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BRICS-Treffen: Der Globale Norden muss bessere Angebote machen

Berlin, 24. August, 2023

Beim Treffen der BRICS-Staaten der letzten zwei Tage wurden u.a. die Erweiterung der Gruppe diskutiert. Die 5 BRICS Nationen decken mittlerweile 42 Prozent der Weltbevölkerung ab, 30 Prozent der globalen Landfläche und 24 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung. Eine besondere Rolle in dieser Entwicklung spielt dabei die “Neue Entwicklungsbank” (New Development Bank/NDB). 2014 gegründet, soll sie vorrangig der Finanzierung von Entwicklungsprojekten und Infrastruktur innerhalb der BRICS-Staaten dienen. Die NDB entwickelt sich damit zu einer validen Konkurrenz zur Weltbank, nicht zuletzt auch, weil Bewilligungsprozesse oftmals durch weniger Auflagen schneller funktionieren und die Finanzierung in der jeweiligen lokalen Währung bereitgestellt wird. Der Globale Norden muss sich dieser Konkurrenz stellen und bessere Angebote machen und Ländern des Globalen Süden mehr Gestaltungsspielraum gewähren. Auch genau deshalb ist eine Reform der Weltbank dringend notwendig. ONE fordert:

  • Die Bundesregierung muss sich weiterhin für eine schnelle und konsequente Reform multilateraler Entwicklungsbanken, wie der Weltbank, einsetzen, damit den akuten, globalen Krisen wie Hungersnöten oder dem Klimawandel insbesondere im Globalen Süden adäquat begegnet werden kann, und sich die Weltbank und andere multilaterale Banken als veritable Partner für Länder des Globalen Südens etablieren können
  • Das vorhandene Kapital der multilateralen Entwicklungsbanken muss effektiver und effizienter genutzt werden. Darüber hinaus sind künftige Kapitalerhöhungen notwendig, um die Kapazität der Banken auf das erforderliche Kapitalvolumen zu bringen.
  • Eine Verdreifachung der nachhaltigen Kreditvergabe bis 2030 gehört ebenfalls zum Reformpaket, wie auch die Einbindung von privaten Investor*innen, die bereit sind, Forderungen der Reform-Agenda für multilaterale Entwicklungsbanken zu unterstützen.

Stephan Exo-Kreischer, Direktor von ONE Deutschland, erklärt dazu: “Im Globalen Süden hat ein massiver Vertrauensverlust in althergebrachte Institutionen stattgefunden. Zurecht wird gefordert, dass auf Augenhöhe kooperiert werden muss. Wenn Weltbankprozesse von Schwellenländern oftmals als langwierig und ausgesprochen bürokratisch empfunden werden, muss man Prozesse optimieren. Es geht nach wie vor darum, Lösungen für schwerwiegende Probleme wie den Klimawandel zu finden, die obendrein den Globalen Süden oftmals sehr viel mehr beeinträchtigen. Wenn Lösungsansätze und Angebote des Globalen Nordens Augenwischerei bleiben, werden wir vermutlich mittelfristig eine viel stärkere Abschottung und politische Neuorientierung des Globalen Südens erleben. Globale Probleme lassen sich allerdings nur gemeinsam lösen.”

ONE ist eine internationale Bewegung, die sich für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten bis 2030 einsetzt. Damit jeder Mensch ein Leben in Würde und voller Chancen führen kann. Wir sind überparteilich und machen Druck auf Regierungen, damit sie mehr tun im Kampf gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten, insbesondere in Afrika. Zudem unterstützt ONE Bürger*innen dabei, von ihren Regierungen Rechenschaft einzufordern. Mehr Informationen auf www.one.org.

Pressekontakt:
Lia Petridou: 0174/ 45 991 90, [email protected]