1. Deutschland beendet Ausbildungsmission in Mali
Deutschland stellt seine Ausbildungsmission in Mali nach fast zehn Jahren ein. Dies erklärte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) am Mittwoch, wie Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), die Tageszeitung (TAZ) und Deutsche Welle berichten. Man werde nicht zulassen, dass “gut ausgebildete malische Soldaten” gemeinsam mit russischen Einheiten “furchtbare Menschenrechtsverletzungen begehen”, so Lambrecht weiter. Hintergrund seien Vorwürfe, dass die neue malische Regierung, die die sich 2021 an die Macht geputscht habe, mit russischen Söldner*innen der Wagner-Gruppe kooperieren soll. Laut Bundeswehrangaben seien seit Beginn der Mission im Verbund mit EU-Partnern rund 15.000 malische Soldat*innen ausgebildet worden. Fortgeführt solle jedoch die deutsche Beteiligung am Stabilisierungseinsatz der Vereinten Nationen (UN) in Mali. Bedingung hierfür sei aber, dass die UN Ersatz für die bislang von Frankreich gestellten Fähigkeiten finde, so Lambrecht. Die Regierung in Mali hatte am Montag verkündet, zwei Kooperationsabkommen mit Frankreich aufzukündigen. Auch die Ausbildungsmission der Bundeswehr im Nachbarstaat Niger soll weiter fortgesetzt werden, erklärte die Ministerin.
2. Hunger auf der Welt erreicht Rekordwert
Die Zahl hungernder Menschen in der Welt ist 2021 um ein Viertel gestiegen. Dies stellt ein neuer Bericht des Netzwerks gegen Lebensmittelknappheit fest, wie unter anderem der Tagesspiegel, die Tageszeitung (TAZ) und die Frankfurter Rundschau berichten. Demnach seien im vergangenen Jahr 193 Millionen Menschen auf dringende Hilfe angewiesen gewesen, um ihren Nahrungsbedarf decken zu können. Damit drohe ein Anstieg um fast 40 Millionen Hungernde im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2020. Seit 2016 habe sich die Zahl der Hungernden beinahe verdoppelt. Über eine halbe Million Menschen seien unmittelbar vom Hungertod bedroht und weitere 236 Millionen Menschen befinden sich in einer angespannten Lage. Als Gründe für den Anstieg des Hungers in der Welt nennt der Bericht bewaffnete Konflikte in Staaten wie Afghanistan, Äthiopien, Sudan, Syrien und Nigeria, aber auch die ökonomischen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Hinzu kämen Wetterextreme in verschiedenen afrikanischen Staaten. Da sich der Bericht auf 2021 beziehe, seien die steigenden Lebensmittelpreise in Folge des Ukraine-Krieges noch gar nicht einbezogen. Expert*innen warnen jedoch, dass der Preisanstieg die Krise in den besonders vulnerablen Staaten massiv verschärfen werde. Es sei daher dringend geboten, “die Ursachen von Ernährungskrisen zu bekämpfen und nicht erst zu reagieren, wenn sie bereits eingetreten sind”, so die Autor*innen des Berichts. Zusätzlich brauche es “neue Soforthilfen”, so der Exekutivdirektor des Welternährungsprogramms David Beasley.
3. Guterres begrüßt Aussöhnungsbemühungen in Nigeria
In Nigeria findet ein Reintegrationsprogramm für ehemalige Extremisten statt, wie der Deutschlandfunk meldet. Das Programm richte sich insbesondere an ehemalige Kämpfer von Boko-Haram. Laut dem nigerianischen Militär hätten sich bereits über 1.600 ehemalige Angehörige der islamistischen Miliz dem Programm angeschlossen. UN-Generalsekretär António Guterres bezeichnete dies als “bestmöglichen Schritt für den Frieden”. Bei seiner Reise nach Maiduguri im Staat Borno, der als Hochburg der Terrorgruppe gelte, hatte Guterres sich sich mit ehemaligen Extremisten in einem Rehabilitierungslager getroffen. Dort hatte er für zusätzliche globale Finanzhilfen für Wiederaufbaumaßnahmen geworben. Diese sollen vor allem den Nordosten des Landes unterstützen, in dem die Rebellen weiter aktiv seien.