen nicht an Ländergrenzen halt – auch in Deutschland spüren wir die Folgen. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine treibt Lebensmittelpreise in die Höhe, der Klimawandel zerstört Ernten und führt zu Fluchtbewegungen. Pandemien legen Lieferketten lahm, schwache Gesundheitssysteme bedeuten mehr unkontrollierte Infektionen und fehlende oder verspätete Behandlung, wodurch neue Virusvarianten entstehen können. Extremwetter trifft nicht nur den Globalen Süden, sondern auch Deutschland.  

    Inlandsinvestitionen – wie die Sanierung deutscher Straßen, die Stabilisierung der Renten und die Modernisierung der Bundeswehr – sind notwendig, dürfen aber nicht auf Kosten des internationalen Engagements gehen. Sonst drohen Krisen die Handelsketten zu destabilisieren und Klimaauswirkungen massive Schäden und höhere Kosten zu verursachen. Ohne vorausschauende Krisenprävention müsste Deutschland immer mehr in teure Notfallmaßnahmen investieren. Deshalb gilt: Wer innen stärkt, muss auch außen investieren – sonst sind die nationalen Investitionen nicht nachhaltig, und die langfristigen Kosten steigen weiter.  

    2. Entwicklungszusammenarbeit stärkt Deutschlands Wirtschaft  

      Entwicklungszusammenarbeit bringt wirtschaftliche Chancen – zum einen für Partnerländer, aber auch für Deutschland. Durch Investitionen in Bildung, Infrastruktur und Gesundheit wird die Wirtschaft in Partnerländern angekurbelt. Dadurch steigt das Einkommen der Menschen, was zu einer erhöhten Nachfrage und mehr Importen führt. Gleichzeitig wächst Afrikas Wirtschaft rasant, und mit seiner jungen Bevölkerung wird der Kontinent ein entscheidender globaler Absatzmarkt.  

      Davon profitiert Deutschland. Denn stabilere Märkte in Afrika, Asien und Lateinamerika bedeuten auch für deutsche Unternehmen neue Handels- und Investitionsmöglichkeiten. Laut einer KfW-Studie fließt mehr als ein Drittel von jedem in Entwicklungszusammenarbeit investiertem Euro über Warenexporte wieder zurück in die deutsche Wirtschaft! Dadurch werden auch deutsche Arbeitsplätze gesichert – etwa 88.000 Arbeitsplätze sind der Entwicklungszusammenarbeit zu verdanken!  

      3. Entwicklungszusammenarbeit ist Sicherheitspolitik 

        Sicherheit bedeutet mehr als hohe Verteidigungsausgaben. Instabile Staaten, Hunger, Arbeitslosigkeit und schwache Gesundheitssysteme schaffen Voraussetzungen für Konflikte und Instabilität. Wo Armut und Perspektivlosigkeit herrschen, wachsen Konflikte, Extremismus und unkontrollierte Fluchtbewegungen. Laut dem Ökonomen Paul Collier sind wirtschaftlich schwache Länder besonders anfällig für Gewalt – Milizen und Terrorgruppen rekrutieren dort, wo der Staat versagt. 

        Wer Krisen wirklich verhindern will, muss in Entwicklung investieren. Das heißt: Bildung und wirtschaftliche Chancen schaffen, Geschlechtergerechtigkeit fördern, Gesundheitssysteme stärken, Klimafolgen abfedern. Ohne diese präventiven Maßnahmen bleiben Diplomatie und Verteidigung wirkungslos.  

        Deutschland steht hier in der Verantwortung. Als eine der größten Volkswirtschaften und geopolitisch einflussreichsten Nationen Europas trägt es maßgeblich zur globalen Sicherheit bei. Das bedeutet, ein 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen für die Bundeswehr allein reicht nicht – es braucht ebenso starke Investitionen in Entwicklung, um menschliche Sicherheit zu gewährleisten.  

        4. Deutschland braucht Afrikas Rohstoffe  

          Die Energiewende ist ohne Afrikas Rohstoffe nicht möglich. Lithium, Kobalt und Seltene Erden – essenziell für Batterien, erneuerbare Energien und digitale Technologien – stammen zu großen Teilen aus Afrika. Bisher dominieren unausgewogene Handelsbeziehungen: Rohstoffe werden exportiert, während Wertschöpfung und Jobs anderswo entstehen. Doch ohne verlässliche Lieferketten bleibt die Energiewende eine Illusion. Deutschland braucht stabile Handelsbeziehungen mit afrikanischen Ländern – nicht nur als Rohstofflieferanten, sondern als echte Wirtschaftspartner. Afrika muss als Chancenkontinent gesehen werden – mit den richtigen Rahmenbedingungen kann der Kontinent nicht nur sein gesamtes Potenzial entfalten, sondern auch ein Schlüsselpartner für Klimaschutz, Energiewende und globale Wirtschaftsentwicklung werden. 

          5. Deutschland braucht starke Partnerschaften mit Afrika  

            Klimawandel, wirtschaftliche Unsicherheiten und Sicherheitskrisen machen deutlich: Globale Herausforderungen lassen sich nur gemeinsam lösen. Dafür braucht es starke Partner in einer multipolaren Welt, die sich für eine regelbasierte Ordnung einsetzen – und Afrika ist längst ein geopolitischer Schlüsselakteur. Mit wachsenden Märkten, strategisch wichtigen Rohstoffen und entscheidendem Einfluss in multilateralen Institutionen wird der Kontinent immer relevanter für die internationale Ordnung.  

            Doch afrikanische Länder wählen ihre Partner selbst. Für eine enge Zusammenarbeit mit afrikanischen Ländern müssen Deutschland und Europa bessere Angebote machen als beispielsweise China und Russland. Deutschland kann es sich nicht leisten, in einer multipolaren Welt nur zuzusehen. Rohstoffe für die Energiewende, wachsende Märkte für Handel und Investitionen, gemeinsame Sicherheitsinteressen – all das macht afrikanische Länder zu einem entscheidenden Partner. Jetzt geht es darum, die richtigen Weichen zu stellen: mit echten, langfristigen Angeboten, die wirtschaftliche Interessen mit politischer Verantwortung verbinden. 

            In der neuen Legislaturperiode muss Entwicklungszusammenarbeit Priorität werden 

            Entwicklungszusammenarbeit muss ein wichtiger Bestandteil der kommenden Legislaturperiode werden. Es ist nicht nur eine strategisch kluge Investition, sondern auch eine moralische Verantwortung. Wenn Deutschland sich als einer der größten Geber aus der Entwicklungszusammenarbeit zurückzieht, hat das weitreichende Folgen: weniger Impfungen, geschwächte Gesundheitssysteme, eingeschränkte Bildungs- und Arbeitschancen sowie eine Zunahme extremer Armut. 

            Es braucht klare politische Entscheidungen: Entwicklungszusammenarbeit darf nicht gekürzt, sondern muss gestärkt werden. Klimaschutz, Bildung und globale Gesundheit müssen ganz oben auf der Tagesordnung der neuen Bundesregierung stehen. 

            Du möchtest, dass Deutschland sein Engagement in der Entwicklungszusammenarbeit stärkt? Dann werde aktiv und engagier dich hier für eine gerechtere Zukunft.  

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