Geschichten vom Klimawandel – Augustine Yelfaanibe, Ghana

Der Klimawandel wurde nicht von den Menschen in Afrika verursacht. Und trotzdem sind es die Menschen in Afrika – insbesondere die ärmsten -, die als erstes und am schlimmsten vom Klimawandel betroffen sind. Dies bedeutet nicht nur neue Herausforderungen für diejenigen, die noch immer gegen extreme Armut und Krankheiten ankämpfen, es bedeutet auch eine Gefährdung all der Fortschritte, die in den vergangenen Jahren erzielt wurden.

Wir haben mit Hilfe des WWF eine Reihe sehr persönlicher Geschichten zusammengetragen, darüber, wie der Klimawandel schon heute Leben verändert und welche Hoffnungen die Menschen haben.

Augustine Yelfaanibe, Ghana

Geschichten vom Klimawandel - Augustine Yelfaanibe, GhanaMein Name ist Augustine Yelfaanibe, Ich bin 36 Jahre alt und komme aus Nandom, einer kleinen Stadt in Ghanas Upper West Region. Das hier vor allem lebende Volk der Dagara lebt zumeist von der Landwirtschaft, dies jedoch nur selten oberhalb des Existenzminimums.

Die Upper West Region gehört zur nördlichen Savanne Ghanas. Die Vegetation ist gekennzeichnet durch vereinzelt stehende dürreresistente Bäume wie dem Shea, dem Baobab, dem Dawadawa und dem Neembaum.

Wie die Vegetation ist auch das Klima in den drei Nordprovinzen ähnlich: Es gibt zwei Jahreszeiten – die Trockenzeit (Anfang November bis Ende März) und die Regenzeit (Anfang April bis Ende Oktober), in der wir Landwirtschaft betreiben. Während der Trockenzeit, wird die Region von den kalten und trüben Harmattanwinden bestimmt. Gewöhnlich schwankt die Temperatur hier zwischen 15°C in den Nächten der Trockenzeit und 40°C an den heißen Tagen Ende März, kurz bevor im April die Regenzeit beginnt.

Diese Voraussetzungen bedeuten für die Bewohner der Region die unterschiedlichsten Herausforderungen – auch ohne den Klimawandel. Die Menschen müssen sich im Allgemeinen auf viele Arten anpassen, um mit den alltäglichen Herausforderungen unter sich verschlechternden Umweltbedingungen und seit Neuestem ändernden Klimabedingungen fertig zu werden.

Als ich ein Kind war, waren schon Mitte März die ersten Zeichen der sich anbahnenden Regenzeit zu sehen. Die Bauern begannen kurz nach der Neujahrsfeier emsig, ihre Felder für den herannahenden Regen und eine frühe Ernte von Erdnüssen, Bohnen und manchmal Mais vorzubereiten.

Die Regenfälle konnten vorhergesagt werden und die Bauern konnten besser planen. Schlechte oder ausbleibende Regenfälle waren selten.

Doch jetzt haben sich die Torpfosten verschoben. In den vergangenen 20 Jahren fällt es den Bauern immer schwerer, den Beginn der Regenzeit vorauszusehen. Und selbst wenn die Regenfälle mit Verspätung beginnen, fallen sie mehr und mehr unterschiedlich stark aus. Jahrein, jahraus haben die Bauern im Prinzip zwei Beschwerden: „Ich habe weniger geerntet, weil es keinen regen gab.” oder „Dieses Jahr haben sich meine Pflanzen nicht gut entwickelt, weil es zu viel Regen gab.”

Die Verlässlichkeit des Regens hat ernstzunehmende Folgen für die Selbstversorgerhaushalte. 2007 fiel zu Beginn der Regenzeit nur wenig Regen, so dass die Pflanzen auf den Feldern verdorrten. Und als endlich Regen niederging, führte er in weiten Teilen des nördlichen Ghana zu schweren Überschwemmungen.

Ich habe außerdem festgestellt, dass einige Ströme und Teiche, die einst das ganze Jahr über Wasser führten, nun nur wenige Monate nach Ende des Regens austrocknen.

Für die meisten Tierzüchter hier bedeutet das, dass es für ihre Tiere in der Trockenzeit nicht genügend Wasser gibt. Die Tier, die nun auf der Suche nach Wasser suchen weite Strecken zurücklegen müssen, werden gestohlen. Oder sie sterben.

Der Juli ist nicht nur der siebente Monat des Jahres, für die Dagara / Dagaaba steht der Begriff auch für den Höhepunkt der Dürrezeit. In dieser Zeit verbrauchen die meisten Haushalte in der Savanne ihre Lebensmittelvorräte und erwarten sehnsüchtig die neue Ernte. Einst war diese Zeitspanne sehr kurz, weil die Regenfälle sehr verlässlich waren. Doch jetzt recht die Dürrezeit – oder Hungerperiode – für einige Bauernfamilien von Anfang April bis Mitte September und macht so das Leben unerträglich.

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