Hier bloggt Carolin Desirée Toepfer, ehemalige ONE-Jugendbotschafterin, Gründerin, Bloggerin und Aktivistin, über die Kampagne Champions for Future.
Bakau liegt an der Küste Gambias. Das Land in Westafrika verfügt über keinerlei Bodenschätze. Landwirtschaft, Fischerei und Tourismus bestimmen die lokale Wirtschaft. Auch in Bakau gibt es einige Vier- und Fünf-Sterne-Hotels für wohlhabende Tourist*innen. Doch Momodou Sey ist nicht dort, um Urlaub zu machen. Er lebt in Bakau und ist Gambias Hoffnung für die Olympischen Spiele 2020 in Tokyo. Er trainiert jeden Tag hart für sein Ziel und dafür, ein Vorbild für die Kids in seinem Land zu werden.

© Jennifer Tuffour
Über das Internet verbunden
Eine verlässliche Internet-Verbindung, um mit seinen Unterstützer*innen in der ganzen Welt in Kontakt zu bleiben, hat Momodou nicht. Einen Tag langsame Internetverbindung auf dem Smartphone kostet 300 Dalasi, das sind mehr als fünf Euro. Trotzdem ist das Internet für Momodou gerade sehr wichtig. Es verbindet ihn mit der Gruppe internationaler Athlet*innen, die für ihn eine Kampagne gestartet haben, damit er seinen Traum von der Olympia-Teilnahme wahr machen kann.
Angeführt wird diese Gruppe von der Weitspringerin Alexandra Wester, die gerade selbst im Trainingslager in Kalifornien ist, und dem Profi-Basketballer Joshiko Saibou (Telekom Baskets Bonn). Sie hatten im Rahmen einer Sneaker-Spende für die Kinder vor Ort mit ihrer Initiative Smiling Kids of Africa von Momodous Geschichte erfahren und ihn in Bakau kennengelernt.

© Jennifer Tuffour
Bestzeiten trotz schwieriger Trainingsbedingungen
Seit 1984 sendet Gambia Athlet*innen zu den Olympischen Sommerspielen. Diese haben aber noch nie eine Medaille gewonnen. Schaut man sich die Trainingsbedingungen vor Ort genauer an, versteht man warum. Momodou trainiert zwar seit 2014, hat seine ersten eigenen Laufschuhe aber erst von Alexandra geschenkt bekommen.
Rahmenbedingungen, wie sie etwa deutsche Athlet*innen haben, mit Trainings- und Ernährungsberatung, Physiotherapie und zahlreichen Möglichkeiten zur Regeneration, gibt es vor Ort für ihn nicht. Trotz der schwierigen Umstände, hat Momodou es geschafft, sich an internationale Bestzeiten heranzulaufen: 10,56 Sekunden auf 100 Meter und 20,96 Sekunden auf 200 Meter.

© Jennifer Tuffour
Jetzt wartet ein Profi-Coach und eine Trainingsgruppe in Kalifornien auf ihn, damit er die gleiche Trainingsumgebung, wie andere Athlet*innen erhalten kann, die sich rund um den Globus auf ihre Olympia-Qualifikation vorbereiten.
Du hast auch Lust Momodou dabei zu unterstützen bald bei Olympia zu starten? Unter www.championsforfuture.org kannst du mehr über die Kampagne erfahren und, wie du sie unterstützen kannst.