Es ist nach wie vor eines der drängendsten Probleme vieler afrikanischer Länder: alle Menschen – unabhängig davon, ob sie arm sind oder in abgelegenen Regionen leben – mit sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen zu versorgen.
Noch immer sterben Millionen unnötigerweise an Krankheiten, die durch belastetes Wasser hervorgerufen werden. Vor allem Frauen und Kinder sind dafür verantwortlich, Wasser zu beschaffen: Häufig müssen sie dazu täglich viele Kilometer zurücklegen.
Dieses Problem kennt Silver Mugisha nur zu gut. Nicht nur, weil er der Leiter der ugandischen National Water and Sewerage Corporation (NWSC) ist, sondern weil er noch sehr genau weiß, wie es für ihn war, ohne sauberes Wasser aufzuwachsen.
„Ich musste sehr früh aufstehen und dann drei oder vier Kilometer laufen, um Wasser zu holen“, erinnert er sich. Anschließend wartete ein Schulweg von weiteren drei Kilometern. Nur logisch, dass er in der Schule müde war und sich nur schwer konzentrieren konnte. Häufig litt er unter Durchfall und Übelkeit.
Aufgrund dieser Erfahrungen beschloss er, dafür zu sorgen, dass niemand darunter leiden muss. Wasser ist seine Leidenschaft und er hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, dafür zu sorgen, dass jeder im Land Zugang zu Wasser hat – und das mit großem Erfolg!
Uganda hat in den vergangenen 20 Jahren unglaubliche Fortschritte bei der Versorgung mit Trinkwasser und sanitären Einrichtungen gemacht und ist heute eines der führenden Länder Afrikas, was den Fortschritt in diesem Bereich angeht.
Noch vor zwei Jahren hatten nur 23 Kommunen im ganzen Land ein Leitungswassernetz. Dank der Arbeit von Silver sind es inzwischen 111 Kommunen, darunter auch viele Dörfer. Das Unternehmen bietet einen 20-Liter-Kanister Trinkwasser für 52 ugandische Schillinge an. Das ist umgerechnet etwa 1 US-Cent. Das ist bemerkenswert, „wenn man bedenkt, dass eine Halbliterflasche Mineralwasser im Schnitt 1000 Schillinge kostet“.
„Mit den Gewinnen aus größeren Orten subventionieren wir die Wasserversorgung der Menschen in ländlichen Gegenden, die sich diese normalerweise nicht leisten könnten“, erklärt Silver.
„Wir haben das Wasserleitungsnetz im vergangenen Jahr mit Eigenmitteln um 1400 Kilometer ausgebaut. Im Vorjahr haben wir 408 Kilometer Leitungen verlegt.“
Dank innovativer Managementkonzepte, Effizienzgewinne und einer umsichtigen Verwaltung der Finanzen gelang es NWSC, innerhalb von nur 2 Jahren 4 Millionen Menschen an die Trinkwasserversorgung anzuschließen. „Die Zahl der versorgten Menschen stieg von geschätzten 3 Millionen auf mehr als 7 Millionen“, so Silver.
Aus eigener Erfahrung weiß er, dass ein verbesserter Zugang zu sauberem Wasser und angemessener sanitärer Versorgung – vor allem in ländlichen Gegenden – zum Armutsabbau beiträgt und das Risiko der Ansteckung mit durch Wasser übertragenen Krankheiten wie Durchfall und Cholera senkt.
„Ein weiterer positiver Effekt sind rückläufige Kosten für die Behandlung von Krankheiten – für die Patienten selbst und für den Staat“, fügt er hinzu.
Natürlich sind in einem Land wie Uganda längst nicht alle Probleme gelöst. Längere Dürreperioden, hohe Produktionskosten und eine wachsende Bevölkerung in den Städten setzen das fragile System unter Druck.
Silver ist jedoch optimistisch, dass sich diese Probleme meistern lassen – mit guten Plänen und ausreichenden Mitteln zur Etablierung eines nachhaltigen Systems sowie dem nicht nachlassenden Engagement des Staates für die Trinkwasser- und sanitäre Versorgung!
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