Heute berichtet ONE-Jugendbotschafterin Amina Hikari Fall über unseren Stand bei der Zukunftstour des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Berlin.
Nachhaltigkeit und Entwicklung. Kein Thema, das die Jugend interessiert? — Falsch gedacht und das wurde uns am 21.04. in Berlin bewiesen. Die Zukunftstour hatte in der Hauptstadt ihre Zelte aufgeschlagen und ONE Deutschland war natürlich mit einer Lernstation vor Ort. Die Zukunftstour ist eine Veranstaltung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und am Stand waren mit mir, Aischa und Caro gleich drei Jugendbotschafterinnen vertreten. Im Mittelpunkt der Zukunftstour stehen globale Herausforderungen, wie beispielsweise Armut, Hunger und Flucht, Themen, die uns alle etwas angehen. „Entwicklungspolitik beginnt bei uns in Deutschland“ so lautet die Botschaft von Bundesentwicklungsminister Gerd Müller zur Veranstaltung. Diese richtet sich vor allem an Schulklassen und wen sollten wir eher für entwicklungspolitische Themen sensibilisieren, als unsere Jugend. Wir begegneten Schülern unterschiedlichster Stufen, die begeistert bei uns Halt machten und auch viele Erwachsene konnten nicht einfach an unserem Stand vorbeilaufen, ohne genauer hinzusehen.
Im Mittelpunkt unserer Lernstation stand die Kampagne „Armut ist sexistisch.“ Wir verteilten unseren Bericht und hatten ein Quiz vorbereitet, dass die Inhalte der Kampagne spielerisch mit Fragen wie: „Wodurch kann man sich vor Malaria schützen“ oder „Wie viele Mädchen in Sub-Sahara Afrika können die Grundschule besuchen?“, vermittelte. Wir fanden schnell begeisterte Teilnehmer und den Schülern wurde klar, wie schwer es ist, als Frau bzw. Mädchen in sogenannten Least Developed Countries aufzuwachsen. Zusätzlich gab es die Möglichkeit, bei einer Fotoaktion teilzunehmen. Die Besucher konnten ihre Solidarität mit Frauen in Entwicklungsländer zeigen, indem sie ein Selfie vor unserer Stellwand mit unserem Kampagnenslogan machten. Bizeps anspannen und mit einem „Strengthie“ zeigen: Starke Persönlichkeiten für starke Frauen.

Uns freute insbesondere, dass wir Herrn MinDir Gunther Beger, Abteilungsleiter Grundsatzfragen EZ im BMZ, für ein Foto begeistern konnten.
Ein weiteres Highlight war unsere Virtual Reality Brille. Mit dieser Brille konnten die Schüler ein Video über Monica ansehen. Die Technik war der Aufhänger, aber es war erstaunlich, wieviel die Schüler dadurch lernten. Das Video war einfach gehalten: Monica, ein zehnjähriges Mädchen, das an der Grenze von Tansania und Kenia wohnt, nahm einen mit durch ihren Alltag. Das Video zeigte einen ganz normalen Tag im Leben eines ganz normalen Mädchen, aber lebend in einer ganz anderen Realität. Monica hätte mit den Kindern in die gleiche Klasse gehen können, hätte mit ihnen auf dem Schulhof toben können, aber stattdessen läuft sie nachts durch die halbe Stadt, um eine Lichtquelle zu finden und ihre Hausaufgaben machen zu können. Für die Kinder prägende Bilder.
Als ich einen Jungen, der im selben Alter Monicas war fragte, was er denke, warum wir diesen Stand betreiben, meinte er in Kindersprache: „Weil es Länder gibt mit viel Armut. Die leben dort nicht so wie ich oder du. Man muss denen helfen, also wir.“ Er sagte das mit einer Selbstverständlichkeit, die wir uns von so vielen Erwachsenen wünschen. Ein Besuch der Zukunftstour lohnt sich auf alle Fälle, gehen Sie mit Ihren Kindern, Klassen oder einfach selbst dort hin und vergessen Sie dabei nicht, den ONE-Stand zu besuchen.
– Amina Hikari Fall