Heute gibt es einen Beitrag von unserer Jugendbotschafterin Lisa aus Berlin. Lisa berichtet von ihrem Interview bei dem Berliner Jugendradiosender fritz.
Bloß nichts vergessen, auf keinen Fall „Äh“ und „Ähm“ sagen und alles schön auf den Punkt bringen – ein Radiointerview ist gar nicht so einfach, wie man denkt. Dass die geschliffenen Interviews von Politikern ein Produkt jahrelanger Übung sind, merkt man spätestens dann, wenn man mit großen Kopfhörern wenige Zentimeter vor dem Mikrofon sitzt und der letzte Song davor langsam zu Ende geht. An einem der ersten schönen Sommertage steht ein Interview bei Radio fritz an, dem Jugendsender des Rundfunk Berlin Brandenburg, der sein Studio zwischen vielen anderen Hörfunksendern und in Nachbarschaft zu dem bekannten Filmpark Babelsberg hat. „Etwa 90.000 Leute hören gerade zu“, beantwortet mir eine Mitarbeiterin meine Frage und im gleichen Moment wünsche ich mir, ich hätte das vielleicht lieber danach gefragt.
Meine letzte Vorlesung an dem Tag habe ich weniger mit Zuhören als damit verbracht, mir noch ein paar anschauliche Zahlen zu extremer Armut herauszuschreiben. Deutlich machen will ich vor allem die enormen Erfolge, die es in den letzten Jahren aus entwicklungspolitischer Sicht in Afrika gegeben hat und wie viel die EU als größter Entwicklungshilfegeber dazu beiträgt und auch weiterhin beitragen soll.
Ich verstaue meine Notizzettel in der Tasche und begrüße den Moderator. Der zeigt sich begeistert, dass es junge Leute gibt, die sich engagieren und fragt scherzhaft, ob ich mir die Organisation ONE denn wegen der ganzen prominenten Unterstützer wie Bono oder Melinda Gates ausgesucht hätte. Sei denn neben dem Ganzen überhaupt noch Zeit, den Sommer zu genießen? Zumindest dankbar darüber, dass er keine schwierigen Fragen stellt, versuche ich möglichst viel von den wichtigsten Botschaften unterzubringen und habe danach naturgemäß das Gefühl, die Hälfte vergessen zu haben. Spaß habe ich trotzdem eine Menge. Denn wenn jetzt ein paar tausend Menschen mehr von dem Engagement von ONE erfahren haben, hat es sich ja gelohnt.
– Lisa Opolka –