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Jeder Mensch muss essen, schlafen, trinken und? Aufs Klo. PUNKT.

Dies ist ein Gastbeitrag der German Toilet Organization (GTO) im Rahmen unserer Blogserie zum Welttoilettentag am 19.11.2019.
Autor*innen: Sabina Kolliwer und Luisa Pfahler, Junior Projektassistent*Innen bei der GTO und Student*Innen der Internationalen Not- und Katastrophenhilfe.

Grafik: German Toilet Organization e.V.

Auf Klo gehen ist ein Grundbedürfnis. Menschen mit einem Zugang zu sicherer Sanitärversorgung und sauberem Wasser müssen sich darüber im Alltag kaum Gedanken machen. Für viele andere bedeutet es jedoch, täglich mehrmals nach einem geeigneten Ort zu suchen – mit Würde, Privatsphäre und hygienischen Umständen hat dies oft nichts zu tun. Dabei ist der Zugang zu sicheren, sauberen und hygienischen Toiletten seit 2010 ein Menschenrecht.

Agenda 2030 – Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen

Bis 2030 hat sich die Weltgemeinschaft Zeit gegeben, die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Ziel 6 fordert sichere Toiletten, sauberes Trinkwasser und Zugang zu Hygiene für alle. Der globale Trend zeigt: in den letzten 10 Jahren haben 2,1 Milliarden Menschen Zugang zu sanitärer Grundversorgung erhalten. Dennoch – zwei Drittel der Weltbevölkerung lebt ohne sichere Toilette. 673 Millionen Menschen verrichten ihr Geschäft im Freien. Diese Toiletten-Krise hat gravierende Auswirkungen auf Gesundheit, Umwelt oder Bildung. Etwa die Hälfte aller Mädchen weltweit besucht eine Schule ohne Schultoiletten. Die fehlende Intimsphäre und schlechte Hygienebedingungen sorgen dafür, dass Mädchen der Schule fernbleiben oder sie sogar ganz abbrechen, sobald sie ihre Periode bekommen.

World Toilet Day 2019

Unter dem Motto „Leaving no one behind“ findet am 19.11.2019 der World Toilet Day statt. Was das bedeutet? Es muss sichergestellt werden, dass alle Menschen einen fairen und gleichen Zugang zu angemessener Sanitärversorgung haben. Dafür müssen Staaten ihre Bemühungen beschleunigen, um die Menschen einzubeziehen, die bisher ausgegrenzt werden oder schwer erreichbar sind. Dazu zählen unter anderem Menschen mit Behinderungen, Kinder, alte und kranke Menschen, Geflüchtete und Menschen, die in Armut oder entlegenen Regionen leben.

Photo Credit: SuSanaSecretariat

Das Toiletten-Tabu brechen

Die German Toilet Organizaton e.V. (GTO) hat sich zum Ziel gesetzt, dieses Thema überall offen anzusprechen und so gegen die ungleiche Verteilung anzukämpfen. Seit 14 Jahren vernetzt sie eine Vielzahl öffentlicher und staatlicher Akteure und Partnerorganisationen und teilen Know-How. Zudem engagiert sich die GTO für alle Menschen, die von einer unzureichenden Sanitär-, Wasserversorgung und Hygiene (WASH) betroffen sind, unabhängig davon, ob sie im Ausland oder in Deutschland leben.

„Alle müssen Müssen können!“

Am 18.11.2019, dem Vortag des jährlich wiederkehrenden World Toilet Day, startet auf dem Potsdamer Platz eine Aktion im Rahmen des Projekts Klobalisierte Welt. Diese wird von Berliner Schüler*innen durchgeführt. Dort werden die Jugendlichen eigene Ideen öffentlichkeitswirksam umsetzen und wollen so auf die globale Sanitärkrise aufmerksam machen. Ihre Forderungen rufen die Schüler*innen an einem „Klo-Pult“ aus. Gepaart mit einer Bildergalerie veranschaulicht eine übergroße selbstgebaute „schlechte“ Toilette den Zustand der sanitären Grundversor-gung weltweit. Flaschen mit verdrecktem Wasser und ein Klo-Kuchen verdeutlichen die für Millionen von Menschen problematische Trinkwasserversorgung weltweit sowie deren Auswirkungen auf Gesundheit und Mangelernährung.

Habt ihr Fragen zur Arbeit der German Toilet Organization (GTO) und ihren Projekten?
Schaut euch gerne um unter: www.germantoilet.org und verfolgt ihre Seiten bei Twitter, Facebook und Instagram.

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