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Wer sind die G7?

Immer wieder hört man in den Nachrichten von den G7. Aber wer ist das eigentlich und warum treffen sich genau diese Staats- und Regierungschef*innen jedes Jahr? Wir beantworten hier die wichtigsten Fragen zum Prozess rund um das Gipfeltreffen.

Was bedeutet G7?

G7 steht für „Group of Seven” – zu Deutsch „Gruppe der Sieben“. Damit ist das informelle Forum von sieben Industrienationen gemeint, die vor allem globalwirtschaftlich viel Einfluss haben. Ein Blick auf die Zahlen genügt: Die Bevölkerung der G7-Staaten macht nur circa 11 Prozent der Weltbevölkerung aus, doch ihr Anteil an der Weltwirtschaftsleistung beträgt etwa 33 Prozent. Die Regierungen der G7 kommen zusammen, um sich zu aktuellen globalpolitischen Fragen auszutauschen und gemeinsame Positionen und Ziele abzustimmen. Aktuell nehmen Italien, Frankreich, Japan, Kanada, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten und Deutschland an dem Prozess teil. Die Zusammensetzung der Teilnehmer*innen hat sich bereits mehrfach geändert. So wurde beispielsweise Russland 2014 nach der Annektierung der Krim von den G7 (die damals noch G8 hießen) ausgeschlossen.
Wann, wo und wie oft findet der G7-Gipfel statt?

Der G7-Prozess findet jährlich mit rotierender Präsidentschaft statt. Immer am 1. Januar wird die Leitung an das nächste Land abgegeben, in dem entsprechend die Treffen der Minister*innen und das Gipfeltreffen mit den Staatschef*innen stattfinden. Da die G7 informell strukturiert sind und keinen eigenen Verwaltungsapparat haben, spielt die jeweilige Präsidentschaft eine besonders wichtige Rolle: Das Land ist Gastgeber, organisiert den gesamten Gipfel und hat somit auch inhaltlich einigen Gestaltungsspielraum. Dieses Jahr hat Deutschland die G7-Präsidentschaft inne. Somit findet das Gipfeltreffen vom 26. – 28. Juni 2022 im bayrischen Schloss Elmau statt.

Wer ist beim G7-Prozess dabei?

In den G7-Prozess sind viele Akteur*innen involviert. Besonders wichtig sind dabei natürlich die Regierungschef*innen, die sich beim Gipfeltreffen beraten. Aber auch im Vorfeld passiert einiges. In Arbeitsgruppen und bei Fachminister*innentreffen werden Positionen und gemeinsame Initiativen besprochen. In der Vorbereitung und bei der Abstimmung der Positionen im Vorfeld des Gipfeltreffens spielen die sogenannten Sherpas eine entscheidende Rolle. Sie sind sozusagen die Chefunterhändler*innen der G7-Staaten. Beim Gipfeltreffen sind auch Vertreter*innen der Europäischen Union anwesend und es werden auch Repräsentant*innen weiterer Länder eingeladen – wie dieses Jahr beispielsweise die Regierungen Argentiniens, Senegals, Südafrikas, Indiens und Indonesiens (das die G20-Präsidentschaft innehat).

Worum geht es?

Die G7 treffen sich, um ihr gemeinsames Vorgehen angesichts der aktuellen politischen Situation abzustimmen. Bei den politischen Themen, die besprochen werden, kann Deutschland als Gastgeber Schwerpunkte setzen. Dieses Jahr liegt der Fokus auf internationalem Klimaschutz, der Stärkung globaler Gesundheitssysteme, Infrastruktur und der Resilienz von Demokratien. Auch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und seine Folgen werden natürlich auf der Agenda stehen. Die aktuelle Situation hatte beispielsweise zufolge, dass Ernährungssicherheit auf der Agenda weit nach oben gerutscht ist.

Wichtig zu wissen ist, dass der G7-Prozess nicht nur aus dem Gipfeltreffen der Regierungschef*innen besteht. Im Vorfeld findet bereits eine Vielzahl von Treffen der Fachminister*innen statt.

 

Was haben die G7 mit ONEs Arbeit zu tun?

ONE will extreme Armut und vermeidbare Krankheiten weltweit bis 2030 beenden. Die Entscheidungen der G7 sind dabei superwichtig! Bei der Stärkung globaler Gesundheitssysteme, wirtschaftlicher Erholung von der Pandemie und dem Umgang mit der drohenden Hungerkatastrophe haben sie mit ihrer politischen und wirtschaftlichen Stellung einen großen Handlungsspielraum und starke Mandate in internationalen Organisationen. Gleichzeitig ist es ein sehr exklusiver Prozess, der Entscheidungen mit weitreichenden Auswirkungen trifft. ONE setzt sich deshalb auch verstärkt für die Einbeziehung von Expert*innen aus anderen Ländern ein.

Wir wollen dafür sorgen, dass sie das Richtige tun, und begleiten den Prozess. So waren wir unter anderem beim gemeinsamen Treffen von Gesundheits- und Entwicklungsminister*innen im Mai vor Ort und haben einen größeren Einsatz für globale Gesundheit gefordert.

Ebenfalls im Mai war ein Treffen der Entwicklungsminister*innen, bei dem unter anderem die globale Pandemiebekämpfung besprochen wurde. Dieses Treffen bekommt notorisch kaum mediale Aufmerksamkeit. Dabei standen wichtige Themen auf der Agenda und auch die Ergebnisse sind durchaus interessant: Die G7-Entwicklungsminister*innen haben ein neues Bündnis für Ernährungssicherheit (Global Alliance for Food Security, GAFS) verkündet. Außerdem wollen sie den Aufbau von Produktionskapazitäten für Impfstoffe in afrikanischen Ländern fördern und bekennen sich klar zur feministischen Entwicklungspolitik. Zum Thema Schuldenentlastung für arme Länder fehlen allerdings noch konkrete und finanzielle Ziele – hier machen wir also weiter Druck! Die G7 entscheidet über unsere gemeinsame Zukunft. Setz dich mit uns dafür ein, dass sie die Welt dabei gerechter macht. Denn zusammen können wir die Zukunft neu schreiben.

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