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Weltfrauentag: Weltweite ‚Walk-Ins‘ in Parlamente für Bildung für Mädchen

Offener Brief: Prominente fordern Bildung für alle Mädchen

Berlin, 07. März 2017. Am morgigen Weltfrauentag tragen tausende Aktivistinnen und Aktivisten der Entwicklungsorganisation ONE weltweit den Feminismus in die Parlamente und werben für die Stärkung von Frauen und Mädchen. In einem offenen Brief fordern sie Bildung für alle Mädchen. Weltweit haben noch immer 130 Millionen Mädchen keinen Zugang zu Bildung. In einem offenen Brief fordert ONE weltweit Entscheidungsträgerinnen und –träger auf, dies zu ändern. Über 350.000 Menschen unterstützen diese Forderung, darunter Prominente wie Lady Gaga, Bono, Carolin Kebekus, Dunja Hayali, Sybille Berg, Anne Wizorek, Anna Loos, Christian Ulmen, Collien Ulmen-Fernandes, Frank Schätzing, Lena Meyer-Landrut, Lena Gercke, Hans Sarpei, Sara Nuru und Culcha Candela. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig unterstützt die Kampagne ebenfalls.

Stephan Exo-Kreischer, Deutschland-Direktor von ONE, sagt: „Mit unseren Walk-Ins in die nationalen Parlamente wollen wir Politikerinnen und Politiker wachrütteln. Wir brauchen den Bundestag an unsere Seite, um Mädchen und Frauen weltweit zu stärken. Das ist nicht nur am Weltfrauentag ein wichtiges Anliegen.  Einem Mädchen in den ärmsten Ländern der Welt einen Schultag zu ermöglichen, kostet weniger als ein Laib Brot. In ihre Entwicklung und Zukunft zu investieren, ist die sicherste Wette auf die Zukunft, die wir eingehen können. Das wirkt sich nicht nur positiv auf ihr Leben aus, sondern auch auf ihre Familien, ihre Gemeinschaften und letztlich ihre Heimatländer. Hätten Mädchen die gleichen Chancen wie Jungen, könnte das den Entwicklungsländern jährlich mindestens 112 Milliarden US-Dollar einbringen. Stärken wir Mädchen, gewinnen alle.

Auch Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig unterstützt die Kampagne: „Ich unterstütze die Aktion von ONE gerne. Die Forderung, dass Mädchen überall die gleiche Chance auf Zugang zu Schulbildung haben müssen, ist eine elementare Frage der Gerechtigkeit und für viele Mädchen weltweit eine Frage des Überlebens – denn für sie ist Bildung der einzige Weg aus der Armut.“

Fotos von der Ministerin finden Sie hier: http://bit.ly/2n14G9t

Weltweit haben 130 Millionen Mädchen keinen Zugang zu Bildung. Insbesondere in den ärmsten Ländern sind sie besonders stark betroffen. Bei Mädchen, die keine Schule besuchen, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie Kinderbräute werden, sich mit Krankheiten wie HIV anstecken und jünger sterben. Selbst, wenn sie die Grundschule abschließen, können sie oft aufgrund von finanziellen und anderen Hürden die Sekundarstufe nicht besuchen oder einen Schulabschluss erwerben. Erhalten sie allerdings einen uneingeschränkten Zugang zu Bildung, steigen ihre Erwerbschancen und ihr späteres Einkommen.

Um allen Mädchen weltweit bis 2030 den Zugang zu Bildung zu ermöglichen, fordert ONE, dass die Geberländer ihre bildungsbezogenen Entwicklungsausgaben bis 2020 verdoppeln. Gleichzeitig sollten Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen die eigenen staatlichen Bildungsausgaben auf einen Anteil von 5,8 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung steigern. Allerdings: „Geld alleine reicht nicht, um allen Mädchen der Welt den Bildungszugang zu ermöglichen“, so Exo-Kreischer. „Es gibt noch viele Hürden für Mädchen, die aus dem Weg geräumt werden müssen. Dazu zählen unter anderem die Kosten eines Schulbesuchs, mangelnde Sicherheit und teilweise auch kulturelle Normen und Erwartungshaltungen sowie eine schlecht ausgebaute Infrastruktur. Gerade ab der Pubertät ist es für Mädchen besonders wichtig, separate Toiletten und Waschräumen nutzen zu können. Mangelnde Sicherheit und bewaffnete Konflikte sind auch ein großes Problem. Mädchenschulen sind häufiger das Ziel von Gewalt, wie das Beispiel Boko Haram auf traurige Weise deutlich macht.“

ONE fordert deshalb, dass die benötigten Mittelzuwächse von politischen Reformen in den betroffenen Ländern begleitet werden. Dazu zählen:

  • eine Zusammenarbeit von der globalen bis zur lokalen Ebene, um die Hürden zu überwinden, die einem Schulbesuch von Mädchen im Weg stehen,
  • die Einstellung von mehr Lehrkräften einhergehend mit besseren Schulungs- und Weiterbildungsangeboten,
  • die Erhebung und das Monitoring aller relevanten Daten für einen effektiven Einsatz der Mittel,
  • die Anbindung aller Klassenzimmer an das Internet.

Der offene Brief:
In dem offenen Brief fordern internationale und deutsche Prominente und Aktivistinnen und Aktivisten mehr politisches Engagement und mehr Investitionen, damit bis 2030 alle Mädchen Zugang zu Bildung haben. Unterzeichnet wurde der Brief von über 130 prominenten Persönlichkeiten, darunter die US-amerikanische Künstlerin Lady Gaga, U2-Sänger und ONE-Mitbegründer Bono, Musiker Bob Geldof, Sängerin Gwen Stefanie, Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg, Comedian Sacha Baron Cohen oder auch die Schauspielerinnen Charlize Theron und Natalie Portman. In Deutschland unterzeichneten den Brief Comedian Carolin Kebekus, ZDF-Moderatorin Dunja Hayali, Schriftsteller Frank Schätzing, Sängerin Lena Meyer-Landrut, Model und TV-Moderatorin Lena Gercke, Schauspielerin und Sängerin Anna Loos, TV-Köchin Sarah Wiener, Schauspieler Christian Ulmen, Schriftstellerin Sybille Berg, Fußballer Hans Sarpei, die Band Culcha Candela, TV-Moderatorin und Schauspielerin Collien Ulmen-Fernandes sowie die Aktivistin und Autorin Anne Wizorek. Interessierte können den offenen Brief unter www.one.org/brief lesen und unterzeichnen.

Sängerin und Schauspielerin Anna Loos sagt dazu: „Ich bin selber Frau und  Mutter von zwei Töchtern. Meine Kinder können in der  Schule Wissen, Freunde und eine soziale Kompetenz erlangen. Sie entwickeln auch dadurch Ihr Selbstbewusstsein und haben alle Chancen für eine Zukunft, die Sie dann nach Ihren Wünschen gestalten können. Bildung ist der Schlüssel, den unsere  Kinder brauchen, um ihr volles Potenzial entfalten und ein selbstbestimmtes Leben
führen zu können. Doch viel zu viele Mädchen in den ärmsten Ländern dieser Welt haben keinen Zugang zu Bildung. Die Chancen, die meinen Töchtern offen stehen, bleiben ihnen verwehrt. Das ist ungerecht und muss sich ändern, wir müssen allen Kindern, egal wo Sie geboren werden, diese Chance geben.”

Die Berliner Band Culcha Candela sagt: „Wir sind davon überzeugt, dass Bildung der Schlüssel zu allem ist. Wer diesen Schlüssel nicht bekommt, wird dauerhaft ausgesperrt. Das gilt besonders für Mädchen und junge Frauen, die viel zu oft unterdrückt werden! Wir fordern: Bildung für alle!“

#GirlsCount-Aktion:
Parallel zu den weltweiten Walk-ins startet ONE die Aktion #GirlsCount, bei der Menschen aus aller Welt gemeinsam von 1 bis 130 Millionen zählen, um den 130 Millionen Mädchen ein Gesicht zu geben, die heute keinen Zugang zu Schulbildung haben. Hierzu sucht sich jede Person eine Zahl aus und filmt sich dabei, wie sie diese Zahl sagt. So entsteht das längste Video der Welt, das ein Zeichen für Bildung für alle Mädchen setzen soll. Mit dabei sind unter anderem die pakistanische Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai, Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg, U2-Sänger und ONE-Mitbegründer Bono, die Künstlerin Lady Gaga, das Model Gisele Bündchen, die Band Culcha Candela, Model Lena Gercke, die Schauspielerinnen und Schauspieler Julia Roberts, Ryan Gosling und Natalie Portman sowie die Band Culcha Candela und Model Lena Gercke.

Bereits am 06. März hat ONE den Bericht „Armut ist sexistisch: Warum Bildung für alle Mädchen gut für alle ist“ vorgestellt. ONE zeigt darin, welche konkreten Folgen es hat, dass 130 Millionen Mädchen derzeit nicht die Schule besuchen. Gleichzeitig zeigt der Bericht, welche Potentiale Mädchen entfaltet könnten, wenn sie Zugang zu Bildung erhielten.

Übersicht über die Materialien:

ONE ist eine Lobby- und Kampagnenorganisation zur Bekämpfung von extremer Armut und vermeidbaren Krankheiten, insbesondere in Afrika. Im Dialog mit der Öffentlichkeit und politischen Entscheidern setzt sich ONE für kluge und effektive Politikansätze und Programme ein, um Aids und vermeidbare Krankheiten zu bekämpfen, Investitionen in Landwirtschaft und Ernährung zu erhöhen und mehr Transparenz in Armutsbekämpfungsmaßnahmen zu schaffen. Über 7 Millionen Menschen unterstützen die überparteiliche Arbeit von ONE mit ihrer Stimme.

Mehr Informationen gibt es auf www.one.org und auf Twitter: @ONEDeutschland

Pressekontakt:
Scherwin Saedi, Tel.: 030-319 891 578, mobil: 0152/084 196 08  [email protected]