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ONE und Bono warnen: Es muss dringend gehandelt werden, um Finanzbedarf des Globalen Fonds zu decken

ONE in Deutschland fordert Entwicklungsminister Müller auf, früh ein Zeichen deutscher Unterstützung an den Globalen Fonds zu senden

Berlin, 11. Januar 2019. Heute trafen sich der französische Präsident Emmanuel Macron, der Chef der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, und der Geschäftsführer des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria, Peter Sands, im Elysée Palast.

Im Anschluss ließ Präsident Macron verlauten, dass Gesundheit eine der Prioritäten der französischen G7-Präsidentschaft wird, und der Globale Fonds gab seinen Finanzbedarf für die Jahre 2021-2023 bekannt. Um seine lebensrettende Arbeit in den Jahren 2021-2023 fortzusetzen zu können, benötigt der Globale Fonds 14 Milliarden US-Dollar. Wird dieses Finanzierungsziel erreicht, kann der Globale Fonds dazu beitragen, in den kommenden Jahren über 16 Millionen Menschenleben zu retten. ONE fordert Deutschland auf, seinen Beitrag zur nächsten Finanzierungsperiode des Globalen Fonds baldmöglichst bekannt zu geben.

„Wir sind an einem gefährlichen Punkt angekommen auf dem Weg, Aids, Tuberkulose und Malaria zu beenden. Selbstzufriedenheit macht sich breit. Manche Leute sehen diese Krankheiten nur noch im Rückspiegel, doch das sind nicht die 7000 Menschen – oder ihre Familien – die alleine heute an Aids sterben“, sagte Bono, der Lead Sänger der Band U2 und Mitgründer von ONE und (RED).

Bono sagte weiter: „Der Globale Fonds ist das beste Instrument, das wir haben, um sicherzustellen, dass HIV kein Todesurteil mehr ist. Sie können verhindern, dass Millionen Menschen einen vermeidbaren Tod sterben müssen, wenn sie das Geld bekommen, das sie benötigen. Merci, Präsident Macron, dass Sie die internationale Finanzierungskonferenz des Globalen Fonds ausrichten und globale Gesundheit zu einer Ihrer G7-Prioritäten für 2019 machen. Jetzt brauchen wir ambitionierte Geber und Geschäftsleute, um das Ziel zu erreichen.

Ziel des Globalen Fonds ist es, bis zu der Wiederauffüllungskonferenz, die im Oktober in Lyon stattfindet, Zusagen für den Betrag von 14 Milliarden US-Dollar gesichert zu haben. Die Ankündigung des Finanzierungsziels war Teil des „Case of Investment“ des Globalen Fonds. Dieser schlüsselt auf, wie viele Menschenleben innerhalb der kommenden drei Jahre gerettet werden und wieviel Geld dafür benötig wird. Die heute veröffentlichte Zusammenfassung dieses „Case of Investment“ ist hier einsehbar: http://bit.ly/2AG6WLL

Gayle Smith, Geschäftsführerin und Präsidentin von ONE, sagte: „Heute werden sich fast eintausend Frauen in Afrika mit HIV infizieren. An diesem einen Tag. Weder wir noch die Millionen gefährdeten Frauen und Mädchen können sich Selbstzufriedenheit im Kampf gegen zerstörerische Krankheiten leisten. In den vergangenen 15 Jahren haben wir es geschafft, dass sich alle politischen Lager immer wieder zusammengerauft haben, um Siege im Kampf gegen diese Krankheit zu erzielen. Wir wissen, was wir zu tun haben. Wir müssen es aber jetzt tun und mit sehr viel mehr Engagement.“

Smith sagte weiter: „Als eine der effektivsten Organisationen im Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria ist es unabdingbar, dass der Globale Fonds das Geld bekommt, das er benötigt. Dies ist ein Notfall – wenn wir nicht schneller sind als die Krankheiten, werden sie gewinnen. Die heutige Selbstzufriedenheit wird morgen Mittäterschaft sein.Smith weiter: „Bis heute hat der Globale Fonds dazu beigetragen, 27 Millionen Menschenleben zu retten. Doch er wird diese wichtige Arbeit nur dann weiterführen können, wenn er ausreichend finanziert ist.“

Deutschland sollte mit gutem Beispiel vorangehen

Mit Blick auf Deutschland sagt Stephan Exo-Kreischer, Direktor von ONE in Deutschland: „2019 ist das Jahr, das bestimmt, ob der Kampf gegen Aids bis 2030 gewonnen oder verloren wird, ob ein Mückenstich nach wie vor über Leben und Tod von Millionen Menschen entscheidet und ob die Welt die Ausbreitung von Tuberkulose stoppen kann. Deutschland hat sich in der Vergangenheit einen Namen gemacht als Land, das globaler Gesundheit Priorität einräumt.“

Exo-Kreischer fährt fort: „Um den Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria zu gewinnen ist der globale Fonds auf einen großzügigen Beitrag Deutschlands angewiesen. Der Haushalt für 2019 zeigt sehr positive Zeichen für den Globalen Fonds. Der Ball liegt jetzt bei Entwicklungsminister Müller. Deutschland ist entscheidend für den Erfolg der Wiederauffüllung des Globalen Fonds. Der Entwicklungsminister sollte nicht zögern, sondern baldmöglichst einen großen deutschen Beitrag zusichern. Deutschlands Stimme hat international viel Gewicht. Wenn Deutschland frühzeitig vorangeht, werden andere Länder folgen. Zögert Deutschland zu lange, stehen Millionen Menschenleben auf dem Spiel.“

ONE und andere Organisationen fordern, dass Deutschland den Globalen Fonds mit 1,2 Milliarden Euro unterstützt. Bis heute konnte der Globale Fonds gemeinsam mit Partnern 27 Millionen Menschenleben retten.

Wie der Globale Fonds in seiner Zusammenfassung des Case for Investment zeigt, besteht sogar dann noch Finanzbedarf, wenn der Globale Fonds voll finanziert wird und es signifikante Erhöhungen in den Haushalten der Partnerländer gibt. Es sind mehr Investitionen in den Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria nötig.

Der Globale Fonds wurde 2002 gegründet und ist eine Partnerschaft zwischen Regierungen, Zivilgesellschaft, dem Privatsektor und den Menschen, die von den Krankheiten betroffen sind. Der Globale Fonds hat das Ziel, das Ende von Aids, Tuberkulose und Malaria schneller zu erreichen. Er sammelt und investiert knapp vier Milliarden US-Dollar jährlich. Damit unterstützt er Programme in den Ländern und Regionen, in denen der Bedarf besonders groß ist. Die Programme werden vor Ort von lokalen Expert*innen geleitet. Es konnten bereits Millionen von Menschenleben gerettet werden und hunderte Millionen Menschen haben Vorsorge, Behandlung und Pflegeleistungen erhalten. Dies konnte dazu beitragen, ganze Gemeinschaften wiederzubeleben, die lokalen Gesundheitssysteme zu stärken und die Wirtschaft zu kräftigen. https://www.theglobalfund.org/en/

ONE ist eine entwicklungspolitische Lobby- und Kampagnenorganisation zur Bekämpfung von extremer Armut und vermeidbaren Krankheiten. Im Dialog mit der Öffentlichkeit und politischen Entscheider*innen setzt sich ONE für kluge und effektive Politikansätze und Programme ein, um Aids und vermeidbare Krankheiten zu bekämpfen, Investitionen in Landwirtschaft und Ernährung zu erhöhen und mehr Transparenz bei Maßnahmen zur Armutsbekämpfung zu schaffen. Über 9 Millionen Menschen unterstützen die überparteiliche Arbeit von ONE mit ihrer Stimme. Mehr Informationen gibt es auf www.one.org und auf Twitter: @ONEDeutschland

Pressekontakt:
Karoline Lerche: 030 319 891 576, 0173 249 00 94, [email protected]
Scherwin Saedi: 030 319 891 578, 0152 037 71 429, [email protected]