- Verteidigungsministerin von der Leyen fordert mehr EU-Solidarität
- Landwirtschaftliches Potential in Afrika bleibt ungenutzt
- UN-Report: Bürgerkrieg im Südsudan erreicht neue Eskalationsstufe
1. Verteidigungsministerin von der Leyen fordert mehr EU-Solidarität
Mehrere Medien, darunter Die Welt, das Hamburger Abendblatt und die Hannoversche Allgemeine Zeitung melden, dass Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen die europäischen Länder zu einer fairen Lastenverteilung bei der Bewältigung des Flüchtlingsdramas im Mittelmeer aufgerufen hat. Europa befände sich in einer Phase der Bewährung, in der es wichtig sei, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen, so die Ministerin bei einem Besuch des deutschen Seenotrettungsprogramms vor der Küste Siziliens. Deutschland habe bereits Anfang Mai zwei Marineschiffe ins Mittelmeer entsendet. Seitdem hätten deutsche Soldaten 5.700 Flüchtlinge aus der Seenot gerettet. Unklar sei weiterhin, in welchem Rahmen sich die Bundeswehr innerhalb der EU-Mission in einer zweiten und dritten Phase bei der Bekämpfung der Schleuserkriminalität einbringen werde.
2. Landwirtschaftliches Potential in Afrika bleibt ungenutzt
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) schreibt über den afrikanischen Agrarsektor und dessen unzureichend genutzte Potentiale als Jobmotor und Ernährungsgarant. So könnte eine moderne Landwirtschaft Millionen neuer Arbeitsplätze schaffen. Laut Angaben der Weltbank gibt es in Afrika 400 Millionen Hektar landwirtschaftlich nutzbarer Fläche, von der jedoch nur zehn Prozent kultiviert und sechs Prozent bewässert wird. Die Weltbank habe bereits vor zwei Jahren einen Appell an die afrikanischen Staaten gerichtet, ihre landwirtschaftliche Produktion zu steigern. Dieser sei jedoch ungehört geblieben, da die afrikanischen Volkswirtschaften dank der Rohstoffexporte trotzdem um durchschnittlich über drei Prozentpunkte im Jahr gestiegen seien, so Kanayo Nwanze vom „International Fund for Agricultural Development“ der Vereinten Nationen (UN). Das Potential der Landwirtschaft als Jobmotor werde von vielen afrikanischen Regierungen nicht erkannt, kritisiert Nwanze.
3. UN-Report: Bürgerkrieg im Südsudan erreicht neue Eskalationsstufe
Die Süddeutsche Zeitung berichtet über die sich zuspitzende Situation im Südsudan. Kurz vor dem vierten Jahrestag der Staatsgründung spricht ein kürzlich veröffentlichter Bericht der dortigen Blauhelm-Mission Unmiss von einer neuen Eskalationsstufe im seit Dezember 2011 anhaltenden Bürgerkrieg. Die jüngsten Gräueltaten deuten auf eine „Tiefe der Feindseligkeit“ hin, die über die politischen Differenzen zwischen den beiden Ethnien der Dinka und Nuer weit hinausgehe. So seien bei einer Offensive der Regierungsarmee gegen Rebellen mindestens 172 Frauen und Mädchen entführt worden sowie 79 weitere Opfer sexueller Gewalt wie Gruppenvergewaltigungen geworden. Laut der Berichterstatter dürfte das tatsächliche Ausmaß an Gewalt gegen Zivilisten wesentlich größer sein, da nur Fälle in den Report aufgenommen würden, bei denen die Namen der Opfer eindeutig ermitteln werden konnten. Mittlerweile seien fast acht Millionen Menschen im Land von Hunger bedroht und mehr als 2,1 Millionen Menschen vertrieben worden. Um die Menschen mit den Überlebensnotwendigen zu versorgen, werden nach UN-Schätzungen rund 1,5 Milliarden Euro gebraucht.