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EU-Afrika-Gipfel: Afrika braucht eine eigene Impfstoffproduktion

Edwin Ikhuoria: “Hört Europa überhaupt zu?”

Berlin, 17. Februar 2022. Heute beginnt in Brüssel der sechste gemeinsame Gipfel der Afrikanischen Union und der Europäischen Union. Die Entwicklungsorganisation ONE fordert die Staats- und Regierungschefs beider Kontinente auf, die Herstellung von Impfstoffen und Arzneimitteln auf dem afrikanischen Kontinent zu stärken. Bisher wird hier nur ein Prozent der in Afrika verwendeten Impfstoffe hergestellt.

Edwin Ikhuoria, Exekutivdirektor von ONE für Afrika, sagt: “Wenn es darum geht, die Pandemie endlich zu beenden, ist man sich in Afrika zunehmend einig – aber hört Europa überhaupt zu? Wir brauchen einen besseren Zugang zu Impfstoffen. In Deutschland sind 75 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft, in Afrika sind es dagegen nicht einmal 12 Prozent – das macht leider deutlich, wie wenig die derzeitigen Spielregeln für den afrikanischen Kontinent funktionieren.”

Ikhuoria weiter: “Das Gipfeltreffen bietet die Gelegenheit, Vereinbarungen auf den Weg zu bringen, damit sich Afrika in Zukunft selbst mit Corona-Impfstoffen versorgen kann. Von dem Treffen in Brüssel muss ein deutliches Signal ausgehen: Die Staats- und Regierungschefs der AU und der EU sind bereit, ihren Worten Taten folgen zu lassen. Nur so kommen wir dem Ende dieser Pandemie einen Schritt näher.”

Karoline Lerche, stellvertretende Direktorin von ONE Deutschland, sagt: “Es gibt jetzt viel zu tun, um das während der Pandemie verlorene Vertrauen wiederherzustellen. Es kann nicht sein, dass einkommensstarke Länder den Zugang zu lebensrettenden Impfstoffen und Medikamenten monopolisieren. Auch die Reiseverbote und die mangelnden Fortschritte bei dem befristeten TRIPS-Waiver haben Salz in die Wunden gestreut. Wir brauchen stattdessen eine Partnerschaft auf Augenhöhe, die die Beziehungen zwischen unseren beiden Kontinenten aufleben lässt.”

Informationen für Journalist*innen:

  • Interviews möglich: ONEs Afrika Exekutiv-Direktor Edwin Ikhuoria steht für Interviews zur Verfügung.
  • Mehr Informationen zu den Folgen der Corona-Pandemie in Afrika finden Sie in ONEs Africa Covid-19 Tracker: https://bit.ly/covid_in_africa

ONE ist eine internationale Bewegung, die sich für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten bis 2030 einsetzt. Damit jeder Mensch ein Leben in Würde und voller Chancen führen kann. Wir sind überparteilich und machen Druck auf Regierungen, damit sie mehr tun im Kampf gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten, insbesondere in Afrika. Zudem unterstützt ONE Bürger*innen dabei, von ihren Regierungen Rechenschaft einzufordern. Mehr Informationen auf www.one.org.

Pressekontakt:
Corinna Robertz: 0157/ 38 246 021, [email protected]