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„Wollen die G7 relevant bleiben, müssen sie sich radikal verändern. Ansonsten können sie gleich eine Bankrotterklärung abgeben.“

Berlin/Paris, 5. April 2019. ONE ruft die G7-Außenminister und Außenministerin auf, zu beweisen, dass Multilateralismus noch immer relevant im Kampf gegen Ungleichheit ist. Die G7 müssen transparenter, inklusiver und rechenschaftspflichtig werden. Sie müssen konkrete Handlungen anstoßen, und nicht nur warme Worte produzieren. Ansonsten können sie gleich eine Bankrotterklärung abgeben.

Stephan Exo-Kreischer, Direktor von ONE in Deutschland, sagt: „Die G7 stecken seit Jahren in einer Legitimationskrise. Dennoch bleiben sie eine wichtige Referenz für globales multilaterales Handeln. Schließlich versammeln sich dort die wichtigsten Geberländer, die die Entwicklung von den Regionen in der Welt finanzieren, die am stärksten von Armut betroffen sind. Daher obliegt den G7 weiterhin die Hauptverantwortung im Kampf gegen globale Ungleichheit. Doch eines ist sicher: Will diese Gruppe der sieben größten Wirtschaftsnationen relevant bleiben, wenn es darum geht globale Herausforderungen anzugehen und sicherzustellen, dass die Agenda 2030 nicht ungehört verhallt, ist eine radikale Reform der G7 nötig!“. Exo-Kreischer fährt fort: „Die Außenminister und Außenministerin müssen am Wochenende den Grundstein für einen produktiven G7-Gipfel legen, der konkrete Verbesserungen für Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt bringen kann. Wir sind enttäuscht, dass der US-Außenminister Mike Pompeo nicht kommen wird und die Agenda nicht mitgestalten kann. Um bei der ambitionierten Agenda der diesjährigen G7 Erfolge zu erreichen, sind alle G7-Partner wichtig.“

Frankreich hat unter anderem den Kampf gegen Ungleichheit sowie den Aufbau einer neuen Partnerschaft mit Afrika zu den diesjährigen G7-Prioritäten erklärt. Dazu sagt Exo-Kreischer: „Menschen auf der ganzen Welt fordern konkrete Verbesserungen. Frankreich muss dafür sorgen, dass der diesjährige G7-Prozess Ergebnisse liefert und die geplanten Vorhaben mehr als schöne Worte sind. Deutschland sollte Frankreich dabei nach Kräften unterstützen. Angela Merkel hat 2017 im Rahmen des deutschen G20-Prozesses bereits eine neue Partnerschaft mit Afrika angestoßen. Der diesjährige G7-Prozess in Frankreich sollte hieran anknüpfen und die bestehenden Initiativen erweitern und verbessern.“ Exo-Kreischer weiter: „Die afrikanischen Partner müssen von Anfang an einbezogen werden. Das gilt bereits für dieses ministerielle G7-Treffen, bei dem sogar eine eigene Sitzung zum Thema Afrika stattfinden wird. Offiziell ist bisher allerdings leider keine afrikanische Außenministerin oder Außenminister dazu eingeladen.“

Mit Blick auf die Stärkung von Frauen und Mädchen sagt Exo-Kreischer: „Vor allem, um den Kampf gegen Geschlechterungleichheit zu beschleunigen, sind ambitionierte politische Veränderungen und finanzielle Zusagen nötig. Geschlechterungleichheit existiert überall, in hochentwickelten Ländern ebenso wie in Ländern, die am stärksten von extremer Armut betroffen sind. Auch dieses Thema hatte Angela Merkel bei dem G7-Gipfel in Elmau und bei dem G20-Gipfel in Hamburg bereits auf die Agenda gesetzt und es konnten einige Fortschritte erreicht werden – doch das reicht bei weitem nicht aus. Hoffentlich kann Frankreich mehr erreichen für Mädchen und Frauen auf der ganzen Welt.“

Stephan Exo-Kreischer steht rund um das G7-Treffen für Interviews auf Deutsch und Englisch zur Verfügung. Außerdem steht auch die EU und Frankreich-Direktorin von ONE, Friederike Röder, für Interviews und Hintergrundgespräche auf Deutsch, Französisch und Englisch zur Verfügung.

Pressekontakt:

In Frankreich: Charlotte Grignard, +33622410041, [email protected]

In Deutschland: Karoline Lerche, 0173 249 00 94, [email protected]

ONE ist eine entwicklungspolitische Lobby- und Kampagnenorganisation zur Bekämpfung von extremer Armut und vermeidbaren Krankheiten. Im Dialog mit der Öffentlichkeit und politischen Entscheidern setzt sich ONE für kluge und effektive Politikansätze und Programme ein, um Aids und vermeidbare Krankheiten zu bekämpfen, Investitionen in Landwirtschaft und Ernährung zu erhöhen und mehr Transparenz bei Maßnahmen zur Armutsbekämpfung zu schaffen. Über 9 Millionen Menschen unterstützen die überparteiliche Arbeit von ONE mit ihrer Stimme. Mehr Informationen gibt es auf www.one.org und auf Twitter: @ONEDeutschland