Ein starkes Mutter-Tochter-Gespann im Kampf gegen HIV

Kürzlich hatten wir Besuch aus Sambia. Die Aktivistin und (RED)-Botschafterin Connie Mudenda kam mit ihrer Tochter Lubona nach Berlin, um über ihr Engagement im Kampf gegen HIV/Aids zu sprechen.

Connies Geschichte

Lubona ist fünf Jahre alt. Als sie uns im Büro besucht, stürzt sie sich auf den Computer und möchte etwas malen, kurze Zeit später übt sie ihre Rechenaufgaben, hochkonzentriert und fehlerfrei. Sie ist ein putzmunteres und aufgewecktes Kind, doch das ist nicht selbstverständlich. Eigentlich hätte Lubona drei Geschwister, doch alle drei starben viel zu früh. Lubonas Mutter Connie durchlebte diesen Albtraum, als sie ungewollt und unbewusst das HI-Virus an ihre Kinder übertrug. Zu diesem Zeitpunkt wusste sie noch nicht, dass sie sich an HIV infiziert hatte.

Doch der 13. Oktober 2004 wurde zum Wendepunkt ihres Lebens. Nach einem positiven Testergebnis wurde Connie in eine Klinik aufgenommen, die ihr die notwendigen antiretroviralen Medikamente zur Verfügung stellte. Nur kurze Zeit später wurde sie selbst vom Patient zur Mitarbeiterin: Sie beriet andere Frauen und Mütter, ermutigte diese, sich testen zu lassen und bestärkte sie, eine Therapie zu beginnen. Durch die Behandlung mit antiretroviralen Medikamenten kann die Übertragung des HI-Virus von Mutter auf Kind verhindert werden und Connie selbst brachte 2012 die gesunde Lubona zur Welt.

Als Beraterin ermutigt Connie Menschen, ihren HIV-Status testen zu lassen und steht ihnen im Fall einer Diagnose beratend zur Seite. Das Bild entstand im Frühjahr 2017 auf einer Projektreise mit ONE-Unterstützerin Carolin Kebekus.

Die Übertragung des HI-Virus von Mutter auf Kind

Die Mutter-Kind-Übertragung (Englisch: Mother-to-Child-Transmission MTCT) von HIV zu unterbinden, ist ein entscheidendes Element, um die globale Aids-Epidemie bis 2030 zu beenden. Weltweit erhalten bereits 76% der HIV-positiven schwangeren Frauen eine antiretrovirale Behandlung zur Prävention von MTCT. Damit hat sich die Zahl in den letzten sieben Jahren fast verdoppelt, was ein großartiger Erfolg ist. Dennoch benötigen weitere 1,4 Millionen Frauen eine Behandlung zur Vorbeugung von MTCT und über 90% dieser Frauen leben in Subsahara-Afrika.

Die Rolle Deutschlands im Kampf gegen HIV weltweit

Ein Schlüsselspieler im Kampf gegen HIV ist der Globale Fonds zur Bekämpfung von HIV, Tuberkulose und Malaria (GFATM). Durch dessen Programme haben heute 11 Millionen Menschen, die mit HIV leben, Zugang zu antiretroviraler Therapie. Damit erreicht der Globale Fonds knapp ein Drittel aller HIV-positiven Menschen weltweit. 11 Millionen Menschen, das ist zwar zunächst einmal eine große, abstrakte Zahl, aber dahinter verbergen sich unzählige Einzelschicksale – Geschichten wie die von Connie und Lubona. Ihre eigene, einzigartige Geschichte erzählte Connie bei ihrem Besuch in Berlin vielen interessierten Menschen. Sie traf sich mit Mitgliedern des Bundestags, Mitarbeiter*innen des Bundesentwicklungsministeriums und Jugendbotschafter*innen aus ganz Europa. Wenn du möchtest, kannst auch du ihre Geschichte hier anhören.

Die Bundesrepublik Deutschland unterstützt den Globalen Fonds finanziell im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Wir hoffen, dass das weiter so bleibt und mehr noch, Deutschland seinen jährlichen Beitrag erhöht, um einem zentralen Entwicklungsziel näher zu kommen: Eine Welt ohne Aids bis 2030. Bitte unterstütze uns dabei. Die Geschichte von Connie und Lubona zeigt: Entwicklungspolitik wirkt.  Ihre Geschichte darf auf keinen Fall überhört werden.

Unterzeichne unsere Aufruf an die politischen Entscheider*innen und zeig ihnen, dass du auf sie zählst. Und vor allem: Hilf mit, Erfolgsgeschichten weiterzuerzählen.

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