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ONE-Mitgründer Bono trifft Kanzlerin Angela Merkel vor ihrer Afrika-Reise

Bono: „Merkels Afrika-Reise ist entscheidend, auch für Europa”

Berlin, 29. August 2018. Wenige Tage vor dem Beginn der Europa-Tour der Band U2 in Berlin traf Bono, U2-Leadsänger und Mitgründer der Entwicklungsorganisation ONE, Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin. ONE ist eine entwicklungspolitische Lobby- und Kampagnenorganisation zur Bekämpfung extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten, insbesondere in Subsahara-Afrika. Das Treffen fand einen Tag vor der dreitägigen Afrika-Reise der Bundeskanzlerin nach Ghana, Nigeria und Senegal statt.

Nach dem Treffen lobte Bono, der heute einen Gastbeitrag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit dem Titel „Europa ist ein Gedanke, der zum Gefühl werden muss“ veröffentlicht hat, die deutsche Kanzlerin für ihre entschlossene Verteidigung eines wertebasierten Europas:

„Wenn wir wollen, dass Europa erfolgreich ist, brauchen wir starke Partnerschaften nach außen und starke Partnerschaften nach innen. Afrika ist, so wie wir, eine Kontinentalunion und unser Nachbar, der nur wenige Kilometer entfernt liegt. Wir müssen uns den gemeinsamen Herausforderungen stellen und die Chancen bestmöglich nutzen, die unsere miteinander verknüpfte Zukunft bietet. Die Kanzlerin vertritt diese Denkweise schon lange und reist diese Woche nach Afrika, um dazu beizutragen, das wirtschaftliche Potential des Kontinents zu erschließen. Sie hat heute mit Nachdruck die strategische Bedeutung unterstrichen, die eine bessere Partnerschaft mit den afrikanischen Ländern für Deutschland und Europa hätte.”

Bono weiter: „Mittlerweile begreifen alle, dass Europas und Afrikas Schicksal eng miteinander verknüpft sind. Wir können nur zusammen in Wohlstand leben oder zusammen leiden; wir können nur gemeinsam gewinnen oder gemeinsam verlieren. Wir brauchen gute Menschen, die sich dieser Herausforderung stellen, denn wenn sie es nicht tun, werden es andere tun.”

ONE setzt sich aktuell für einen starken Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) ein, dem Siebenjahres-Budget der EU (2021-2027). Die EU ist einer der wichtigsten Akteure im Kampf gegen extreme Armut. Zusammen mit ihren Mitgliedsstaaten ist sie der mit Abstand größte Geber von Entwicklungsgeldern weltweit. Die EU muss das historische Potential dieses Haushalts nutzen, denn nur drei Jahre später wird die Weltgemeinschaft Bilanz ziehen über die Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs, Sustainable Development Goals). Für den kommenden MFR fordert ONE daher, 40 Milliarden Euro mehr für Entwicklungszusammenarbeit aufzuwenden, als im laufenden MFR verbucht ist. Diese Gelder sollten vor allem den Ländern, Menschen und Bereichen zugutekommen, die den größten Bedarf haben. Damit trägt der MFR zu einer stabileren und wohlhabenderen Zukunft Europas und Afrikas bei.

Bono fügt hinzu: „Auf europäischer Ebene kann das EU-Budget ein entscheidender Beitrag für eine neue Ära der Beziehungen zwischen Europa und Afrika sein, von dem beide Kontinente profitieren. Abgesehen davon, dass sie strategische Ziele abbilden, sind Haushaltsbudgets auch moralische Dokumente. Der Mehrjährige Finanzrahmen Europas muss zeigen, wofür Europa einsteht, nicht wogegen.“

ONE fordert die Bundesregierung auf, eine echte Partnerschaft mit Afrika zu entwickeln. Diese sollte sowohl Entwicklungszusammenarbeit umfassen, als auch aktuelle Herausforderungen beim Handel, bei der Korruptionsbekämpfung und der Transparenz angehen. Die „G20-Compacts mit Afrika“ können nur der Beginn einer echten Partnerschaft mit Afrika sein. Bis zum Jahr 2050 werden 2,5 Milliarden Menschen in Afrika leben. Die Hälfte von ihnen wird nicht älter sein als 25 Jahre. Um diesen jungen Menschen Perspektiven in ihren Heimatländern zu schaffen, muss sichergestellt werden, dass die 22,5 Millionen Menschen, die dem Arbeitsmarkt jedes Jahr zusätzlich zur Verfügung stehen, eine Beschäftigung erhalten können. Damit diese demografische Entwicklung positiv gestaltet wird, müssen wir in Bildung, Beschäftigung, Beteiligung sowie in globale Gesundheit investieren. Die Bundesregierung sollte ihren Einsatz für globale Gesundheit intensivieren, um ihren Teil dazu beizutragen, damit das dritte Nachhaltige Entwicklungsziel Gesundheit (SDG 3) bis 2030 erreicht wird. Die anstehenden Finanzierungskonferenzen der Global Financing Facility, des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria sowie der Impfallianz Gavi bieten Deutschland dafür konkrete Gelegenheiten.

ONE ist eine entwicklungspolitische Lobby- und Kampagnenorganisation zur Bekämpfung von extremer Armut und vermeidbaren Krankheiten, insbesondere in Afrika. Im Dialog mit der Öffentlichkeit und politischen Entscheidern setzt sich ONE für kluge und effektive Politikansätze und Programme ein, um Aids und vermeidbare Krankheiten zu bekämpfen, Investitionen in Landwirtschaft und Ernährung zu erhöhen und mehr Transparenz bei Maßnahmen zur Armutsbekämpfung zu schaffen. Über 9 Millionen Menschen unterstützen die überparteiliche Arbeit von ONE mit ihrer Stimme. Mehr Informationen gibt es auf www.one.org und auf Twitter: @ONEDeutschland

Pressekontakt:
Karoline Lerche: 030-319 891 576, 0173/24 90 094, [email protected]
Scherwin Saedi: 030/319 891 578, 0152/037 71 429, [email protected]