14 Fakten, die du über die Aids Epidemie wissen musst
Vor dreißig Jahren fegte HIV/Aids weitgehend ungehindert über den Globus und eine Diagnose war praktisch ein Todesurteil. Doch drei Jahrzehnte später haben wir erstaunliche Fortschritte gemacht: die Zahl Menschen, die an Aids gestorben sind, ist um die Hälfte gesunken.
Jedoch können diese guten Nachrichten ein Trugbild vermitteln. Die unglaublichen Fortschritte, die weltweit gegen Aids erreicht wurden, haben ein Gefühl der Selbstzufriedenheit geschaffen. Und genau dieses Gefühl bedroht jetzt unsere Fähigkeit, Aids wirklich zu beenden.
Wir hören es nicht mehr akut in den Nachrichten oder in der Politik, aber Aids ist immer noch eine Krise. Fast 37 Millionen Menschen leben heute mit HIV und mehr als 15 Millionen von ihnen können immer noch keine lebensrettende Behandlung erhalten. Das ist etwas, das wir ändern können. Aber dafür müssen wir die Führungsrolle im Kampf gegen Aids übernehmen.
Die folgenden Statistiken zeigen euch das wahre Ausmaß der Aids-Epidemie. Sie zeigt auch, warum führende Politiker*innen der Welt jetzt handeln müssen, damit Aids bald der Vergangenheit angehört.
Weltweit
- Rund 37 Millionen Menschen leben mit HIV/Aids. Das entspricht fast der ganzen Bevölkerung von Kanada.
- Rund 35 Millionen Menschen sind seit Beginn der Epidemie an HIV/Aids gestorben, also genau so viele Menschen wie die Bevölkerung Marokkos.
- Im Jahr 2017 sind fast 1 Million Menschen an Krankheiten gestorben, die mit Aids zusammenhängen. Das sind mehr als 2.500 Menschen, die täglich an Aids sterben.
- Aids ist weltweit die häufigste Todesursache von Frauen im gebärfähigen Alter (15-49 Jahre).
- Täglich infizieren sich fast 1.000 junge Frauen mit HIV. Das sind 40 Frauen jede Stunde.
- Nur in etwa die Hälfte der mit HIV/Aids lebenden Kinder werden behandelt. Im vergangenen Jahr wurden 180.000 Kinder mit HIV infiziert. Das war das erste Mal, dass neue Kindsinfektionen seit ihrem Höhepunkt im Jahr 2002 nicht mehr zurückgehen.
Subsahara-Afrika:
- 65% der Neuinfektionen betreffen Subsahara-Afrika. Im Jahr 2017 waren in der Region 1,2 Millionen Menschen mit HIV infiziert.
- Fast 70% der Todesfällen geschehen in Subsahara-Afrika. Im Jahr 2017 starben in der Region über 650.000 Menschen.
- Im Jahr 2017 wurden in Subsahara-Afrika 282.000 junge Frauen (15-24-jährige) mit HIV infiziert – das sind über 750 Frauen pro Tag.
- In Subsahara-Afrika werden junge Frauen doppelt so häufig mit HIV infiziert wie Männer im selben Alter.
Die guten Nachrichten:
- Weltweit erhielten im Jahr 2017 mehr als 21 Millionen Menschen eine lebensrettende Behandlung (2012 waren es nur 11 Millionen). Das ist eine Steigerung von 91%.
- 2017 erhielten 14,6 Millionen Menschen in Subsahara-Afrika eine lebensrettende Behandlung (2012 waren es nur 7,7 Millionen). Das ist eine Steigerung von 90%.
- Weltweit wurden im Jahr 2017 1,8 Millionen Menschen mit HIV infiziert – im Vergleich zu 2 Millionen Neuinfektionen im Jahr 2013. Das entspricht einer Senkung von 10%.
- In den letzten 15 Jahren sind die Kosten für eine antiretrovirale Behandlung für eine Person von 10.000 US-Dollar pro Jahr auf 75 US-Dollar pro Jahr gesunken – noch nie war die Behandlung günstiger.
Frankreich wird im Oktober 2019 eine Wiederauffüllungskonferenz des Globalen Fonds veranstalten. Das Treffen zielt darauf ab, neue Mittel aufzubringen und neue Partner zu mobilisieren. Diese Konferenz bietet Regierungen, Unternehmen und Gesundheitsorganisationen eine großartige Gelegenheit, sich erneut für den Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria zu engagieren. Dieses Ereignis muss zum Wendepunkt im Kampf gegen Aids werden. Alles andere würde unsere globale Führungsrolle in Gefahr bringen.
Wir wissen was zu tun ist. Wenn wir den Kampf gegen das Virus gewinnen wollen, müssen wir schneller handeln, entschlossen und geeint. Denn solange es Aids gibt, werden wir kämpfen. Wir lassen nicht locker, bis wir die Epidemie ein für alle Mal beenden.