Als Frau, die selbst die Zwangsbeschneidung mit 13 Jahren nur knapp überlebte, bietet sie heute anderen Mädchen Schutz.

Als Frau, die selbst die Zwangsbeschneidung mit 13 Jahren nur knapp überlebte, bietet sie heute anderen Mädchen Schutz.

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Rhobi Samwelly, eine beeindruckende Frau, die vor dem britischen Unterhaus sprach, wurde von der BBC interviewt und sah sich wegen ihrer Arbeit für Frauenrechte in Tansania mit Todesdrohungen konfrontiert. Nur zu gut erinnert sie sich noch daran, wie sie als kleines Mädchen selbst Opfer von Genitalverstümmelung wurde.

„Ich wuchs in einem kleinen Dorf auf, in dem Frauen als Ware im Tausch gegen Vieh galten“, erzählt Rhobi. „Auch ich wurde beschnitten und gegen meinen Willen verheiratet. Ich möchte anderen Mädchen die Kraft geben, für ihre Rechte auf Bildung, auf Unversehrtheit des Körpers und auf freien Willen bei der Partnerwahl zu kämpfen.“

Rhobi setzt sich entschlossen für die Gleichberechtigung von Mädchen ein. Deswegen gründete sie Safe House, ein Frauenhaus, das genau zur richtigen Zeit in der kritischen „Beschneidungssaison“ im Dezember öffnete. Einige Mädchen mussten auf ihrer Flucht vor der Beschneidung die ganze Nacht laufen und erreichten Safe House traumatisiert und hungrig.

„Mädchen sollten, wenn sie nein sagen, die Unterstützung bekommen, die ich nie hatte. Damit sie begreifen, dass ihr Körper und ihr Leben ihnen gehört.“

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„Als ich 11 war, sah ich einige Mädchen aus dem Dorf losziehen zum Beschneidungsritual, wie es damals Brauch war. Eine von ihnen starb“, erinnert sie sich.

„Die Tradition schreibt vor, dass ein Mädchen, das während des Rituals stirbt, nicht bestattet werden darf. Stattdessen wird ihr Körper den wilden Tieren zum Fraß überlassen. Ihr Name darf nie wieder erwähnt werden.“

„Ich war erschüttert über diese Ungerechtigkeit. Als ich 13 war, sagten meine Eltern, die Zeit für meine Beschneidung sei jetzt gekommen. Ich flehte meine Mutter an, mir dies zu ersparen. Sie entgegnete jedoch, so sei nun einmal die Tradition und dem müsse ich mich beugen. Wenn ich mich weigere, werde ich niemals einen Mann finden und meine Familie wäre innerhalb der Dorfgemeinschaft geächtet, so hieß es. Ich überlegte ernsthaft wegzulaufen, wusste aber nicht wohin. Alle Verwandten waren auf der Seite meiner Eltern.“

„Ich verlor so viel Blut, dass ich das Bewusstsein verlor. Meine Familie und die Nachbaren brachen in Tränen aus, weil sie glaubten, ich würde sterben.“

Aus Angst davor, ins Gefängnis zu kommen, wagte Rhobis Familie es nicht, sie in ein Krankenhaus zu bringen. Es grenzt an ein Wunder, dass sie überlebte. Als sie sich schließlich von den Strapazen erholt hatte, war sie wütend auf ihre Familie. Verzeihen wollte sie ihr nur unter der Bedingung, dass ihren jüngeren Schwestern die Beschneidung erspart bleibt. Die Familie willigte ein.

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Nach ihrem Trauma war Rhobi fest entschlossen, gegen diese Ungerechtigkeit zu kämpfen. Sie bekam hervorragende Noten in der Schule und erhielt ein Stipendium für eine renommierte weiterführende Schule. Ihren Großvater hielt selbst das nicht davon ab, sie in die traditionelle Rolle zu drängen: „Warum willst du unbedingt weiter zur Schule gehen? Du solltest heiraten, damit dein Vater Kühe für dich bekommt.“

Rhobi bot ihm die Stirn: Sie schloss auch die weiterführende Schule mit hervorragenden Ergebnissen ab und wurde Lehrerin. Damit wurde ihr Kindheitstraum war.

Als sie voller Stolz über ihren Abschluss nach Hause kam, erfuhr sie, dass ihre Eltern einen Ehemann für sie ausgewählt, die Hochzeit arrangiert und bereits die Kühe vom zukünftigen Gatten angenommen hatten. „Ich konnte nicht glauben, dass sie mich so verraten hatten, und weinte eine Woche lang. Letztlich fügte ich mich jedoch, weil ich keine andere Wahl zu haben glaubte. Ich verweigerte mich jedoch der Zeremonie, bei der eine Kuh geopfert worden wäre. Das hätte für mich bedeutet, die Ehe nur auflösen zu können, wenn ich diese Schuld zurückzahle.“

„Ich weiß, dass Bildung für Mädchen der Schlüssel zur Veränderung ist. Inzwischen wendet sich das Blatt. Christina, eine ehemalige Beschneiderin, arbeitet jetzt mit mir in der Anti-FGM-Bewegung. Mädchen beginnen, für ihre Rechte zu kämpfen.“

Die meisten der 134 Mädchen, die im Dezember flohen, wurden inzwischen wieder mit ihren Familien versöhnt. Es wurden eidesstattliche Erklärungen über den Verzicht auf eine Beschneidung unterzeichnet. 32 wohnen noch im Safe House, erlernen einen Beruf oder setzen ihre Ausbildung fort. Damit wächst tagtäglich ihr Selbstvertrauen und ihre Unabhängigkeit.

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