In den letzten drei Jahrzehnten ist die Rate der weiblichen Genitalverstümmelungen zurückgegangen: Während in den dreißig Ländern, in denen Berichte zu der Praxis vorliegen in den 80ern noch die Hälfte der Frauen betroffen waren, sind es 2018 nur noch ein Drittel. Grund dafür sind auch viele Aktivist*innen, die sich auf verschiedenste Weisen engagieren.
Joseph Osuigwe Chidiebere ist einer von ihnen. Er ist Geschäftsführer und Gründer des „Devatop Centre for Africa Development“, einer nigerianischen Nichtregierungsorganisation, die sich gegen Menschenhandel und Menschenrechtsverstöße einsetzt. Eines der Projekte heißt “End Female Genital Mutilation“ und zielt auf die Reduktion der weiblichen Genitalverstümmelung im Zentrum des Landes.
„Du selbst, oder eines deiner Familienmitglieder haben vielleicht keine weibliche Genitalverstümmelung praktiziert, aber das ist kein Grund, darüber zu schweigen. Du musst dich dagegen aussprechen, um andere von der Praxis abzubringen.”
– Joseph Osuigwe Chidiebere
Diese Initiative ist ein Beispiel, wie lokale Initiativen kultursensibel und nachhaltig Veränderung hervorbringen. Für Joseph Osuigwe Chidiebere bedeutet das beispielsweise lokale Netzwerke, Frauen, Jugendliche, traditionelle Herrscher*innen und Entscheidungsträger*innen mit einzubeziehen. So entsteht in der Gesellschaft ein Bewusstsein für die Folgen der weiblichen Genitalverstümmelungen.
Ursachen für die menschenrechtswidrige Praxis gibt es viele – sie reichen von kulturellen, religiösen und gesellschaftlichen Argumentationen, bis hin zu falschen hygienischen Ansichten. Daran angeknüpft will das Projekt durch den inklusiven Ansatz zeigen, dass keine dieser Gründe legitim sind.
„Das empfindliche Sexualorgan eines Mädchens abzuschneiden, ist direkt gegen die Intention der Natur gerichtet. Es ist eine Verzerrung ihrer Weiblichkeit und ein Missbrauch ihres grundlegenden Menschenrechts.”
– Joseph Osuigwe Chidiebere
Dabei fördert Joseph Osuigwe Chidiebere auch junge Menschen in Seminaren und Trainings, damit diese selbst aktiv werden.

Joseph Osuigwe Chidiebere mit lokalen Aktivisten (Fotocredit: Devatop Centre for Africa Development)
Durch Menschen und Initiativen wie dieser geht es voran, im Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung. Die Arbeit ist dabei längst nicht getan – ein wichtiger Teil davon ist internationale Unterstützung. Eine Möglichkeit dazu ist unsere Kampagne „Armut ist sexistisch“, mit der wir darauf aufmerksam machen, dass Frauen und Mädchen von Armut am härtesten getroffen werden. Informiere dich und werde Teil von „Armut ist Sexistisch“
Mehr Interesse an der Arbeit von Joseph Osuigwe Chidiebere und seiner Organistion „Devatop Centre for Africa Development“? Schau doch mal auf der Website vorbei.