Warum wir uns für die finanzielle Inklusion von Frauen in Subsahara-Afrika einsetzten sollten

Hast auch du einen dieser pinken Aufkleber auf dem Bankautomaten deines Vertrauens entdeckt? Seit diesem Wochenende zieren hunderte Sticker in allen Teilen Deutschlands diverse Automaten und Laternen und machen auf ein wichtiges Thema aufmerksam: Den Zugang von Frauen zu elektronischem Geld. Was es damit auf sich hat und warum ähnliche Plakate Dienstagmorgen auch vor dem Finanzministerium hingen, erklären wir euch hier.

Bankautomat Sticker

“Nur 1 von 3 Frauen auf der Welt kann Geld abheben” – diese Botschaft ziert einige Bankautomaten.

Finanzielle Inklusion – warum genau das?

Viele fragen sich bestimmt, warum wir ausgerechnet den Zugang zu Finanzdienstleistungen fordern – gibt es nichts wichtigeres? Ein Bankkonto ist für viele Frauen in von Armut betroffenen Ländern keine Sache der Bequemlichkeit. Ein Bankkonto ermöglicht es, zielgerichtet zu sparen, besser zu planen und eigenständige Entscheidungen zu treffen. Frauen können damit einen Kredit aufzunehmen, um Geld gewinnbringend zu investieren und sich selbstständig machen. Dazu gibt es aufschlussreiche Studien: Mobiles Banking führt nach einem Bericht der Weltbank zu mehr Ausgaben für Bildung, einer ausgewogeneren Ernährung und zu besserer Gesundheit von Mädchen. In Kenia hat demnach der Zugang zu mobilem Banking 185.000 Frauen dazu motiviert, anstatt schlecht bezahlter Jobs in der Landwirtschaft eigene Geschäfte aufzumachen. Dadurch wurde extreme Armut in frauengeführten Haushalten um 22% verringert. Ein Bankkonto ist also nicht nur ein Bankkonto! Diese Sprache sprechen auch die Zahlen: 99% der befragten Frauen gaben an, sie benötigen ein Bankkonto und Millionen Frauen nutzen bereits inoffizielle, oder alternative Geldquellen.

Finanzministerium Geld Frauen

Mit der Aktion möchten wir den Finanzminister Olaf Scholz auf die wichtige Initiative aufmerksam machen

Und warum ausgerechnet Frauen in Subsahara-Afrika?

Während im Niger nur 11% der Frauen Zugang zu einem Bankkontohaben, liegt die Quote der Männer mit 20% aber fast doppelt so hoch. Im Armutskontext sind oft Frauen am stärksten betroffen, oder um es anders auszudrücken: Armut ist sexistisch. Für den ungleichen Zugang zu Finanzdienstleistungen gibt es verschiedene Gründe. In Ländern mit niedrigem Einkommen haben mit einem Anteil von nur 45% Frauen überdurchschnittlich oft keine Ausweisdokumente. Diese sind aber zur Eröffnung eines Kontos notwendig. Im ländlichen Raum ist oftmals keine Bankfiliale in der Gegend. In manchen Gesellschaften führen traditionelle Rollenbilder dazu, dass Frauen nur eingeschränkt mobil sind und deshalb keine Bank aufsuchen können. Da Frauen weltweit weniger verdienen als Männer, haben sie auch seltener die finanziellen Ressourcen, um ein Bankkonto zu eröffnen.

In den Ländern Subsahara-Afrikas kommt ein grundsätzlich niedrigerer Zugang zu einem Bankkonto dazu. So können beispielsweise nur 26% der Frauen in Mali und 15% der Frauen im Tschad Geld abheben, während es in Deutschland 99% sind. Wenn wir also die am stärksten von Armut betroffenen Menschen unterstützen wollen, trifft eine Initiative zur Stärkung von Frauen in Subsahara-Afrika die Richtigen.

Plakate Geld Frauen

Die G7 kann ca. 240 Millionen Menschen den Zugang zu einem Bankkonto ermöglichen.

 Was hat das mit Deutschland zu tun?

Mitte Juli treffen sich die Finanzminister der G7-Länder zu einem Vorgipfel des eigentlichen G7 Gipfels. Es gibt bereits einen ausgearbeiteten Plan, wie 240 Millionen Menschen, darunter 60% Frauen, Zugang zu Finanzdienstleistungen bekommen können. Zu der Initiative gehören nationale Programme, die die nötige digitale Infrastruktur bereitstellen, kompatible und inklusive Zahlungssysteme und ein System zur Identifikation der Kund*innen. Dazu kommt ein Bankensystem, das mit technologischen Neuerungen mithält, sowie eine Evaluation, ob das Programm die selbstgesteckten Ziele erfüllt. Das Ganze würde ca. 255 Millionen Dollar kosten, was für ein Programm mit dieser erwarteten Wirkung echt wenig ist. Es entspricht in etwa einem zwanzigstel dessen, was die Welt 2018 täglich für Rüstung ausgegeben hat. Mit nur 25 Millionen Euro könnte Deutschland dazu beitragen, 240 Millionen Menschen den Zugang zu einem Bankkonto zu ermöglichen. Und genau das hat es mit den Plakaten vor dem Finanzministerium hängen auf sich. Dort fordern wir Finanzminister Scholz auf, dass Deutschland seinen Beitrag zur Finanzierung dieser Initiative auf dem Treffen der G7 Finanzminister, oder spätestens beim G7 Gipfel in Biarritz beisteuert.

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