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G20-Gesundheitsministertreffen in Berlin: Vernachlässigte Armutskrankheiten fordern Millionen Menschenleben

Entwicklungsorganisationen fordern G20-Gesundheitsminister zu mehr Engagement auf

Berlin, 19. Mai 2017. Jede Minute sterben rund sechs Menschen an den drei größten Armutskrankheiten Aids, Tuberkulose und Malaria – das sind pro Jahr rund drei Millionen Menschen. Hinzu kommen die Todesfälle durch vernachlässigte tropische Krankheiten. Für viele dieser Krankheiten gibt es bisher keine wirksame Impfung oder Behandlungsmöglichkeiten. Rund eine Milliarde Menschen in Entwicklungsländern sind von vernachlässigten Armutskrankheiten betroffen. Auf den dringenden Handlungsbedarf machte heute ein Bündnis aus sieben Entwicklungsorganisationen mit einer Protestaktion am Pariser Platz in Berlin aufmerksam. Anlass war das Treffen der G20-Gesundheitsminister am 19./20. Mai in Berlin.

Mehr Forschung und Entwicklung, Gesundheitssysteme stärken
Die Organisationen forderten die G20-Gesundheitsminister auf, Gesundheitssysteme in Entwicklungsländern zu stärken und sich für mehr Forschung und Entwicklung bei Armutskrankheiten einzusetzen. „Es könnten viele Leben gerettet werden, wenn wirksame Impfstoffe, Diagnosemöglichkeiten und Medikamente entwickelt würden“, sagt Renate Bähr, Geschäftsführerin der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW), die die Aktion initiiert hat. „Die Ebola-Krise hat zudem gezeigt: Funktionierende Gesundheitssystem sind eine Grundvoraussetzung dafür, für zukünftige Epidemien besser gewappnet zu sein. Hier gibt es jedoch noch großen Nachholbedarf. Wir appellieren daher an die G20-Staaten, sich dringend für eine bessere Gesundheitsversorgung in Entwicklungsländern zu engagieren.“

Das Gesundheitsministertreffen findet erstmals in der Geschichte der G20 statt. Diskutiert werden unter anderem antimikrobielle Resistenzen und die Bekämpfung von Pandemien – beides Schwerpunktthemen des Hamburger G20-Gipfels im Juli.

An der Aktion beteiligten sich neben der DSW die Organisationen ONE, Brot für die Welt, Christoffel-Blindenmission, Plan International Deutschland, Save the Children und World Vision.

Bildmaterial ist ab ca. 15 Uhr auf der Seite www.dsw.org verfügbar.

ONE ist eine entwicklungspolitische Lobby- und Kampagnenorganisation zur Bekämpfung von extremer Armut und vermeidbaren Krankheiten, insbesondere in Afrika. Im Dialog mit der Öffentlichkeit und politischen Entscheidern setzt sich ONE für kluge und effektive Politikansätze und Programme ein, um Aids und vermeidbare Krankheiten zu bekämpfen, Investitionen in Landwirtschaft und Ernährung zu erhöhen und mehr Transparenz in Armutsbekämpfungsmaßnahmen zu schaffen. Rund 8 Millionen Menschen unterstützen die überparteiliche Arbeit von ONE mit ihrer Stimme. 

Mehr Informationen gibt es auf www.one.org und auf Twitter: @ONEDeutschland                    

Pressekontakt:

DSW: Ute Stallmeister, 0511 94373-31, 0157/867 51 376; [email protected]
ONE: Scherwin Saedi, 030/319 891 578, 0152/037 71 429; [email protected]