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6 Dinge, die du über COVID-19-Impfstoffe wissen solltest

Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen und die Zahl der Neuinfektionen zu senken, hat sich die Welt zurecht darauf konzentriert, das öffentliche Leben herunterzufahren und soziale Kontakte auf ein Minimum zu begrenzen.

Diese Maßnahmen müssen unbedingt aufrechterhalten werden. Der einzige Ausweg aus dieser Krise ist jedoch der weltweite gerechte Zugang zu COVID-19-Impfstoffen oder wirksamen Medikamenten. Wir können die Krankheit nur dann endgültig besiegen, wenn wir sie überall besiegen. Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass alle gefährdeten Menschen weltweit bei der Verteilung von Impfstoffen berücksichtigt werden – und zwar unabhängig davon, wo sie leben, welcher Nationalität sie angehören oder wie viel sie verdienen.

Hier beantworten wir dir sechs wichtige Fragen zum Thema COVID-19-Impfstoffe:

Wie ist der aktuelle Stand in Bezug auf COVID-19-Impfstoffe?

Mittlerweile gibt es über zehn COVID-19-Impfstoffe, die in mindestens einem Land zugelassen sind. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat für die Europäische Union bisher den Pfizer/BioNTech-, Moderna- und AstraZeneca-Impfstoff zugelassen. Momentan werden zusätzlich die Impfstoffe von Johnson & Johnson und Novavax geprüft. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erteilte bisher dem Pfizer/BioNTech- und kürzlich auch dem AstraZeneca-Impfstoff das Emergency Use Listing (EUL). Das bedeutet, dass diese Impfstoffe in Zukunft über die COVAX-Initiative für eine gerechte weltweite Verteilung genutzt werden können.

Gibt es noch andere Möglichkeiten, COVID-19 zu behandeln?

Die Behandlung mit einem geeigneten Medikament kann die Überlebenschancen von Menschen, die sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert haben, nach wie vor erhöhen. Momentan wird eine Vielzahl an Arzneimitteln gegen COVID-19 getestet, allerdings sind bisher keine zugelassen. Aktuell befinden sich aber mehr als 200 Medikamente in der Entwicklung und weitere werden in laufenden Studien getestet. Das ist das erfreuliche Ergebnis weltweiter Anstrengungen mit dem Ziel, die Forschung und Entwicklung im Rahmen von globalen Partnerschaften zu koordinieren und voranzutreiben. Die vielversprechendsten Optionen sind momentan Medikamente, die bereits zur Bekämpfung anderer Krankheiten zugelassen sind und auch gegen COVID-19 wirken könnten.

Wie lange dauert es in der Regel, einen Impfstoff zu entwickeln?

Unter normalen Umständen dauert die Forschung und Entwicklung eines neuen Impfstoffs durchschnittlich zehn Jahre. Manchmal kann es aber auch schneller gehen, wie wir bei früheren Krankheitsausbrüchen gesehen haben und wie auch die aktuelle Lage wieder unter Beweis stellt. Der Weg eines neuen Impfstoffs von der Entwicklung bis in die Kliniken und Arztpraxen ist in der Regel lang – und das aus gutem Grund. Denn zunächst muss nachgewiesen werden, dass die Impfung nicht nur wirksam, sondern vor allem auch sicher ist. Deshalb durchläuft auch jeder COVID-19-Impfstoffkandidat ein strenges, mehrstufiges Zulassungsverfahren, bis er schließlich Menschen verabreicht werden darf.

Was braucht es, um COVID-19-Impfstoffe auf globaler Ebene zu produzieren?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen Solidaritätsappell an Regierungen und Pharmaunternehmen weltweit gestartet: Um die Produktionskapazitäten von COVID-19-Impfstoffen zu erhöhen und schnellstmöglich allen Menschen weltweit Zugang zu ermöglichen, könnten für die Dauer der Pandemie Patentrechte aufgehoben und Wissen und Daten zur Verfügung gestellt werden. So könnten auch andere Länder in die Produktion der Impfstoffe einsteigen. Indien und Südafrika setzen sich bei der Welthandelsorganisation (WTO) für einen sogenannten TRIPS-Waiver ein, der eine solche zeitweise Aufhebung von Patentrechten bewirken würde. Denn: Menschenleben müssen über Profitmaximierung gestellt werden.

Wie läuft die weltweite Verteilung von Impfstoffen normalerweise ab und wie läuft es momentan mit COVID-19-Impfstoffen?

In der Regel verstreichen sieben Jahre, bis ein neues Medikament oder ein neuer Impfstoff nach der erstmaligen Zulassung in einem Industrieland auch in den weniger entwickelten Ländern verfügbar ist. Die Corona-Pandemie mahnt uns jedoch nachdrücklich, dass Krankheiten und Viren keine Grenzen kennen. Wenn sich das Coronavirus weiter ausbreitet, bedroht es uns alle. Deshalb müssen wirksame COVID-19-Impfstoffe und wirksame Medikamente sofort nach ihrer Entwicklung für alle Menschen verfügbar gemacht werden – unabhängig von Nationalität oder Wohlstand. Allerdings haben sich momentan die reichsten Länder mehr als die Hälfte aller verfügbaren Impfdosen gesichert. Dabei macht ihre Bevölkerung nicht einmal ein Fünftel der Weltbevölkerung aus. Das ist unverantwortlich und gefährlich. Es gibt allerdings auch gute Nachrichten: Die COVAX-Initiative, die COVID-19-Impfstoffe insbesondere für Niedrigeinkommensländer zur Verfügung stellen soll, begann am 24. Februar mit der Auslieferung der ersten Impfdosen.

Wie können wir einen weltweit gerechten Zugang zu COVID-19-Impfstoffen sicherstellen?

Es ist keine Option, die Schwächsten zurückzulassen. Obendrein können wir es uns nicht leisten. Deshalb müssen wir faire Bedingungen schaffen, um sicherzustellen, dass ein COVID-19-Impfstoffe weltweit für jede und jeden verfügbar ist. Die Aufhebung von Patentrechten zur Erhöhung der weltweiten Produktionskapazitäten ist ein wichtiger und notwendiger Schritt. Zusätzlich sollten sich die G7- und einige G20-Länder, die überschüssige Impfdosen horten, schnellstmöglich zu einer Weiterverteilung an andere Länder bereiterklären. Diese Weitergabe muss parallel zu nationalen Impfkampagnen stattfinden und im besten Fall von multilateralen Initiativen wie COVAX koordiniert werden.

Das reicht dir noch nicht? Dann fordere mit uns eine Weiterverteilung überschüssiger Impfdosen von den G7-Staaten.

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