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ONE warnt: Ukraine-Hilfe darf nicht zulasten der Ärmsten in der Welt gehen

Berlin, 28. Juli 2022. Die Entwicklungsorganisation ONE veröffentlicht heute eine digitale Analyse zu den erwarteten Kosten für die Versorgung ukrainischer Geflüchteter sowie ihren möglichen Auswirkungen auf die weltweite Entwicklungszusammenarbeit. ONE spricht sich deutlich für Hilfen an die Ukraine und Geflüchtete aus dem Land aus, mahnt jedoch an, diese Gelder nicht zulasten der Länder zu verwenden, die am stärksten von Armut betroffenen sind.

Hannah Lang, politische Referentin bei ONE Deutschland, sagt: “Russlands Angriffskrieg hat bereits jetzt unsägliches Leid verursacht – sowohl für die Menschen in der Ukraine als auch für die Menschen in den ärmsten Ländern der Welt. Wo wir Hilfe leisten können, sollten die Ukrainer*innen sie erhalten – sowohl vor Ort als auch, wenn sie Schutz bei uns suchen. Was allerdings nicht passieren darf, ist, dass Deutschland diese Hilfe zulasten der Länder mobilisiert, die am stärksten von Armut, Hunger oder vermeidbaren Krankheiten betroffen sind. Ukraine-Hilfe und Armutsbekämpfung in der Welt – wir dürfen das eine nicht gegen das andere ausspielen. Beides ist wichtig.”

Laut einer aktuellen Schätzung von ONE belaufen sich die diesjährigen Kosten für die Unterstützung von ukrainischen Geflüchteten in Deutschland voraussichtlich auf rund 50 Prozent der Mittel, die Deutschland 2021 in die Entwicklungszusammenarbeit investiert hat. Technisch gesehen werden die Ukraine-Hilfen auch als Entwicklungsgelder angerechnet. Auf dem Papier könnte Deutschland damit weniger in die Bekämpfung extremer Armut, der Hungerkrise, der Corona-Pandemie und der Klimakrise investieren und trotzdem offiziell die Höhe der Entwicklungsausgaben halten oder sogar erhöhen. ONE fordert die Bundesregierung auf, alle Mittel zur Unterstützung der Ukraine zusätzlich zur Unterstützung der Länder aufzuwenden, die am stärksten von Armut betroffen sind.

Informationen für Journalist*innen:

ONEs Analyse finden Sie hier: https://bit.ly/3v83Tsc.

ONE ist eine internationale Bewegung, die sich für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten bis 2030 einsetzt. Damit jeder Mensch ein Leben in Würde und voller Chancen führen kann. Wir sind überparteilich und machen Druck auf Regierungen, damit sie mehr tun im Kampf gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten, insbesondere in Afrika. Zudem unterstützt ONE Bürger*innen dabei, von ihren Regierungen Rechenschaft einzufordern. Mehr Informationen auf www.one.org.

Pressekontakt:
David Kirchner: 0151 / 4205 1413, [email protected]