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G7-Treffen: Bekenntnis zu Multilateralismus alleine reicht nicht

  • G7-Bekenntnis zu globaler Impfstoffverteilung zu unkonkret
  • ONE: “Arme Länder brauchen Impfstoffe jetzt und nicht irgendwann”
  • Merkel & Biden machen starke Zusagen im Kampf gegen Corona

Berlin, 19. Februar 2021. Zum ersten Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie kamen heute die Staats- und Regierungsoberhäupter der G7-Staaten wieder zusammen. Bei dem virtuellen Treffen haben sich die G7 grundsätzlich darauf verständigt, ärmeren Ländern überschüssige Impfdosen zu überlassen, allerdings ohne einen genauen Zeit- oder Verteilungsplan. Die Entwicklungsorganisation ONE kritisiert, dass das viel zu wenig ist, um die Pandemie auszubremsen. Sie fordert die G7 auf, keine Impfstoffe zu horten und allen Ländern der Welt so schnell wie möglich Zugang zu Corona-Impfstoffen zu ermöglichen. Die gemachten Zusagen der Bundeskanzlerin für den sogenannten ACT-Accelerator lobt ONE ausdrücklich als starkes Zeichen gegen Corona.

Stephan Exo-Kreischer, Direktor von ONE Deutschland, sagt: “Mit Präsident Joe Biden kehren die USA wieder zurück auf die weltpolitische Bühne. Nach dem Totalausfall der G7-Präsidentschaft unter der Trump-Regierung im vergangenen Jahr signalisieren die G7 wieder Einigkeit und den Willen, etwas gemeinsam anzupacken. Nur globale Zusammenarbeit kann die Pandemie beenden. Doch die bisherigen Schritte reichen nicht aus. Was wir jetzt brauchen, ist eine radikale Abkehr vom gegenwärtigen Impfnationalismus. Die G7 haben sich auf keinen konkreten Plan geeinigt, wie sie ärmeren Ländern so schnell wie möglich Impfstoffe zukommen lassen können. Arme Länder brauchen die Impfstoffe jetzt und nicht irgendwann. Anstatt die Impfdosen zu horten, sollten die G7 schnell allen Ländern Zugang zu den Corona-Impfstoffen gewähren. Ansonsten können wir uns auf einen Lockdown-Marathon einstellen, der Jahre dauern kann. Das Virus wird nicht darauf warten, dass wir bereit sind, bevor es weiter mutiert.”

Bei dem G7-Treffen sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel weitere 1,5 Milliarden Euro für den sogenannten ACT-Accelerator (ACT-A) zu. Der ACT-A bündelt die internationalen Bemühungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Davon sind 900 Millionen Euro für die internationale Impfstoff-Initiative COVAX vorgesehen, die ein wichtiger Bestandteil vom ACT-A ist. Auch die USA sagten zwei Milliarden US-Dollar für COVAX zu. Weitere zwei Milliarden US-Dollar will Biden über einen Zeitraum von zwei Jahren freigeben, wenn auch andere Geldgeber ihre Zusagen erfüllt haben. Dazu sagt Exo-Kreischer: “Ein großes Lob an die Bundesregierung und auch an die US-Regierung. Die Zusagen für die internationale Corona-Bekämpfung sind das dringend benötigte Ausrufezeichen, auf das die Welt gewartet hat. Damit tragen Deutschland und die USA maßgeblich dazu bei, dass auch die Menschen auf der Welt Zugang zu einem Impfstoff bekommen, die am stärksten von Armut betroffen sind.”

ONE ist eine internationale Bewegung, die sich für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten bis 2030 einsetzt. Damit jeder Mensch ein Leben in Würde und voller Chancen führen kann. Wir sind überparteilich und machen Druck auf Regierungen, damit sie mehr tun im Kampf gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten, insbesondere in Afrika. Zudem unterstützt ONE Bürger*innen dabei, von ihren Regierungen Rechenschaft einzufordern. Mehr Informationen auf www.one.org.

Pressekontakt:
Scherwin Saedi:
0152 / 03 77 14 29, [email protected]