Afrikanischer Frauenfußball bei der WM in Frankreich

Afrikanischer Frauenfußball bei der WM in Frankreich

von Moritz Fromm

Am 7. Juni beginnt mit dem Eröffnungsspiel Frankreich gegen Südkorea die achte Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen. Für das Turnier in Frankreich haben sich drei afrikanische Mannschaften qualifiziert: Südafrika, Nigeria und Kamerun. Bisher taten sich die afrikanischen Vertreterinnen meistens schwer. So kassierten die Ivorerinnen vor vier Jahren eine 10:0-Niederlage gegen Deutschland. Mit Nigeria (1999) und Kamerun (2015) kamen erst zwei afrikanische Teams überhaupt in die nächste Runde. Alle drei Teams gehen also als Außenseiterinnen in das Turnier.

Allerdings kann schon der dritte Platz für das Erreichen des Achtelfinals reichen und die Spitze des internationalen Frauenfußballs ist in den letzten Jahren enger zusammengerückt. Es liegt an diesen Mannschaften zu zeigen, dass dabei auch mit dem afrikanischen Frauenfußball zu rechnen ist:

Nigeria

Die ‚Super Falcons‘ haben sich bislang für jedes WM-Turnier qualifizieren können. Bei ihrer achten Teilnahme sind sie also das erfahrenste afrikanische Team. Nur 1999 überstanden sie allerdings die Vorrunde – in Frankreich soll eine junge Mannschaft diesen Erfolg wiederholen. Nur sechs der 23 Spielerinnen sind vor 1990 geboren, drei sogar erst im Jahr 2000. Angeführt wird die Mannschaft – trainiert vom Schweden Thomas Dennerby – dabei von einem echten Star: Asisat Oshoala.

Die Schülerin Khadija hält stolz ihren Pokal

Die 18-jährige Khadija ist nur eines von vielen Beispielen für junge Frauen aus Afrika mit Freude am Kicken

Die 24-jährige Stürmerin vom FC Barcelona war 2016 und 2017 Fußballerin des Jahres in Afrika. Bei der U20-Weltmeisterschaft 2014 führte sie ihr Team ins Endspiel gegen Deutschland und wurde beste Torschützin und Spielerin des Turniers. Ihre Tore sollen dazu beitragen, diesmal nicht knapp in der Vorrunde zu scheitern. Vor vier Jahren unterlag Nigeria den späteren Weltmeisterinnen USA nur mit null zu eins und holte ein Unentschieden gegen die Schwedinnen. Vor acht Jahren verloren sie ebenfalls nur sehr knapp gegen die damaligen Gastgeberinnen aus Deutschland.

Die Siegerinnen der letzten drei Afrikameisterschaften erwarten mit Gastgeber Frankreich, Norwegen und Südkorea schwere Gegnerinnen. Doch die Super Falcons haben wegen ihrer guten Ergebnisse bei den letzten Turnieren und ihrer Stürmerin Asisat Oshoala eine echte Chance ins Achtelfinale vorzustoßen.

Südafrika

Zum ersten Mal dabei ist die Frauenfußballmannschaft Südafrikas, die ‚Banyana Banyana‘. Dass sie in der deutschen Gruppe B nicht chancenlos sein werden, zeigt das Ergebnis der Afrikameisterschaft aus dem letzten Jahr. Im Finale in Accra unterlagen sie den Nigerianerinnen erst im Elfmeterschießen. Trainiert wird die Mannschaft bei ihrer Premiere von einer der Gründerinnen des südafrikanischen Frauennationalteams: Desiree Ellis. Bevor sie die Banyana Banyana übernahm, trainierte sie zehn Jahre das Frauenteam der Tottenham Hotspur, für das sie selbst elf Jahre gespielt hatte.

Maymun Muhyadine Mohamed spielte in Somalia Fußball und durchbrach damit Geschlechterrollen. Trotz ihrer Flucht nach Djibouti, lässt sie sich nicht vom Ball abhalten. Foto: UNHCR/G.Beals

Star des Teams ist die amtierende afrikanische Fußballerin des Jahres Thembi Kgatlana. Gemeinsam mit ihrer Teamkollegin Linda Motlhalo spielt die 22jährige Stürmerin für den chinesischen Verein Beijing BG Phoenix FC. Keine der Spielerinnen im Kader ist größer als 1,70m. Nicht nur deshalb werden es die Südafrikanerinnen als eine der sogennanten Kleinen schwer haben bei der Weltmeisterschaft. Zuletzt unterlagen sie in einem Testspiel Norwegen mit zwei zu sieben.

Mit dem von Trainerin Ellis geforderten „Charakter und Mut” möchte das Team gegen die starken Gegnerinnen aus Deutschland, Spanien und China aber für die ein oder andere Überraschung sorgen.

Kamerun

Gleich bei ihrer ersten Weltmeisterschaftsteilnahme vor vier Jahren überstanden die Löwinnen die Gruppenphase. Im Achtelfinale verloren sie danach allerdings knapp gegen China. Für ganze acht Spielerinnen im kamerunischen Kader ist die Weltmeisterschaft mit keiner großen Reise verbunden, da sie ohnehin bei französischen Vereinen unter Vertrag stehen. Weitere Spielerinnen sind verpflichtet in Norwegen, Russland, Spanien, der Türkei oder den USA.

Die Löwinnen haben nicht nur einen international vertretenen, sondern auch einen ausgeglichenen Kader mit dem sie sich durchaus Chancen ausrechnen können. Herausragend im Wortsinn ist am ehesten Gaëlle Enganamouit. Sie wurde 2015 Torschützenkönigin der schwedischen Liga und Afrikas Fußballerin des Jahres. Gemeinsam stürmen wird sie mit der in den USA aufgewachsenen Michaela Abam vom Paris FC und Gabrielle Onguéné vom ZSKA Moskau.

Auch in Sambia spielt Fußball eine wichtige Rolle. Foto: Michael Mistretta

Entscheidend für den Erfolg der Mannschaft wird sein, ob sie aus den ersten beiden Spielen gegen die Niederlande und Kanada mindestens einen Punkt ergattern können. Dann würden die Chancen vor dem letzten Gruppenspiel gegen Neuseeland gut stehen, dass sich die Löwinnen erneut für das Achtelfinale qualifizieren können.

Fußball bewegt die Welt – mehr als jede andere Sportart. Fußball zu spielen bedeutet für Frauen fast überall auf der Welt aber vor allem auch, mit traditionellen Geschlechterrollen konfrontiert zu werden. Wir bei ONE sind überzeugt: Frauen können kicken – und vieles mehr. Mit unserer Kampagne #Armutistsexistisch setzen wir uns dafür ein, Mädchen und Frauen in Afrika zu stärken.

 

 

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