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ONE fordert G7 auf, Hunger in der Welt zu beenden 

Neuer Bericht von ONE:

  • Seit letztem deutschen G7-Gipfel (2015) hat sich die Hungersituation verschlechtert – trotz Anti-Hunger-Zusage
  • Blick auf 10 Länder, die am stärksten von Hunger betroffen sind: 6 davon liegen in Afrika

Berlin, 23. Juni 2022. Vor dem G7-Gipfel auf Schloss Elmau treffen sich morgen die Außen-. Entwicklungs- und Agrarminister*innen der G7-Staaten im Auswärtigen Amt, um über die gegenwärtige Ernährungskrise zu beraten. Die Entwicklungsorganisation ONE ruft die G7-Staaten auf, dringend nötige humanitäre Hilfe zu leisten sowie das Welternährungsprogramm (WFP) mit den notwendigen Mitteln auszustatten, die es benötigt, um eine Versorgung der betroffenen Menschen zu gewährleisten. Langfristig müssen die G7 dafür sorgen, Exportblockaden für Getreide zu verhindern, um eine Knappheit wie die jetzige zu verhindern und die Preise zu stabilisieren. Generell müssen die Ernährungssysteme resilienter und flexibler gemacht werden.

Stephan Exo-Kreischer, Direktor von ONE Deutschland, sagt: “Bereits vor Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine war die Ernährungssicherheit in vielen Ländern kritisch. Mit der Blockade der Schwarzmeerhäfen verschärft sich die Situation dramatisch. Hunger wird zur Kriegswaffe. Geht der Krieg weiter und werden jetzt nicht die nötigen Maßnahmen ergriffen, drohen kommendes Jahr nicht nur Engpässe wegen Transportbeschränkungen, sondern wegen Ernteausfällen. Das wäre fatal. Am Ende sind es auch die Menschen in den am stärksten von Armut betroffen Ländern, die wegen Putins Wahnsinn leiden. Hunger ist ein menschengemachtes Problem. Die G7 müssen alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Hungerkrise zu entschärfen. Konkret bedeutet das: Sie müssen einen Weg finden, wie das abholfertige ukrainische Getreide wieder auf den Markt kommt. Zudem muss sie das Welternährungsprogramm ausfinanzieren, damit diese unsäglichen Lebensmittelkürzungen wie derzeit im Südsudan nicht zur gängigen Praxis werden. Mittel- und langfristig müssen die G7 dafür sorgen, dass überall auf der Welt Grundnahrungsmittel produziert werden können, damit es keine zu große Abhängigkeit von einigen wenigen Ländern gibt.”

2015 versprachen die G7-Staaten bei ihrem damaligen Gipfel auf Schloss Elmau, bis 2030 500 Millionen Menschen aus chronischem Hunger und Mangelernährung zu befreien. ONEs Kurzanalyse “10 Orte, die besonders von der Lebensmittelkrise betroffen sind” zeigt deutlich, dass seit dem Versprechen von Elmau (2015) weitere 153 Millionen Menschen in die Unterernährung gerutscht sind – und das vor der russischen Invasion der Ukraine. Bei den zehn Ländern, die am härtesten von der Ernährungskrise betroffen sind, handelt es sich um Syrien, Sudan, Burkina Faso, Sri Lanka, Haiti, Guinea, Jemen, Mali, Somalia und Mauretanien. Insgesamt hat einer von zehn Menschen auf der Welt nicht genug zu essen.

Informationen für Journalist*innen:

  • ONEs Kurzbericht “10 Orte, die besonders von der Lebensmittelkrise betroffen sind” finden Sie hier: https://bit.ly/3QGNWm0
  • ONE hat außerdem eine interaktive Analyse zur weltweiten Ernährungssituation veröffentlicht: https://www.one.org/africa/issues/covid-19-tracker/explore-food-security
  • Proteste gegen Hunger: Anlässlich der gegenwärtigen Ernährungskrise protestiert ONE morgen (24. Juni) an zwei Orten:
    • Garmisch-Partenkirchen: 11 Uhr vor dem Pressezentrum, Kreuzung Hausberg/Alpspitzstraße
    • Berlin: Ab 13.30 Uhr vor dem Auswärtigen Amt anlässlich des G7-Treffens der Außen-, Entwicklungs- und Agrarminister*innen zum Thema
  • Interviews & Hintergrundgespräche zum Thema Hunger möglich. Kontaktieren Sie uns direkt.

ONE ist eine internationale Bewegung, die sich für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten bis 2030 einsetzt. Damit jeder Mensch ein Leben in Würde und voller Chancen führen kann. Wir sind überparteilich und machen Druck auf Regierungen, damit sie mehr tun im Kampf gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten, insbesondere in Afrika. Zudem unterstützt ONE Bürger*innen dabei, von ihren Regierungen Rechenschaft einzufordern. Mehr Informationen auf www.one.org.

Pressekontakt:

Scherwin Saedi (vor Ort in Garmisch-Partenkirchen): 0152 / 03 77 14 29, [email protected]

David Kirchner: 0157 / 79 22 54 61, [email protected]