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Afrikanischer Klimagipfel: Klimafinanzierung im Globalen Süden vorantreiben

Berlin, 04. September, 2023

Beim Afrikanischen Klimagipfel, der vom 04. bis zum 06. September in Nairobi stattfindet, werden Staats- und Regierungschef*innen, politische Entscheidungsträger*innen, NGOs, der Privatsektor, multilaterale Institutionen und Jugendvertreter*innen aus Afrika und anderen Teilen der Welt drängende Herausforderungen des Klimawandels diskutieren. Die globale Krise und ihre Auswirkungen bedürfen insbesondere im Globalen Süden schneller und konkreter Finanzierungshilfen. 2009 hatten Industrienationen versprochen, jährlich 100 Milliarden US-Dollar aus öffentlichen und privaten Quellen für Klimaschutz in Ländern des Globalen Südens zu mobilisieren, was in diesem Jahr zum ersten Mal gelingen dürfte. Da die Finanzierung zum großen Teil aus öffentlichen Mitteln besteht, die konjunkturellen Schwankungen unterliegen können, soll auch sehr viel mehr privates Kapital mobilisiert werden. Die Entwicklungsbanken sind den Trends der Kapitalmärkte ausgesetzt und es ist unklar, wie viel privates Kapital für Klimaziele letztendlich mobilisiert werden kann.

  • Die Bundesregierung muss sich weiterhin für eine schnelle und konsequente Reform multilateraler Entwicklungsbanken, wie der Weltbank, einsetzen, damit den akuten, globalen Krisen wie Hungersnöten oder dem Klimawandel insbesondere im Globalen Süden adäquat begegnet werden kann, und sich die Weltbank und andere multilaterale Banken als veritable Partner für Länder des Globalen Südens etablieren können.
  • Das vorhandene Kapital der multilateralen Entwicklungsbanken muss effektiver und effizienter genutzt werden. Darüber hinaus sind künftige Kapitalerhöhungen notwendig, um die Kapazität der Banken auf das erforderliche Kapitalvolumen zu bringen.
  • Eine Verdreifachung der nachhaltigen Kreditvergabe bis 2030 gehört ebenfalls zum Reformpaket, wie auch die Einbindung von privaten Investor*innen, die bereit sind, Forderungen der Reform-Agenda für multilaterale Entwicklungsbanken zu unterstützen.

Stephan Exo-Kreischer, Geschäftsführer von ONE Deutschland, erklärt dazu: „Die multilateralen Entwicklungsbanken (MEBs) halten zwei Billionen US-Dollar in Form von abrufbarem Kapital. Das sind Garantien, dass die Aktionäre einspringen werden, wenn die Banken Schwierigkeiten haben, ihre Schulden zu bedienen. Dies entspricht 90 Prozent ihrer Mittel, wird aber meistens bei Risikobewertungen nicht berücksichtigt. Im Zuge der angedachten Weltbankreform muss sich die Bundesregierung dafür einsetzen, dass dieses Kapital in die Risikobewertungen einbezogen wird. Dies würde das Kreditvergabevolumen der Banken deutlich erhöhen. Nur so können die Probleme, die der Klimawandel im Globalen Süden verursacht, wie akute Ernährungsunsicherheit und verminderte Wasserversorgung, bekämpft werden. Der Klimawandel gefährdet in Afrika und auch in anderen Ländern des Globalen Südens Frieden, Sicherheit und Ernährungssicherheit, mit Auswirkungen überall auf der Welt. Entsprechend sollte der Globale Norden mit Nachdruck seinen Beitrag dazu leisten, dass weltweite Lösungen, wie sie auf dem Afrikanischen Klimagipfel diskutiert und im Anschluss empfohlen werden, schnellstens auf den Weg gebracht werden. Die Abwesenheit der G7 Staatschef*innen auf diesem Gipfel spricht da eine ganz eigene Sprache.“

ONE ist eine internationale Bewegung, die sich für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten bis 2030 einsetzt. Damit jeder Mensch ein Leben in Würde und voller Chancen führen kann. Wir sind überparteilich und machen Druck auf Regierungen, damit sie mehr tun im Kampf gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten, insbesondere in Afrika. Zudem unterstützt ONE Bürger*innen dabei, von ihren Regierungen Rechenschaft einzufordern. Mehr Informationen auf www.one.org.

Pressekontakt:
Pia Schwaiger: 0151 42051417, [email protected]