Mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung haben sich die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen (UN) 2016 das größte internationale Versprechen unserer Zeit gegeben. Bis 2030 will die Welt unter anderem Armut beendet, die globale Ungleichheit verringert und ein gesundes Leben für alle ermöglicht haben. Klingt nach einem großen Plan? Richtig! Aber nur mit großen Plänen und entschlossener Zusammenarbeit kann die Welt die großen Herausforderungen unserer Zeit angehen.
Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, auch Sustainable Development Goals oder kurz SDGs genannt, sind aus den Millenniumsentwicklungszielen (MDGs) hervorgegangen. Zum Wechsel des Millenniums hatte die UN das erste Mal einen Fahrplan für die positive Veränderung der Welt für den Zeitraum 2000 bis 2015 festgelegt. 2015 wurden die MDGs dann von den SDGs abgelöst.
Mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung legt die Welt nicht nur Meilensteine fest, sie analysiert auch die Fort- und Rückschritte auf dem Weg dorthin. Die Vereinten Nationen veröffentlichen zum Beispiel jedes Jahr den sogenannten Sustainable Development Goals Report, in dem sie den aktuellen Stand der Dinge festhalten. Dies ist wichtig und nicht selbstverständlich. Ziel Nummer drei stellt etwa den Anspruch, ein gesundes Leben für alle zu ermöglichen. Auf dem Weg dorthin überprüfen die Vereinten Nationen Indikatoren wie die Kinder- und Müttersterblichkeitsrate, HIV-Ansteckungen oder die Anzahl von medizinischem Personal pro Anzahl der Bewohner einer Region. Die 193 Mitgliedsstaaten der UN bekommen so wiederum den Auftrag zu handeln und die jeweiligen Ursachen hinter den Indikatoren an der Wurzel zu packen.
Bringt doch eh nichts? – Stimmt nicht!
Zwar sind die Erfolge der SDGs nicht immer einfach zu messen. Für Frieden oder Geschlechtergerechtigkeit zu sorgen sind Mammutaufgaben, weil viele Faktoren ihren Erfolg bestimmen. Deshalb haben die Vertreter*innen der UN-Mitgliedsstaaten 169 Unterziele verhandelt. Im Hinblick auf das Gesundheitsziel zeigt sich dann, dass die Weltgemeinschaft bereits große Fortschritte erreicht hat.
Einer dieser Erfolge ist beispielsweise, dass die Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren seit 2000 in Subsahara-Afrika halbiert wurde. Auch in puncto selbstbestimmter Familienplanung hat sich für die Frauen in dieser Region einiges getan. Rund die Hälfte der unter 50-Jährigen, die in einer Partnerschaft leben, können mittlerweile moderne Verhütungsmittel nutzen. Darüber hinaus konnte die Weltgemeinschaft im selben Zeitraum auch die Zahl der Neuansteckungen mit Malaria und dem HI-Virus um mehr als 40 Prozent verringern. All das sind tolle Neuigkeiten, die nur erreicht werden konnten, weil die Weltgemeinschaft entschlossen an einem Strang gezogen hat.
193 Mal Verantwortung – auch von Deutschland
Richtig gehört, die Weltgemeinschaft hat an einem Strang gezogen. Um ein gesundes Leben für alle zu ermöglichen, sind nämlich nicht nur die einzelnen Nationalstaaten in der Pflicht. Infektionskrankheiten kennen keine Ländergrenzen, deshalb ist die Zusammenarbeit so wichtig.
Weil auch Deutschland zu dieser Gemeinschaft zählt, kann die Bundesregierung durch ihren Ehrgeiz weitere Erfolgsgeschichten auf den Weg bringen. Als eines der reichsten Länder der Welt steht Deutschland außerdem in der Pflicht, seinen Beitrag für eine gerechtere und friedlichere Welt zu leisten. Die Entwicklungsziele zeigen, dass es möglich ist, die dringenden Herausforderungen unserer Zeit in fruchtbare Ergebnisse zu verwandeln.
Durch eine ausreichende Finanzierung kann Deutschland beweisen, dass es zu diesem Prozess ernsthaft beitragen will. Mit deiner Unterschrift kannst du die Bundesregierung jetzt dazu auffordern, diese Pläne in die Tat umzusetzen.