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Was kostet Globale Gesundheit?

Um die Welt zu einem sicheren Ort zu machen und vor Krankheiten und weiteren Pandemien zu schützen, muss globaler Gesundheit mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Infektionskrankheiten müssen eingedämmt werden, damit sich die Ansteckungs- und Todesraten verringern. Globale Gesundheit, eines der 17 Sustainable Development Goals (SDG 3), kann nur erreicht werden, wenn reiche Länder zusammenarbeiten und in Organisationen wie den Globalen Fonds investieren. Die hohen Todesfälle, die durch Infektionskrankheiten verursacht werden, können mit den richtigen Mitteln in großen Teilen verhindert werden. Globale Gesundheit ist also ein realistisches Ziel. Aber was kostet globale Gesundheit?

1, 3 Milliarden Euro – sind für die Bekämpfung von HIV/Aids, Tuberkulose und Malaria in den nächsten drei Jahren allein von Deutschland notwendig. Diesen Betrag hat Deutschland beigesteuert, um dem Finanzierungsbedarf des Globalen Fonds für die kommenden drei Jahre gerecht zu werden und dazu beizutragen, Millionen von Menschenleben zu retten.

Auf den ersten Blick klingt das nach einem hohen Beitrag, doch der Globale Fonds hat zahlreiche Erfolge erzielt, die es weiter zu verfolgen gilt. 

Besonders zu einer Zeit, in der wir noch mit den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zu kämpfen haben, darf der Kampf gegen lebensbedrohliche Krankheiten wie HIV/Aids, Tuberkulose und Malaria nicht aus den Augen verloren werden. Diese gehören zu den weltweit häufigsten Infektionskrankheiten. Sie bedrohen das Leben von Millionen Menschen weltweit – obwohl sie vermeidbar sind! Der Globale Fond hat diesen Krankheiten den Kampf angesagt und dabei viel erreicht: Seit seiner Gründung vor 20 Jahren wurden 44 Millionen Menschenleben gerettet. 

Was muss jetzt gemacht werden?

Deutschland hat als viertgrößtes Geberland schon viel beigesteuert (2,5 Milliarden Euro). Das ist ein guter Anfang. Doch nun ist mehr zu tun, um die vergangenen Erfolge zu sichern. Durch den Ausbruch der COVID-19 Pandemie ist zum ersten Mal in 20 Jahren der Fortschritt im Kampf gegen Hiv/AIDS, Malaria und Tuberkulose zurückgegangen. Zum Beispiel wurden 2020 im Vergleich zu 2019 18 % weniger Menschen mit Tuberkulose behandelt und 22 % weniger Menschen auf HIV/Aids getestet. Dies sind dramatische Zahlen, die auf die COVID-19 Pandemie zurückzuführen sind. Das bedeutet, dass jetzt umso mehr in die Finanzierung von Forschung für Prävention und Behandlung investiert werden muss!

Für den neuen Dreijahreszyklus von 2023-2025  gibt es in diesem September die siebte Wiederauffüllungskonferenz (Replenishment), um die Gelder für die kommenden Jahre zu sammeln. In diesem Jahr liegt das Ziel bei einer Summe von mindestens 18 Milliarden US-Dollar. Mit diesen 18 Milliarden Dollar, hätte der Globale Fonds die Möglichkeiten, den Kampf gegen HIV/Aids, Malaria und Tuberkulose wieder stärker aufzunehmen und dabei 20 Millionen Leben zu retten, die Todesraten zu reduzieren und über 450 Millionen Infektionen zu verhindern. Das alles würde uns dem Ziel der globalen Gesundheit und stärkeren globalen Gesundheitssystemen näherbringen.  

 Wenn uns die COVID-19 Pandemie etwas beigebracht hat, dann, dass wir nicht auf eine Gesundheitskrise warten dürfen, oder gar auf eine Eskalation dieser, um rechtzeitig und richtig zu handeln. Denn trotz des Rückgangs der Todeszahlen von beispielsweise Malaria, stirbt jede Minute ein Kind daran. Da möchte man sich gar nicht vorstellen, wie es ohne jegliche Maßnahmen und Hilfen aussehen würde. Um globale Sicherheit zu stärken, muss Deutschland für 2023-2025 1,3 Milliarden Euro in den Kampf gegen Malaria, Tuberkulose und HIV/Aids investieren

Was ist der Globale Fonds eigentlich?

Der Globale Fonds ist eine Partnerschaftsorganisation, die 2002 gegründet wurde, um die Forschung und Bekämpfung der Krankheiten HIV/Aids, Tuberkulose und Malaria zu finanzieren. Im Jahr 2020 wurden über 20 Millionen Menschen in HIV-Behandlung gezählt, fast 5 Millionen in Behandlung für Tuberkulose und über 250 Millionen Menschen wurden auf Malaria getestet. 

Die Organisation arbeitet eng mit Regierungen, der Zivilgesellschaft, dem Privatsektor und den betroffenen Menschen vor Ort zusammen, um diese Krankheiten, die durch zu wenig Finanzierung und Forschung so hohe Sterberaten aufweisen, stark einzudämmen. Es soll vor allem in die Gesundheitsversorgung, also Ärzt*innen, Krankenpfleger*innen und innovative Technologien investiert werden.

Derzeit investiert der Globale Fond fast 39 % aller Ressourcen in den Kampf gegen Malaria: Mit der Behandlung der Krankheit und präventiven Maßnahmen wie der Verteilung von Insektennetzen und Sprays sowiemit Therapien für Kinder und Schwangere konnte ein Anstieg der Infektionsrate verhindert werden. Ebenfalls wurden die Todeszahlen in den letzten 20 Jahren um 21 Prozent gesenkt.

Auch im Kampf gegen HIV/Aids, vor allem bei Frauen zwischen 15 und 24, konnte dank der Gelder des Globalen Fonds seit 2010 ein Rückgang von 41 % in fast allen der 13 Hochrisiko-Ländern beobachtet werden. Das vermehrte Testen auf HIV/Aids und die Aufklärung über die Verbreitung und Prävention der Krankheit sind effektive Mittel, die der Globale Fonds zur Eindämmung der Infektion nutzt.

Vor allem die Diagnose und Behandlung sind ausschlaggebend für die Eindämmung von Tuberkulose. Dazu arbeitet der Globale Fonds mit seinen Partner*innen zusammen, um noch nicht diagnostizierte Infektionen zu entdecken und somit vor weiteren Ansteckungen zu schützen. In den letzten 20 Jahren sind in den Ländern, in denen der Globale Fonds investierte, die Todesfälle der Infektionskrankheit um 21 % gesunken.

 

Wie arbeitet der Globale Fonds?

Mittlerweile arbeiten viele Partner*innen des Globalen Fonds stark daran, den Zugang zur antiretroviralen Therapie möglich zu machen, um weiteren Menschen das Leben mit HIV/AIDS erträglicher zu machen.

Der Globale Fonds stellt alle drei Jahre Mittel bereit, um die Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria und die Stärkung von Gesundheitssystemen zu gewährleisten. Regierungen, der Privatsektor und Nichtregierungsorganisationen stellen Mittel zur Unterstützung für den Globalen Fonds zur Verfügung.

Die Länder, in die der Globale Fonds investiert, übernehmen die Führung bei der Entscheidung, wo und wie die drei Krankheiten am besten bekämpft werden können, und legen den verschiedenen Strukturen des Globalen Fonds Finanzierungsanträge zur Prüfung vor. Die Eigenverantwortung der Länder ermöglicht es ihnen, ihre eigenen Maßnahmen unter Berücksichtigung ihres politischen, kulturellen und epidemiologischen Kontexts zu gestalten.

Der Globale Fonds nimmt eine strenge Prüfung der Finanzierungsanträge vor. Sobald die Anträge genehmigt sind, arbeiten die Hauptempfänger und die Länderteams des Globalen Fonds zusammen, um einen Zuschuss vorzubereiten, den die Länder dann umsetzen können. Gemeinsam mit den durchführenden Ländern überwacht und bewertet der Globale Fonds die Aktivitäten durch verschiedene Überprüfungsstrukturen und -mechanismen, um sicherzustellen, dass die Mittel den beabsichtigten Zweck erfüllen. Die Ergebnisse dieser Bewertungen werden den Gebern mitgeteilt.

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