In Äthiopien leben mehr als 50 Millionen Menschen in Malariarisikogebieten. Zum Jahrtausendwechsel tötete die Krankheit noch jedes Jahr mehr als 29.000 Menschen. Das sind mehr als sechsmal so viele, wie letztes Jahr in Deutschland im Straßenverkehr starben. Im Jahr 2005 stellte die äthiopische Regierung eine ambitionierte Strategie vor, zusammen mit der Unterstützung von Gebern an jede gefährdete Familie zwei Moskitonetze auszugeben.
Bis Januar 2008 waren 20,5 Millionen Netze verteilt worden und ein Drittel der gefährdeten Kinder schliefen nun sicher (2005 waren es nur zwei Prozent gewesen). Innerhalb von drei Jahren nach Beginn der Kampagne hatten sich sowohl die Zahl der Malariaerkrankungen als auch der Todesfälle durch Malaria halbiert. Dieser Erfolg war auch Dank Malariamedikamenten möglich, die teilweise nur zwei Dollar pro Dosis kosten.
Äthiopien arbeitet derzeit daran, auch den Zugang zu allgemeiner medizinischer Grundversorgung auszuweiten. Dies geschieht insbesondere durch die Ausbildung von zwei medizinischen Sozialarbeitern pro Dorf. Dazu wurden 30.000 junge Frauen mobilisiert, die in ihren Gemeinden medizinisches Grundwissen verbreiten sollen. In diesem Land, in dem Gesundheitsangebote oftmals nicht in isolierte Gegenden vordringen, ein lebenswichtiges Vorhaben. Die Ausbildung der Sozialarbeiter und die Anschaffung von Testsets sowie Medikamenten wird vom Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria bezahlt.
-Nora Coghlan