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Studie: Kürzungen bei deutscher Entwicklungszusammenarbeit kosten über eine halbe Million Leben 

Exo-Kreischer: „Die Einsparungen sind minimal, der Schaden gewaltig.” 

Berlin, 2. September 2025. Die Bundesregierung plant für 2025 und 2026 drastische Kürzungen im Etat des Entwicklungsministeriums (BMZ) in Höhe von über 1,3 Milliarden Euro. Betroffen sind zentrale Programme wie der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (GFATM), die Anti-Polio-Initiative GPEI, die Weltbank-Tochter IDA und der UN-Bevölkerungsfonds (UNFPA). Allein bei diesen vier Institutionen summieren sich die geplanten Einschnitte auf rund 542 Millionen Euro – knapp fünf Prozent des Entwicklungsetats. Die Entwicklungsorganisation ONE hat in einer neuen Studie („Die Kosten der Kürzungen“) aufgezeigt, wie verheerend die Folgen wären – bei minimalem Spareffekt für den Bundeshaushalt. ONE fordert den Bundestag auf, die von der Bundesregierung geplanten Kürzungen zu stoppen. 

Stephan Exo-Kreischer, Europa-Direktor von ONE, sagt: „Diese Kürzungen sind reine Symbolpolitik. Sie sparen dem Haushalt kaum etwas ein, kosten aber über 500.000 Menschenleben. Jeder Entwicklungs-Euro hat eine enorme Wirkung – das zeigen die vielen Erfolge, gerade im Gesundheitsbereich. Der Zeitpunkt für diese Kürzungen hätte nicht schlechter ausfallen können. Andere große Geberländer, allen voran die USA, aber auch das Vereinigte Königreich, Frankreich und die Niederlande nehmen ebenfalls harte Einschnitte in der Bekämpfung von Armut, Hunger, und vermeidbaren Krankheiten in der Welt vor. Die Hoffnung ruht jetzt auf dem Bundestag: Er kann diesen globalen Abwärtstrend stoppen, indem er die geplanten Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit verhindert.” 

ONEs Bericht „Die Kosten der Kürzungen” beleuchtet konkret die Auswirkungen bei den Kürzungen von vier vom BMZ unterstützten Institutionen, die besonders wirkungsvoll für die globale Gesundheit sind: 

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie auf einen Blick: 

  • Nach Plänen der Bundesregierung sinkt das BMZ-Budget bis 2026 im Vergleich zu 2022 um über 28 Prozent – von 13,8 auf 9,9 Mrd. Euro.  
  • Alleine für die vier oben genannten Institutionen belaufen sich die geplanten Kürzungen auf insgesamt 542 Millionen Euro.  
  • Alleine die geplanten Kürzungen für den Globalen Fonds und UNFPA bedrohen bis 2029 die Leben von über 500.000 Menschen. 
  • 2,8 Millionen Kinder verlieren ihren Polio-Impfschutz – rund 18.500 neue Fälle von Kinderlähmung wären die Folge. 
  • Die aktuelle Bundesregierung kassiert ihre eigene Zusage für IDA. Durch die Streichung von 160 Millionen Euro verhindert sie, dass 500-600 Millionen Euro am Kapitalmarkt für die Entwicklungsfinanzierung gehebelt werden können.  

Die ganze Analyse von ONE finden Sie hier: https://bit.ly/DieKostenDerKürzungen

ONE ist eine globale überparteiliche Organisation, die sich für wirtschaftliche Chancen und ein starkes Gesundheitswesen in Afrika einsetzt. Dafür fordern wir die nötigen Investitionen. Unsere Arbeit stützt sich auf belastbare Daten und umfasst Aktivismus an der Basis, politische Bildung und politisches Engagement sowie strategische Partnerschaften, um die Politik zu überzeugen. Mehr auf www.one.org.  

Pressekontakt: 
Scherwin Saedi: 0152 / 03 77 14 29, [email protected]  
Pia Schwaiger: 0151 / 420 514 17, [email protected]