Steuerschätzung: Gerade jetzt klug investieren – Entwicklungszusammenarbeit sichert Zukunft
Berlin, 15. Mai 2025. Heute stellte Finanzminister Lars Klingbeil die Ergebnisse der 168. Steuerschätzung vor. Er geht davon aus, dass für Bund, Länder und Kommunen dieses Jahr insgesamt 980 Milliarden Euro an Einnahmen zur Verfügung stehen. Das sind drei Milliarden weniger als vorab prognostiziert. Das sind schlechte Nachrichten für den kommenden Bundeshaushalt. Die entwicklungspolitische Organisation ONE warnt davor, in dieser Lage an den falschen Stellen zu sparen – etwa bei der Entwicklungszusammenarbeit (EZ). Denn wer heute kürzt, riskiert morgen höhere Kosten für Krisenbewältigung, Instabilität und globale Ungleichheit.
Mit dem Regierungswechsel stehen gleich zwei Haushalte an, für 2025 und 2026. Im Koalitionsvertrag fehlt erstmals seit über 30 Jahren das Bekenntnis, 0,7 Prozent der Wirtschaftsleistung für EZ bereitzustellen. Für ONE ist klar: Auch bei knappen Kassen muss in globale Sicherheit, Partnerschaften und wirtschaftliche Chancen investiert werden – mindestens 0,7 Prozent.
Lisa Ditlmann, Deutschland-Chefin von ONE, sagt: „Gerade wenn das Geld knapp ist, braucht es strategische Entscheidungen. Entwicklungszusammenarbeit ist keine Kür, sondern ein Zukunftsinvestment: Sie stabilisiert fragile Regionen, eröffnet Märkte und stärkt Deutschlands Rolle in der Welt. Wer global Verantwortung übernehmen will, darf Entwicklungszusammenarbeit nicht streichen. Im Gegenteil: Jeder investierte Euro zahlt sich mehrfach aus – auch für Deutschland. Laut Zahlen der Uni Göttingen steigert ein Euro an Entwicklungsmitteln unsere Exporte um 36 Cent. Das sind fast 8 Milliarden Euro pro Jahr. Wer heute mutig investiert, macht Deutschland morgen stärker und sicherer.“
Informationen für Journalist*innen:
- Interviews möglich: ONEs Deutschland-Chefin steht gerne für Interviews und O-Töne bereit.
ONE ist eine globale überparteiliche Organisation, die sich für wirtschaftliche Chancen und ein starkes Gesundheitswesen in Afrika einsetzt. Dafür fordern wir die nötigen Investitionen. Unsere Arbeit stützt sich auf belastbare Daten und umfasst Aktivismus an der Basis, politische Bildung und politisches Engagement sowie strategische Partnerschaften, um die Politik zu überzeugen. Mehr auf www.one.org.
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