108 Jahre.
So lange ist es her, dass zum ersten Mal der Internationale Frauentag gefeiert wurde. Am 19. März 1911 gingen weltweit mehr als eine Million Menschen mit der Forderung nach gleichen Rechten für Frauen auf die Straße. Sie forderten das Recht auf Arbeit, Berufsausbildung, Ausübung öffentlicher Ämter und das Wahlrecht für Frauen.
In den vergangenen 108 Jahren hat sich viel geändert, aber die völlige Gleichstellung der Frau ist noch lange nicht erreicht.

Ohne Gleichberechtigung können wir Armut nicht besiegen, denn Armut ist sexistisch
Die Ungleichheit hält immer noch an
Noch immer haben Frauen in aller Welt aufgrund benachteiligender Gesetze nicht dieselben wirtschaftlichen Möglichkeiten wie Männer. So ist es Frauen beispielsweise mancherorts verboten, ein eigenes Bankkonto zu haben oder das Land zu besitzen, das sie bewirtschaften. Noch immer infizieren sich Tag für Tag 1000 junge Frauen mit HIV, und Millionen von Mädchen besuchen keine Schule. Das sind einige der realen Umstände, die es Frauen schwerer machen, der Armut zu entfliehen.
Wenn wir den Gang der Dinge nicht beschleunigen, wird es bis zur endgültigen Geschlechtergleichheit weitere 108 Jahre dauern. Das würde bedeuten, dass die Geschlechterungleichheit die Lebenszeit eines*einer jeden überdauert, der*die diesen Aufruf liest. Jedes Mädchen, das dieses Jahr geboren wird, könnte dann ihr Leben lang unter Benachteiligung leiden. Das ist nicht hinnehmbar.
Dieses Jahr darf nicht erst die Hälfte des Weges markieren. Wenn wir Gleichstellung wollen, müssen wir jetzt mit Nachdruck greifbare Fortschritte für Frauen in aller Welt fordern.

Diese Herausgeberinnen des offenen Briefes fordern die führenden Politiker*innen auf, mehr zur Gleichstellung der Geschlechter zu unternehmen
Aktiv im Kampf für Chancengleichheit
Zum Glück muss keiner diesen Kampf allein bestreiten.
Wir haben mit 40 afrikanischen Aktivistinnen gesprochen, die im Kampf um Geschlechtergleichheit an vorderster Front stehen. Wir baten sie, zu beschreiben, was sie sich in Bezug auf die Gleichstellung der Geschlechter wünschen und was die Politik tun muss, um das zu realisieren. Trotz unterschiedlicher Schwerpunkte und Arbeitsfelder gab es einen gemeinsamen Tenor: Wir müssen eine Welt schaffen, in der Chancengleichheit herrscht.
Ihre Antworten finden sich in einem eindringlichen offenen Brief. Sie fordern die führenden Politiker*innen auf, konkrete Maßnahmen zur Beseitigung der Benachteiligung der Frauen zu ergreifen. Bei diesem Brief geht es aber nicht nur um die Aktivistinnen, die ihn verfassten, und die Politiker*innen, die auf ihn reagieren sollen – es geht um dich.
Du – der du dies gerade liest – hast die Möglichkeit, sie zu unterstützen. Du hast die Chance, Teil einer weltweiten Bewegung zu werden und Solidarität mit den Frauen zu zeigen, die an diesem Brief beteiligt waren – und dadurch mit allen Frauen.
Niemand von uns genießt Gleichberechtigung, solange nicht alle gleichgestellt sind. Ganz gleich, wo du wohnst oder welches Geschlecht du hast – du hast eine Stimme in diesem Kampf. Nutze sie jetzt und setze dich dafür ein, dass keine Frau benachteiligt wird.