Berichte aus und um Kopenhagen
Der Klimawandel könnte dazu führen, dass weitere 24 Millionen Kinder hunger müssen. Dies ist, laut Dagmar Dehmer vom Tagesspiegel, eines der Ergebnisse eines am Mittwoch in Kopenhagen vorgestellten Berichts des Welternährungsprogramms. Dehmer weist darauf hin, dass diese Zahl deshalb so wichtig sei, weil – wie IFRPRI in früheren Studien nachweisen konnte – eine Unterernährung in den ersten fünf Lebensjahren katastrophale Auswirkungen vor allem auf die geistige Entwicklung des Menschen haben kann. Der Bericht des Welternährungsprogramms geht insgesamt davon aus, dass der Klimawandel die Zahl der Hungernden weltweit bis zu 20 % erhöhen könnte. Die Autoren schlagen daher vor, dass bei Anpassungsmaßnahmen vor allem Kleinbauern und die Flächennutzung im Vordergrund stehen sollten.
Die Welt widmete heute den Verhandlungskonstellationen in Kopenhagen einen größeren Beitrag: Joachim Pfeiffer, Wirtschaftsexperte der CDU, wird mit den Worten zitiert, dass die Verhandlungen vor allem dazu dienten, andere Länder von der Notwendigkeit der Reduzierung von Emissionen zu überzeugen. Der ehemalige Umweltminister Sigmar Gabriel hingegen nutzt die Gelegenheit, die neue Regierung scharf zu kritisieren, indem er darauf hinweist, dass scheinbar nur der Entwicklungsminister dafür sei, Klimafinanzierung auf das 0,7 %-Ziel anzurechnen; würde Merkel es wagen, diese Position in Kopenhagen vorzutragen, würde sie „in Stücke gerissen“ werden. Die Welt berichtet in dem Beitrag auch über die Kritik der G77 am so genannten „Dänischen Papier“.
Laut dem Bonner General-Anzeiger hat die Staatssekretärin im BMZ, Gudrun Kopp, am Dienstag sämtliche „Klimagelder”, die aus den Verhandlungen in Kopenhagen folgen werden, für ihr Ministerium beansprucht. Kopp wiederholte dabei die Worte des Entwicklungsministers Niebel, das BMZ sei das „Klimaministerium“.
Recht auf Wasser
Die Nachrichtenagentur epd berichtet, dass die Minister Niebel und Westerwelle gestern die Einführung eines internationalen Menschenrechts auf Wasser und Sanitärversorgung gefordert hatten. Mit deutscher Entwicklungszusammenarbeit sollen bis zum Jahr 2015 30 Millionen Menschen in Afrika Zugang zu sauberem Wasser erhalten. Die Organisation FIAN hält dem entgegen, dass das Recht auf Land weitaus wichtiger sei, um das Recht auf Nahrung zu realisieren.