Bald ist wieder G7-Gipfel. Dieses Jahr möchten wir echten Fortschritt für Frauen und Mädchen weltweit sehen. Deshalb haben wir uns mit dem G7-Sherpa Professor Lars-Hendrik Röller getroffen und mit ihm über unsere Forderungen gesprochen. Hier berichtet Jugendbotschafterin Luisa von ihren Eindrücken des Treffens.
Aktivismus kennt kein Hitzefrei! Den sommerlichen 32°C zum Trotz, haben wir, eine Gruppe Jugendbotschafter*innen von ONE, die Möglichkeit genutzt, um uns für Geschlechtergerechtigkeit und das Ende extremer Armut einzusetzen. Im Rahmen der Vorbereitungen auf den G7-Gipfel im August, konnten wir uns mit G7-Sherpa Professor Lars-Hendrik Röller im Bundeskanzleramt treffen.
Sherpas sind die Chefunterhändler*innen der Regierungen, die das internationale Gipfeltreffen vorbereiten. Professor Röller hat diese Rolle nun schon seit 2011 inne und ist ebenfalls wirtschaftspolitischer Berater der Bundesregierung – ein einflussreicher Gesprächspartner also. Dementsprechend aufgeregt waren wir natürlich auch!
Es steht Einiges auf dem Spiel
Bei unserem Treffen hatten wir die Möglichkeit Professor Röller unseren offenen Brief zu überreichen und mit ihm über die Gleichstellung von Frauen und Mädchen, extreme Armut und eine gerechte Entwicklungszusammenarbeit zu sprechen. Das war uns ein großes Anliegen, denn schließlich steht einiges auf dem Spiel.
Die G7 sind ein wichtiges Forum, in dem die Staats- und Regierungschefs und -chefinnen Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens, Italiens, Japans, Kanadas und der USA aufeinandertreffen und versuchen, sich auf gemeinsame weltpolitische Positionen zu einigen. G7 bzw. G8 Gipfel (bis 2014 war Russland noch dabei) haben eine lange Geschichte. Schon 1975 fand ein Treffen in Frankreich statt, das man als Vorläufer der heutigen Gipfel ansehen kann. In diesem Jahr findet G7 wieder in Frankreich statt, und zwar in Biarritz.

ONE fordert: Echter Fortschritt, keine leeren Versprechen
Die perfekte Möglichkeit etwas zu bewegen
Der Gipfel bietet die perfekte Möglichkeit, um wirklich etwas zu bewegen. Denn die dort vereinten Staaten sind die größten Geber von Entwicklungsgeldern weltweit. Außerdem werden auch Vertreter*innen der Regierungen von Südafrika, Senegal, Ruanda, Burkina Faso und Ägypten (als aktueller Vorsitz der AU Kommission) teilnehmen. Wir finden, dass dies der Startschuss für eine Partnerschaft mit Afrika auf Augenhöhe sein sollte. Zudem hat Frankreich als Gastgeber die Bekämpfung von Ungleichheiten sogar als das zentrale Thema des diesjährigen G7-Gipfels festgelegt.
Über 138.000 Unterstützer*innen haben mittlerweile unseren offenen Brief unterzeichnet, den wir Professor Röller überreichen konnten. Dieser Brief wurde von mehr als vierzig Aktivistinnen aus 15 Ländern Afrikas mitverfasst, darunter beispielsweise die erste Jugendbeauftragte der Afrikanischen Union Aya Chebbi. Diese Frauen, die wirklich in vorderster Reihe für die Gleichheit der Geschlechter eintreten, möchten nicht unser Mitgefühl. Sie fordern Taten, damit wir nicht noch 108 Jahre auf echte Gleichberechtigung warten müssen. Dem schließen wir uns an. Denn Geschlechtergleichheit muss höchste Priorität erhalten – beim G7-Gipfel und darüber hinaus. Was wir konkret fordern, könnt ihr hier nachlesen.

Jugendbotschafter*innen in Aktion
Jetzt heißt es: Dran bleiben!
Wir sind auf jeden Fall bestärkt aus dem Treffen hervorgegangen. Aber jetzt heißt es: Dran bleiben! Denn wir möchten echten Fortschritt und nicht bloß Versprechen. Schließlich drängt die Zeit. Bis 2030 will die Weltgemeinschaft extreme Armut und vermeidbare Krankheiten beenden. Auch geschlechterbedingte Ungerechtigkeit soll bis dahin ein Ende finden. Und auch, wenn sich in diesem Bereich schon manches bewegt hat, gibt es bis dahin noch Einiges zu tun!
Du möchtest unsere Jugendbotschafter*innen in ihrer Arbeit unterstützen? Dann unterzeichne unseren offenen Brief. Denn: Im Kampf um Geschlechtergerechtigkeit zählt jede Stimme!