Hier bloggt Liliana Caraça, ONE-Jugendbotschafterin aus Brüssel.
Entwicklungsländer verlieren jährlich schätzungsweise 1 Billion US-Dollar durch ein Netz geheimer und illegaler Machenschaften. Gestern hat die EU neue Regeln gegen Geldwäsche verabschiedet, die den Kampf gegen Korruption und Terrorismusfinanzierung stärken, indem sie öffentlich machen, wer EU-Unternehmen besitzt und kontrolliert. Diese Regeln haben das Potenzial, das Leben von Millionen von Menschen in extremer Armut zu verändern!
Wie haben wir Jugendbotschafter*innen von ONE zu diesem Erfolg beigetragen?
Im Jahr 2017 haben mein Kolleg*innen und ich unermüdlich bei den Entscheidungsträgern nachgehakt, um sicherzustellen, dass diese neuen Regeln angenommen werden. Wir haben mit unseren Stimmen die Abgeordneten des Europäischen Parlaments (MdEP) und die Vertreter*innen der 28 EU-Länder aufgefordert, dieser Vereinbarung zuzustimmen. Dadurch können wichtige Informationen über anonyme Unternehmen und Trusts veröffentlicht werden, die derzeit die Zukunft von Millionen von Menschen in extremer Armut untergraben.
Voller Energie sind wir letztes Jahr mit einem Lobby-Tag im Europäischen Parlament durchgestartet. 14 Jugendbotschafter*innen aus 7 Ländern kamen in Brüssel zusammen, um die Notwendigkeit von Transparenz mit den Abgeordneten zu diskutieren. In insgesamt 24 Treffen mit Abgeordneten aus 6 Fraktionen diskutierten wir über die Notwendigkeit von größerer Transparenz. Und es war ein großer Erfolg! Im Nachgang zu unsreen Treffen unterstützten die Abgeordneten den vollumfänglich öffentlichen Zugang zu Unternehmen und Trusts während der Verhandlungen mit den EU-Mitgliedsstaaten.
Thanks @danutahuebner to meet us @ONEinEU to discuss how #AMLD can help fight extreme poverty. Public access to BO info is key 4 #globaldev! pic.twitter.com/bkVmlJLtF3
— Liliana Caraça (@LilianaCaraca) January 24, 2017
In den folgenden Monaten kontaktierten wir in Schlüsselmomenten weiterhin die Abgeordneten und EU-Minister*innen. Im Mai haben wir beispielsweise handschriftliche Briefe an die Finanzminister*innen geschickt und sie aufgefordert gegen anonyme Unternehmen und Trusts vorzugehen. Darüber hinaus haben ONE-Unterstützer*innen dazu beigetragen, unsere Botschaft zu verstärken. Sie alle haben unsere Petition unterzeichnet und insgesamt 3324 E-Mails an ihre Finanzminister*innen geschickt.
#ONEYouth17 wrote to their Finance Ministers to call for an ambitious position on the ongoing #AMLD negotiations–> https://t.co/JmPXNSDPdY pic.twitter.com/WbY2uFDXfN
— ONEinEU (@ONEinEU) June 20, 2017
Das ganze Jahr haben wir super viel Zeit und Energie in dieses Thema gesteckt. Unser Einsatz hat sich gelohnt, denn gestern haben wir einen tollen Erfolg errungen.
Gestern hat das Europäische Parlament die EU-Richtlinie verabschiedet, die festlegt, wie die Informationen darüber, wer europäische Unternehmen besitzt und kontrolliert veröffentlicht werden. Die neuen Regeln bieten jedoch keinen öffentlichen Zugang zu Informationen über die Eigentümer von Trusts mit ihren ähnlich geheimnisvollen Strukturen. Stattdessen werden Informationen über Trusts auf Personen beschränkt, die ein “legitimes Interesse” nachweisen können, immerhin einschließlich investigativer Journalist*innen und NGOs. Insgesamt stellen die neuen Regeln einen großen Fortschritt im Kampf für mehr Transparenz dar. Gleichzeitig können wir aber noch mehr tun: Bei der Umsetzung der neuen Vorschriften sollten die EU-Mitgliedstaaten über die EU-Richtlinie hinausgehen und auch die wirtschaftlichen Eigentümer von Trusts öffentlich zugänglich machen.
Als Jugendbotschafter*innen werden wir unseren Kampf gegen extreme Armut fortsetzen und freuen uns zu hören, dass unsere Aktionen und Stimmen gehört wurden. Wir sind stolz, bei der Durchsetzung dieser wichtigen Gesetzgebung eine Rolle gespielt zu haben und werden uns weiterhin für mehr Transparenz einsetzen. Wir können nicht schweigend zusehen, wenn Gelder nicht in die Gesundheits-, Bildungs- und öffentlichen Dienste investiert werden, die in Ländern auf der ganzen Welt so dringend benötigt werden.