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Neue Studie: Mehr als jeder fünfte Euro, den Deutschland in den Globalen Fonds investiert, fließt zurück in die heimische Wirtschaft

ONE: Investitionen retten Leben und stärken deutsche Unternehmen

Berlin, 10. Oktober 2025. Kurz vor dem Berliner World Health Summit (12.-14. Oktober) veröffentlicht die Entwicklungsorganisation ONE eine neue Studie, die den wirtschaftlichen Nutzen von Investitionen in den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria beleuchtet. Das Ergebnis: Deutsche Unternehmen profitieren besonders, wenn die Politik in die Bekämpfung dieser Infektionskrankheiten investiert. Seit 2010 hat der Globale Fonds knapp eine Milliarde Euro ausgegeben, um Diagnostika, Medikamente und Moskitonetze „made in Germany” zu kaufen.

„Seit seinem Bestehen hat der Globale Fonds rund 70 Millionen Leben gerettet – mehr Menschen als in Frankreich oder Großbritannien leben. Deutschland war dabei ein wichtiger Unterstützer. Darauf können wir stolz sein”, sagt Lisa Ditlmann, Deutschland-Direktorin von ONE. „Unsere Analyse zeigt: Diese Investitionen retten nicht nur Leben, sie stärken zugleich deutsche Unternehmen. Der Globale Fonds ist eine Erfolgsgeschichte und ein leuchtendes Beispiel, was wir mit den richtigen Investitionen und kluger Politik schaffen können.”

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie „Der Globale Fonds – eine Investition, die sich auszahlt” auf einen Blick:

  • Deutschland ist mit insgesamt 5,4 Milliarden Euro (7,9 Prozent der Gesamtmittel) seit 2002 viertgrößter öffentlicher Geber.
  • Rund 5,6 Millionen der bisher 70 Millionen geretteten Leben gehen direkt auf deutsche Beiträge zurück.
  • Zwischen 2010 und 2024 flossen rund 940 Millionen Euro aus dem Fonds an deutsche Hersteller. Im Verhältnis zu den bisherigen Beiträgen Deutschlands in diesem Zeitraum heißt das: Mehr als jeder fünfte Euro deutscher Beiträge floss zurück in die heimische Wirtschaft.
  • Mit rund 312 Millionen ist das rheinland-pfälzische Unternehmen BASF der größte Profiteur des Globalen Fonds  
  • Neben Rheinland-Pfalz profitieren insbesondere Unternehmen in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern von Investitionen des Globalen Fonds, darunter Abbot, Bayer, Carl Zeiss, Mainpol, Roche und Siemens.
  • Von 2002 bis 2024 finanzierte der Fonds allein mit deutschen Mitteln folgende Erfolge:
  • HIV:
    • Zwei Millionen Menschen erhielten Zugang zu einer antiretroviralen Therapie
    • 100 Millionen HIV-Tests konnten durchgeführt werden
    • 780.000 an HIV erkrankte Mütter wurden mit Medikamenten versorgt, sodass ihre Kinder bei der Geburt nicht infiziert wurden.  
  • Tuberkulose:
    • 5,2 Millionen Menschen konnten wegen Tuberkulose behandelt werden
    • 1,7 Millionen HIV-positive Tuberkulosepatienten erhielten Zugang zu einer antiretroviralen Therapie,
    • 103.000 Menschen wurden gegen arzneimittelresistente Tuberkulose behandelt.  
  • Malaria:
    • 178 Millionen imprägnierte Moskitonetze wurden bereitgestellt
    • 11 Millionen Wohnunterkünfte wurden gegen Moskitos behandelt
    • 146 Millionen Malariabehandlungen wurden durchgeführt.

Die ganze Studie finden Sie hier: https://bit.ly/BerichtGlobalerFonds

Deutschland plant massive Einsparungen – trotz Erfolgen und wirtschaftlichem Nutzen
Die Bundesregierung plant aktuell, ihren Beitrag für den Globalen Fonds von 1,3 Milliarden auf 850 Millionen Euro zu reduzieren – ein Minus von 35 Prozent, obwohl das Budget des Entwicklungsministeriums (BMZ), aus dem der Globale Fonds finanziert wird, im Vergleichszeitraum nur um 14,6 Prozent schrumpft. Damit spart das BMZ ausgerechnet dort überproportional viel, wo der investierte Euro eine nachweislich hohe Wirksamkeit entfaltet. Laut einer weiteren aktuellen Studie von ONE könnten die geplanten Kürzungen der Bundesregierung das Leben von bis zu 650.000 Menschen gefährden und hart erkämpfte Fortschritte im Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria zunichtemachen.

ONE ist eine globale überparteiliche Organisation, die sich für wirtschaftliche Chancen und ein starkes Gesundheitswesen in Afrika einsetzt. Dafür fordern wir die nötigen Investitionen. Unsere Arbeit stützt sich auf belastbare Daten und umfasst Aktivismus an der Basis, politische Bildung und politisches Engagement sowie strategische Partnerschaften, um die Politik zu überzeugen. Mehr auf www.one.org

Pressekontakt:
Scherwin Saedi: 0152 / 03 77 14 29, [email protected] 
Pia Schwaiger: 0151 / 420 514 17, [email protected]