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ONE kritisiert: Jens Spahn begeht Wortbruch bei Corona-Bekämpfung

Exo-Kreischer: “Aussetzung des Teilens von Impfdosen ist ein Riesenfehler“

Berlin, 19. November 2021. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kündigte am Mittwoch an, Impfdosen, die für ärmere Länder bestimmt und diesen zugesagt waren, für die sogenannten Booster-Impfungen in Deutschland zurückzuhalten. Die Entwicklungsorganisation ONE verurteilt diesen Schritt scharf und fordert Spahn auf, seinen Entschluss umgehend zurückzunehmen und die Impfdosen wie zugesagt an die internationale Impfstoff-Initiative COVAX weiterzugeben. Andernfalls trage er dazu bei, die Dauer der Pandemie unnötig zu verlängern.

Stephan Exo-Kreischer, Direktor von ONE Deutschland, sagt: “Spahns Entscheidung, Impfdosen für Booster-Impfungen zurückzuhalten, die für ärmere Länder bestimmt waren, ist ein Riesenfehler. Kurzsichtige Entscheidungen wie diese verlängern die Dauer der Pandemie. Je länger die Menschen weltweit ungeimpft sind, desto mehr Corona-Mutationen wird es geben. Und die werden nicht vor unseren Grenzen Halt machen. Es ist also nicht nur moralisch richtig, sondern auch in unserem eigenen Interesse, Impfdosen zu teilen. Impfnationalismus ist das letzte, was wir brauchen. Viele Menschen in ärmeren Ländern bauen darauf, dass reiche Staaten wie Deutschland ihre Zusagen einhalten.”

ONEs Analyse “The 5 biggest barriers to end the COVID-19 pandemic for good” (dt.: “Die 5 größten Hindernisse, um die Corona-Pandemie ein für alle Mal zu beenden”) zeigt auf, dass ein zentrales Problem nach wie vor die ungleiche Verteilung von Impfstoffen auf der Welt ist. Bislang wurden in reichen Ländern knapp sechsmal so viele Auffrischungsimpfungen (Booster-Impfungen) verabreicht wie Erstimpfungen in ärmeren Ländern. Nach gegenwärtigem Stand würde es über zehn Jahre dauern, bis alle Länder ausreichend Impfstoffe zur Verfügung haben, um die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen. ONEs Analyse finden Sie hier: https://bit.ly/3Dw8d6H

ONE ist eine internationale Bewegung, die sich für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten bis 2030 einsetzt. Damit jeder Mensch ein Leben in Würde und voller Chancen führen kann. Wir sind überparteilich und machen Druck auf Regierungen, damit sie mehr tun im Kampf gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten, insbesondere in Afrika. Zudem unterstützt ONE Bürger*innen dabei, von ihren Regierungen Rechenschaft einzufordern. Mehr Informationen auf www.one.org.

Pressekontakt:
Scherwin Saedi
: 0152 / 03 77 14 29, [email protected]