Die Themen des Tages:
- Bei 61 % ist Schluss! ONEs DATA Bericht 2010 erschienen –
- Bringt doch alles nichts! „Helfer in Afrika versagen“? –
- Äthiopien: Regierungspartei bestätigt –
- Südafrika im Fokus –
- Niebel Gewinner des Tages –
1. Bei 61 % ist Schluss! ONEs DATA Bericht 2010 erschienen
Moritz Döbler berichtet im Tagesspiegel über den heute erschienen Data Bericht von ONE, der eine Analyse in Gleneagles versprochener und seitdem geleisteter Entwicklungshilfe umfasst und u.a. darlegt, dass die G8 bis Ende des Jahres nur 61 % der „versprochenen Zuwächse“ für Entwicklungszusammenarbeit erreichen wird. Der Autor berichtet weiter, dass ONE Deutschland und Frankreich kritisiert, die trotz ursprünglich ansehnlicher Versprechen nur 25 % der Zuwächse erreichten, während Italien „als G-7 Mitglied ein totaler Ausfall“ sei. ONE übt jedoch nicht nur Kritik. So berichtet Döbler auch, dass ONE mehr „Schwung“ von Deutschland fordert, um seine Zusagen bis 2015 zu erreichen. Tobias Kahler, Direktor von ONE in Deutschland lobte während eines Interviews mit dem Deutschlandfunk, dass Deutschland insgesamt 56 % mehr Gelder für Entwicklungszusammenarbeit bereitstellte, kritisierte jedoch, dass lediglich 23% der Gelder ins Afrika südlich der Sahara gingen. Kahler hob des Weiteren hervor, dass es sich bei Entwicklungszusammenarbeit nicht um eine „Charity-Veranstaltung“ handele, sondern dass es auch um „wirtschaftliche Interessen“ und „sicherheitspolitische Anliegen“ gehe.
Auf ONE.org: Der DATA Bericht 2010
2. Bringt doch alles nichts! „Helfer in Afrika versagen“?
Kurt Gerhardt erhebt auf Spiegel Online den Vorwurf, Entwicklungshilfe „behindert die Eigeninitiative in Afrika“. Laut Gerhardt entledige die bisherige Zusammenarbeit Menschen in Afrika ihrer Unabhängigkeit, während sich der Westen maßgeblich für die Entwicklung des Kontinents verantwortlich fühle. Er bemängelt die vermeintliche anhaltende Verletzung des Subsidiaritätsprinzips und lobt die Möglichkeiten, die durch „Förderung des Mikrokreditwesens“ geschaffen würden. Der Autor kommt zu dem Schluss, dass „unsere Hilfe nicht genug gefördert und häufig sogar behindert“ habe, denn sie sei „zu wenig subjekt- und zu sehr objektorientiert“. Laut Gerhardt können Afrikaner „nur aus eigener Kraft“ und nicht mit „noch so viel Geld“ den Kontinent aus seinem jetzigen Zustand befreien.
Auf spiegel.online: Kurt Gerhardt, „Warum die Helfer in Afrika versagen”
3. Äthiopien: Regierungspartei bestätigt
Die regierende Partei Demokratische Volksrevolutionäre Front die Wahlen in Äthiopien gewonnen. Wie der Tagesspiegel berichtet, überprüft die EU nach Beanstandung der Opposition „mögliche Wahlfälschungen“.
4. Südafrika im Fokus
Die Sonntagsbeilage des Tagesspiegels berichtete ausführlich über den WM-Gastgeber. So bot das Blatt ein Interview mit Nkosinathi Biko, dem Sohn von Steve Biko und berichtete über unter anderem über ein Idol der „Black-Consciousness-Bewegung“, einen südafrikanischen Krimiautor und eine junge Zulu, die im Einklang mit den Traditionen ihres Volkes lebt.
5. Niebel Gewinner des Tages
Die Bild-Zeitung hat Entwicklungsminister Dirk Niebel zum Gewinner des Tages ernannt: Dieser hatte der ugandischen Regierung mit einer Kürzung der Entwicklungsgelder gedroht, sollte das umstrittene Gesetz gegen Homosexuelle in Uganda eingeführt werden. Daraufhin hatte das ugandische Außenministerium versichert, dass das Gesetz nicht kommen werde.