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Transparenz-Event vor G8-Gipfel: ONE begrüßt Camerons Kampf gegen Scheinfirmen – Deutschland muss Blockadehaltung aufgeben

Berlin/London, 15. Juni 2013. Auf der heutigen Veranstaltung „Tax, Trade and Transparency“ („Steuern, Handel und Transparenz“) hat der Britische Premierminister David Cameron angekündigt, dass die Britischen Überseegebiete und Kronbesitztümer ihren Teil dazu beitragen werden, Korruption zu bekämpfen. Außerdem will er Scheinfirmen durch mehr Transparenz verhindern. Durch solche Geschäfte gehen afrikanischen Staaten enorme Summen verloren, die sie zur Bekämpfung von Hunger und Armut nutzen könnten.

Tobias Kahler, Deutschlanddirektor von ONE, sagte: „Es ist genau richtig, dass David Cameron Steuertransparenz und die Bekämpfung von Scheinfirmen zu einem Topthema des G8-Gipfels macht. Das hilft Entwicklungsländern, ihre Finanzflüsse im eigenen Land zu halten und in Entwicklung zu investieren. Deutschland sollte sich ein Beispiel an Großbritannien und Frankreich nehmen und sich für öffentlich zugängliche Register der wirtschaftlich Berechtigten von Unternehmen einsetzen.“

Durch die Offenlegung der wirtschaftlich Berechtigten von Unternehmen wird der Aufbau von Scheinfirmen erheblich erschwert. Hinter illegalen Finanzflüssen stehen meist anonyme Scheinfirmen, die die Identität derjenigen verhüllen, die diese Finanzströme kontrollieren.Allein im Jahr 2010 haben afrikanische Staaten schätzungsweise 38,5 Milliarden Euro aufgrund von Finanzströmen, die illegal aus Afrika abgeflossen sind, verloren. Die Entwicklungsfinanzierung an afrikanische Staaten im selben Jahr betrug 36,2 Milliarden Euro.

Deutschland blockiert ein öffentlich zugängliches Register, obwohl sowohl Frankreich als auch Großbritannien vorbildlich vorangehen. Deshalb fordert Tobias Kahler: „Angela Merkel muss eine klare Ansage zur Bekämpfung von Scheinfirmen machen, damit der G8-Gipfel auch den Ärmsten zugutekommt. Transparenz ist die beste Medizin gegen Korruption.“