1. Weltbevölkerung: Verstädterung nimmt vor allem in Asien und Afrika rapide zu
2. Satelliten für Breitbandinternet in Entwicklungsländern
3. Auf der Suche nach einem Aids-Impfstoff in Kenia
1. Weltbevölkerung: Verstädterung nimmt vor allem in Asien und Afrika rapide zu
Anlässlich des Weltbevölkerungstages berichtet unter anderem die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) über eine Prognose der Vereinten Nationen (UN) zur Stadtbevölkerung. Demzufolge leben heute bereits 54 Prozent der Menschen auf der Welt in Städten, 2050 werden es voraussichtlich 66 Prozent sein. Die Verstädterung nehme besonders stark in Schwellen- und Entwicklungsländern zu. Dort steige der Anteil sogar von jetzt 48 auf 63 Prozent im Jahr 2050. Die Stiftung Weltbevölkerung sieht diese Entwicklung positiv, ermögliche das Leben in der Stadt den Menschen in armen Ländern einen höheren Lebensstandard. Der Zugang zu medizinischer Versorgung, Schulen und anderen öffentlichen Dienstleistungen sei einfacher und solche Angebote seien in Metropolen günstiger bereitzustellen als auf dem Land. Gleichzeitig berge die Verstädterung Probleme wie Mangel an Wohnraum, Transportmitteln, Energie und Arbeitsplätzen. Die Prognose müsse daher als Aufruf verstanden werden, in Infrastruktur zu investieren. Knapp 90 Prozent des Wachstums konzentrierten sich auf Asien und Afrika, am stärksten sollen Städte in Indien, China und Nigeria wachsen.
2. Satelliten für Breitbandinternet in Entwicklungsländern
Die dpa berichtet heute über eine Sojus-Rakete, die mit vier Telekommunikationssatelliten für Internet in Entwicklungsländern ins All gestartet ist. Die Geräte sollen das „O3b-System“ komplettieren und bereit für einen Einsatz machen und unter anderem Staaten in Afrika, Südostasien und Lateinamerika schnelle und günstige Onlineverbindungen ermöglichen. Damit könnten theoretisch bis zu drei Milliarden Menschen erreicht werden, die bislang keinen Breitnad-Zugang hätten.
3. Auf der Suche nach einem Aids-Impfstoff in Kenia
Peter-Philipp Schmitt schreibt heute in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung im Rahmen eines Artikels über HIV/Aids in Kenia über die Internationale Initiative für einen Aids-Impfstoff IAVI, die seit 1996 an einem Impstoff gegen Aids forscht. Der Epidemiologe Eduard Sanders und seine Frau Elise van der Elst, Pädagogin und Verhaltensforscherin, forschten seit knapp 20 Jahren in Afrika zum Thema Aids, seit etwa zehn Jahren in Kenia für die Aids-Impfstoff-Initiative in Kenia (KAVI). Vor 13 Jahren habe es in Kenia die erste Aids-Impfstoff-Studie gegeben, seitdem seien acht Feldversuche gefolgt, die jedoch nicht über Phase 2 hinausgekommen seien. Dennoch ist der Direktor von KAVI, der Virologe Omu Anzala, überzeugt, dass es bald einen geeigneten Impfstoff geben wird. Dies sei für ihn ohne zudem die einzige Lösung, um Aids auf lange Sicht zu besiegen. Sanders Aufgabe ist es nun, für IAVI in Kenia Grundlagen für künftige Studien zu schaffen. Das heißt, er muss für einen Impfstofftest Probanden suchen, die ein hohes Infektionsrisiko haben. In der Küstenregion am Indischen Ozean fand er solche Hochrisikogruppen, vor allem Frauen, die dort sexuelle Dienste anbieten. Sanders wollte aber auch Männer in seine Untersuchung einschließen. Befragungen ergaben, dass mindestens jeder dritte Mann schon einmal Verkehr mit einem Mann gehabt habe, häufig ungeschützt. Dies läge an dem verbreiteten Irrglauben, dass nur Frauen das HI-Virus weitergeben könnten. Doch jeder dritte Mann, der Sex mit einem anderen Mann hat, infiziere sich in Kenia mit HIV, weiß Sanders. Das übersteige bei weitem das Risiko, das weibliche Prostituierte haben. Diese Erkenntnis habe bei einigen Politikern im Land zu einem Umdenken geführt und dazu, dass es mittlerweile Broschüren gebe, die über das besonders hohe Ansteckungsrisiko Auskunft geben.