Kopenhagen
Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, konnten sich Schwellen- und Entwicklungsländer auf eine gemeinsame Position für Kopenhagen verständigen. Überraschenderweise trafen sich Russland, China, Indien, Brasilien und Rwanda, das derzeit den Vorsitz der G77 inne hat, am Wochenende zu inoffiziellen Gesprächen in Peking. Sie verständigten sich darauf, von den Industriestaaten verbindliche Emissionsreduktionsziele ab 2013 einzufordern. Es herrschte auch Einigkeit, dass der Westen finanzielle und technische Unterstützung für den Kampf gegen die globale Erwärmung insbesondere in Entwicklungsländern bereitstellen soll. Der Tagesspiegel berichtete über Schwierigkeiten, Regenwälder zu bewahren und präsentierte REED als eine Lösung. Das Blatt berichtete weiterhin, dass Indien seine Strategie für Kopenhagen überdenke. „China hat uns einen Weckruf gesandt”, erklärte der indische Umweltminister Jairam Ramesh gegenüber der Hindustian Times. „Wir müssen nochmals intensiv über unsere Klimastrategie nachdenken und uns um Flexibilität bemühen, um in Kopenhagen nicht isoliert zu werden.“
Finanztransaktionssteuer / Interview mit Minister Niebel
Wie die Nachrichtenagentur epd berichtet, lehnt Entwicklungsminister Dirk Niebel die Einführung einer Finanztransaktionssteuer ab. Die Welt kritisiert Niebel scharf. Autor Michael Mirsch zufolge würde Niebel es nicht wagen, mit der Politik seiner Vorgängerin zu brechen, obwohl man von einem Liberalen einen Richtungswechsel erwarten hätte können. Miersch skizziert die ODA-Debatte und verweist auf den Autorenkreis des Bonner Aufrufs als potentielle Unterstützer für eine liberale EZ unter Niebel. Der Tagesspiegel veröffentlicht ein Interview mit Niebel. Niebel erklärt die Ziele für seine Amtszeit: Er stehe für eine werteorientierte EZ, die deutsche Interessen berücksichtigt und betonte Effizienzkriterien. Daraus resultierend plane er die Reform der EZ-Durchführungsorganisationen in Deutschland. Korrupte Eliten in Entwicklungsländern und Markteintrittsbarrieren identifiziert er als die zwei Haupthindernisse bei der Überwindung von Armut.
WTO-Ministertreffen
Die tageszeitung berichtet über niedrige Erwartungen an das heutige WTO-Ministertreffen in Genf. Die größten bestehenden Konflikte werden bei dem Treffen ausgeklammert, da, so WTO Chef Lamy, dieses Treffen keine Verhandlungsrunde sei, sondern dem Zweck diene, sich über die Zukunft der WTO und der künftigen Herausforderungen im Welthandel zu verständigen. Der Nachrichtenagentur AFP zufolge hatten im Vorfeld des Ministertreffens am Sonntag mehr als hundert Entwicklungsländer ein neues Engagement für die stockenden Verhandlungen der Doha-Runde über den Abbau von Handelsschranken gefordert. Dpa schreibt, von den Schwellenländern und den USA würde erwartet, auf die Wirtschaftskrise mit neuen Vorschlägen für die WTO-Verhandlungen zu reagieren, um die Gefahr schleichendes Protektionismus zu bannen.
Wahlen in Namibia
Der Süddeutschen Zeitung zufolge liefen die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Namibia überwiegend reibungslos ab. Obwohl die offiziellen Ergebnisse noch ausstehen, bestehen keine Zweifel, dass die nationale Befreiungspartei Swapo und Präsident Hifikepunye Pohamba für eine zweite fünfjährige Legislaturperiode im Amt bestätigt werden.
Naidoo neuer Greenpeace-Chef
Der Spiegel veröffentlicht ein Interview mit Kumi Naidoo, dem neuen Chef von Greenpeace International. Naidoo spricht sich dafür aus, den Kampf für Menschenrechte und Umweltschutz stärker zu verknüpfen.
Ruanda
Die Süddeutsche Zeitung beschreibt die wirtschaftliche Entwicklung in Ruanda als „afrikanisches Wunder“. Autorin Silvia Liebrich zeigt, wie Präsident Kagame erfolgreich die nationale Wirtschaft steuert und merkt an, dass sich die Korruption in dem afrikanischen Land auf einem ungewohnt niedrigen Niveau bewegt. Liebrich erklärt aber auch, dass Ruanda noch immer zu den ärmsten Ländern der Welt gehört. Zwei Drittel der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze und die Wirtschafts- und Finanzkrise hat das Land hart getroffen.
Fährunglück in der DR Kongo
Die Nachrichtenagentur dpa und die Neue Osnabrücker Zeitung berichten, dass mindestens 73 Menschen bei einem Schiffsunglück in der Demokratischen Republik Kongo ums Leben gekommen sind. Grund für das Unglück waren schlechte Wetterbedingungen und eine Überladung des Schiffs.
Elektromüll
Der Spiegel widmet sich sehr ausführlich dem Thema Elektro-Müll (e-Müll) in Entwicklungsländern. Autor Clemens Höges zeigt, wie Kinder in Ghana durch das Sammeln des Mülls ihren Lebensunterhalt bestreiten. E-Müll verursacht ernsthafte Gesundheits- und Verschmutzungsprobleme, da er bei der Verbrennung höchst giftige Inhaltsstoffe freisetzt. Mit der Basler Konvention von 1989 existiert bereits ein internationales Abkommen, das internationale Bewegungen von giftigem und gefährlichem Müll reguliert, indem es unter anderem sicherstellt, dass jeglicher Versand von den Empfängerländern bewilligt wird. 172 Länder haben die Basler Konvention bereits ratifiziert. Allerdings fehlen unter anderem noch die USA, Haiti und Afghanistan, die für 40 Millionen Computer im Jahr verantwortlich sind. Die inoffizielle Verschiebung von Müll in allen Ländern treibt die Zahl zusätzlich in die Höhe. Einer Schätzung des UN Umweltprograms (UNEP) zufolge, wird sich e-Müll bald auf 50 Millionen Tonnen im Jahr belaufen – das Dreifache des herkömmlichen städtischen Mülls.