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Ein Ausblick auf 2025

Politische Umbrüche, wirtschaftliche Unsicherheiten und globale Krisen – so turbulent wie 2024 zu Ende gegangen ist hat 2025 begonnen. Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus, eine vorgezogene Bundestagswahl in Deutschland und anhaltende geopolitische Spannungen werden die politische Landschaft prägen. Gleichzeitig bietet ein Ausblick auf 2025 auch Chancen: Internationale Konferenzen und Wiederauffüllungen globaler Gesundheitsinitiativen können Stabilität fördern und Partnerschaften stärken.

Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus

Am 20. Januar 2025 wurde Donald Trump erneut als US-Präsident vereidigt – diesmal mit voller republikanischer Kontrolle über Senat, Repräsentantenhaus und Supreme Court. Bereits kurz nach Amtsantritt kündigte er den Austritt der USA aus der WHO und massive Kürzungen bei der US-Entwicklungshilfe an. Das trifft besonders afrikanische Länder und multilaterale Organisationen.

Als zweitgrößter Geber von öffentlichen Mitteln für Entwicklungsleistungen (ODA) wird Deutschland Verantwortung übernehmen müssen, um drohende Finanzierungslücken zu schließen. Und das nicht nur aus moralischer Verpflichtung, sondern auch aus eigenem strategischen Interesse: zur Förderung von Stabilität, Schaffung neuer Perspektiven und Stärkung von Deutschlands internationaler Position.

Bundestagswahl  2025

Nach dem Ende der Ampelkoalition im November wählt Deutschland am 23. Februar eine neue Regierung. Die Herausforderungen sind gewaltig: Klimakrise, Inflation, globale Schuldenkrisen und zunehmende geopolitische Spannungen. Die neue Bundesregierung muss klar Prioritäten setzen – und Afrika als strategischen Partner stärker in den Fokus rücken. Der Kontinent birgt enormes Potenzial: Die junge Bevölkerung und die wachsende Wirtschaft bieten Handelsmöglichkeiten, und Ressourcen wie Kobalt und Lithium sind entscheidend für die Energiewende und Zukunftstechnologien.

Bundeshaushalt 2025 und 2026: Entwicklungszusammenarbeit unter Druck

Auch der Bundeshaushalt 2025 und 2026 steht im Fokus. Nach dem Scheitern der Ampel-Koalition wurde der ursprüngliche Haushaltsplan für 2025 nicht verabschiedet, und Deutschland befindet sich in einer vorläufigen Haushaltsführung. Das bedeutet: Nur unverzichtbare Ausgaben dürfen getätigt werden. Dies könnte gravierende Folgen für die Entwicklungszusammenarbeit haben, da geplante Programme gefährdet sind und Deutschlands Rolle als verlässlicher internationaler Partner infrage gestellt wird.

Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) | 14.-16. Februar 2025

Sicherheit bedeutet mehr als Verteidigung – Menschen sind von bewaffneten Konflikten genauso wie durch Krankheiten, Armut und Hunger bedroht. Entwicklungszusammenarbeit schafft stabile Wirtschaften, ermöglicht Bildung und stärkt Gesundheitssysteme und trägt so dazu bei, zukünftige Konflikte zu vermeiden. Laut der Vereinten Nationen spart jeder US-Dollar, der in katastrophenresistente Infrastrukturen investiert wird, etwa vier US-Dollar beim Wiederaufbau nach einer Katastrophe.

International Conference on Financing for Development (FfD) | 30. Juni – 3. Juli 2025

Die Finanzierung nachhaltiger Entwicklung bleibt eine zentrale Herausforderung. 2025 jährt sich die Internationale Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung und somit die Verabschiedung der Addis Abeba Action Agenda (AAAA) zum zehnten Mal – doch die Ziele sind noch lange nicht erreicht. Rund 4 Billionen US-Dollar fehlen jährlich zur Erreichung globaler Entwicklungs- und Klimaziele. Gleichzeitig verschärft sich die finanzielle Lage vieler Länder des Globalen Südens: Fast die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Staaten, deren Regierungen mehr für Schuldzinsen ausgeben als für Bildung oder Gesundheit. Die FfD ist ein zentraler Moment für globale Entwicklungsfinanzierung und wird zeigen, ob Fortschritte bei der Schuldenentlastung und Reformen der globalen Finanzarchitektur erzielt werden können.

Hamburg Sustainability Conference (HSC) | 2.-3. Juni 2025

Nachhaltige Entwicklung braucht klare Strategien und konkrete Finanzierungszusagen. Mit nur noch fünf Jahren bis zur Frist der Agenda 2030 wächst der Druck. Die Hamburg Sustainability Conference (HSC) findet 2025 zum zweiten Mal statt. Sie muss auch dieses Jahr eine entscheidende internationale Plattform schaffen, um multilaterale Lösungen zur Umsetzung der Sustainable Development Goals (SDGs) zu entwickeln.

World Health Summit (WHS) | 12.-14. Oktober 2025

Globale Gesundheit bleibt eine Priorität, insbesondere angesichts wachsender gesundheitlicher Herausforderungen und Finanzierungslücken. Jedes Jahr bringt der World Health Summit etwa 3.000 hochrangige Teilnehmer*innen aus Wissenschaft, Politik, Privatsektor und Zivilgesellschaft in Berlin zusammen, um die drängendsten globalen Gesundheitsherausforderungen zu diskutieren.

Gavi, die Impfallianz

2025 werden wichtige Wiederauffüllungskonferenzen stattfinden, um die Zukunft globaler Gesundheitsinitiativen zu sichern: Gavi, die Impfallianz, sorgt seit ihrer Gründung im Jahr 2000 dafür, dass Kinder weltweit Zugang zu lebensrettenden Impfstoffen erhalten. Dadurch hat Gavi schon 18,8 Millionen Menschenleben gerettet. Die Mittel, die während der Wiederauffüllungskonferenz 2025 für die kommende strategische Periode 6.0 (2026-2030) gesammelt werden, werden bestimmen, in welchem Umfang Gavi weiterhin Impfkampagnen in einkommensschwachen Ländern unterstützen kann. Angesichts der Inflation, steigender Impfstoffkosten und neuer gesundheitlicher Herausforderungen ist eine ausreichende Finanzierung essenziell.

Globaler Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria

Der Globale Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria ist eines der wichtigsten Instrumente zur Bekämpfung dieser drei tödlichen Krankheiten. Seit seiner Gründung 2002 hat der Globale Fonds dazu beigetragen, 59 Millionen Menschenleben zu retten. Die 8. Wiederauffüllungskonferenz 2025 wird darüber entscheiden, ob es möglich ist, weitere Millionen Menschen mit lebensrettenden Medikamenten und Präventionsmaßnahmen zu versorgen. Besonders besorgniserregend ist, dass die COVID-19-Pandemie viele Fortschritte der letzten Jahrzehnte rückgängig gemacht hat – zusätzliche Mittel sind daher unerlässlich, um den verlorenen Boden wieder gutzumachen.

Global Polio Eradication Initiative (GPEI)

Die Welt steht kurz vor der endgültigen Ausrottung von Polio – doch ohne gesicherte Finanzierung droht dieser Erfolg zu scheitern. Die Global Polio Eradication Initiative (GPEI) benötigt 2025 dringend neue Mittel, um Impfkampagnen fortzuführen und Überwachungsprogramme auszubauen. In Afghanistan und Pakistan gibt es weiterhin Fälle des Wildpolio-Virus. In der letzten Wiederauffüllung (2022-2026) wurden 2,6 Milliarden US-Dollar zugesagt – diesmal muss es mehr werden, um das Virus endgültig zu eliminieren. Ohne eine gesicherte Finanzierung könnten sich neue Ausbrüche häufen, Millionen Kinder wären erneut gefährdet.

Eine vollständige Polio-Eliminierung spart nicht nur Milliarden an Gesundheitskosten, sondern stärkt auch die globalen Gesundheitssysteme. Die GPEI-Infrastruktur hilft bereits jetzt bei der Pandemievorsorge und der Bekämpfung anderer Infektionskrankheiten.

Fazit: Ein Jahr der Entscheidungen

Das Jahr 2025 wird von politischen Umbrüchen, wirtschaftlichen Herausforderungen und geopolitischen Spannungen geprägt sein. Gleichzeitig bieten sich entscheidende Chancen, um die internationale Zusammenarbeit zu stärken, nachhaltige Entwicklungsziele voranzutreiben und globale Stabilität zu fördern. Die neue Bundesregierung wird vor der Aufgabe stehen, Deutschlands Rolle in der internationalen Politik und Entwicklungszusammenarbeit klar zu definieren. Dies bedeutet, Prioritäten zu setzen, Verantwortung zu übernehmen und sich aktiv für globale Lösungen einzusetzen.

Während Unsicherheiten und Krisen die Schlagzeilen dominieren, bleibt die Möglichkeit, durch gezielte Investitionen, diplomatische Zusammenarbeit und strategische Partnerschaften einen positiven Wandel zu bewirken. 2025 könnte somit nicht nur ein Jahr der Herausforderungen, sondern auch ein Jahr der wegweisenden Entscheidungen werden.

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