Malaria

Malaria gehört zu den Infektionskrankheiten mit den meisten Todesopfern weltweit. Aber warum ist die Krankheit eigentlich so gefährlich und was können wir dagegen tun? Wir haben hier die wichtigsten Punkte für dich gesammelt.

Was ist Malaria?

Malaria ist eine Infektionskrankheit, die durch einzellige Parasiten, sogenannte Plasmodien, verursacht wird. Eine Infektion macht sich zunächst durch Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen bemerkbar. Je nach Malariatyp kommen weitere Symptome wie rhythmische Fieberanfälle, Schüttelfrost, Schweißausbrücke und Krampfanfälle hinzu. Im schlimmsten Fall kann die Krankheit auch tödlich sein: Jährlich sterben ungefähr 600.000 Menschen an Malaria.

 

Wie infiziert man sich mit Malaria?

Die Tropenkrankheit wird fast immer durch Mückenstiche übertragen. Unter anderem deshalb gilt die Stechmücke (genauer: Anophelesmücke) auch als das für Menschen gefährlichste Tier der Welt. Andere Übertragungswege gibt es zwar auch – beispielsweise infizierte Blutkonserven – sie sind aber im Vergleich weitgehend unbedeutend. Jedes Jahr erkranken schätzungsweise 200 Millionen Menschen weltweit an Malaria – 90 Prozent (!) davon auf dem afrikanischen Kontinent.

 

Wer ist besonders betroffen?

Besonders gefährlich ist die Krankheit für Kinder: 80 Prozent der Menschen, die in afrikanischen Ländern an Malaria sterben, sind Kinder unter fünf Jahren. Auch für Schwangere und für HIV-positive Personen kann eine Infektion mit erhöhter Wahrscheinlichkeit tödlich enden. Nach einer überlebten Erkrankung besteht allerdings eine zeitlich begrenzte Teilimmunität. Durch diese wird der Verlauf einer erneuten Erkrankung abgeschwächt.

Ob man aber der Gefahr ausgesetzt ist, an Malaria zu erkranken, hängt in erster Linie davon ab, wo man sich gerade aufhält. Etwa 40 Prozent der Weltbevölkerung lebt in sogenannten Malaria-Endemiegebieten. So nennt man Gebiete, in denen die Krankheit für gewöhnlich auftritt – dazu gehören in etwa 100 Länder weltweit. Die am meisten betroffenen Regionen befinden sich im sogenannten „Malaria-Gürtel“.

Ein entscheidender Grund für die Ausbreitung der Krankheit in bestimmten Regionen sind die klimatischen Bedingungen. Sowohl die Anophelesmücke als auch der Krankheitserreger von Malaria, das Plasmodium, entwickeln sich besonders gut bei höheren Temperaturen. Dementsprechend begünstigt voraussichtlich auch der Klimawandel die Verbreitung von Malaria.

Interessant: Auch in Europa gab es bis ins 20. Jahrhundert Malaria-Epidemien. Ausgerottet wurde die Krankheit vor allem durch das Trockenlegen von Sümpfen, Kanalisationsbau und Flussregulierungen, wodurch die Brutstätten der Anophelesmücke zerstört wurden.

Was tun gegen Malaria?

Die Bekämpfung von Malaria beginnt bei der Prävention. Zunächst ist dabei der Schutz vor dem Überträger – also der Stechmücke – wichtig. Besonders erfolgreich sind dabei mit Insektiziden behandelte Moskitonetze, die Menschen in Gefahrenregionen effektiv vor Infektionen schützen. Außerdem ist eine sogenannte Chemoprophylaxe möglich. Dabei werden Medikamente genommen, die auch für die Behandlung von Malaria eingesetzt werden. Sie wirken, indem sie die Vermehrung der Erreger (Plasmodien) stören oder sie an der Vermehrung hindern. Die Prophylaxe kann die Infektion an sich also nicht verhindern, die Medikamente töten aber den Krankheitserreger im Blut ab – sofern keine Resistenzen gegen das Medikament vorliegen. Eine Impfung gegen die Krankheit gibt es nicht. Auch eine bereits ausgebrochene Infektion ist mit Medikamenten behandelbar. Dabei ist es allerdings wichtig, dass die Krankheit rechtzeitig erkannt wird. Da die Symptome oft erst verzögert auftreten, kann das schwierig sein – deshalb ist das Testen besonders wichtig.

Bis zum Beginn der Pandemie wurden Erfolge in der Bekämpfung von Malaria erzielt. Allerdings gibt es schon länger Probleme: Die Finanzierung stagniert, es gibt vermehrt Resistenzen gegen Medikamente und Insektizide, und der Klimawandel droht, Malariaepidemien in neue Regionen zu verlagern. Die durch COVID-19 verursachten Unterbrechungen und Einschränkungen bei der Gesundheitsversorgung führten zu einem Anstieg der Malariafälle und Todesopfer: Im Jahr 2020 gab es weltweit schätzungsweise 241 Millionen Malaria-Fälle und 627.000 Todesfälle – im Vergleich zu 2019 sind das 14 Millionen Fälle mehr und 69.000 zusätzliche Todesopfer!

Was muss politisch passieren?

Die Bekämpfung von Malaria scheitert nicht (nur) an medizinischen Herausforderungen, sondern vor allem an ökonomischen. Insbesondere in afrikanischen Ländern sind die finanziellen Mittel, die für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zur Verfügung stehen, begrenzt: Nigeria zum Beispiel hat 2020 beinahe doppelt so viel für die Schuldentilgung ausgegeben wie für Gesundheit und Bildung zusammen.

Da die besonders betroffenen Staaten die Finanzierung der Malariabekämpfung alleine nicht stemmen können, gibt es den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Malaria und Tuberkulose. Der Globale Fonds stellt 56 Prozent aller internationalen Finanzmittel für Malariaprogramme bereit – bis April 2022 waren das schon 16 Milliarden US-Dollar.

Und die Investitionen zeigen Wirkung: 188 Millionen mit Insektiziden behandelte Moskitonetze wurden allein im Jahr 2022 verteilt. Im gleichen Jahr konnten 30 Millionen Kinder eine saisonale Malaria-Chemoprophylaxe erhalten und 11,5 Millionen Schwangere eine präventive Therapie machen. Außerdem wurden 259 Millionen Tests bei Malariaverdachtsfällen durchgeführt und 135 Millionen Fälle behandelt.

Diese Erfolge können wir feiern, aber sie reichen nicht aus, um alle Menschen vor Malaria zu schützen. Deshalb rufen wir die Bundesregierung auf, ausreichend Fördermittel für den Globalen Fonds bereit zu stellen. Unterstütze uns mit deiner Stimme!

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Millionen Todesfälle verhindern – Gemeinsam HIV/Aids, Malaria und Tuberkulose bekämpfen!

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In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria zur Rettung von rund 44 Millionen Menschenleben beigetragen.
Dieser Fortschritt wurde allerdings durch die Covid-19-Pandemie gefährdet und erstmals seit Gründung des Globalen Fonds wurden Rückschritte im Kampf gegen HIV/Aids, Malaria und Tuberkulose verzeichnet.
Im Herbst werden unsere politischen Entscheidungsträger*innen festlegen, wie viele Fördermittel in den Globalen Fonds fließen werden. Wir müssen sie daran erinnern, dass wir die hart errungenen Erfolge im Kampf gegen diese Krankheiten nicht aufs Spiel setzen dürfen. Daher ist ein angemessenes Budget an Fördergeldern für den Globalen Fonds unabdingbar.

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