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5 afrikanische Aktivistinnen im Kampf gegen HIV/AIDS

Am 1. Dezember ist Internationaler Welt-AIDS-Tag

In diesem Jahr stehen besonders Frauen und Mädchen im Vordergrund, denn jede zweite Minute infiziert sich eine Frau mit HIV/AIDS. In den letzten 50 Jahren hat es zwar signifikanten wissenschaftlichen Fortschritt für die Bekämpfung und Prävention der Krankheit gegeben, jedoch hat die Corona-Pandemie diesen Vorsprung stark zurückgeworfen. Nach wie vor infizieren sich Frauen in Ländern, die stark von Armut betroffen sind. Vor allem in Ländern, in denen zusätzlich sexuelle Aufklärung tabuisiert wird und ein großes Stigma um HIV/AIDS herum herrscht. Das muss sich ändern!

Damit sich das ändert, braucht es vor allem Aufklärung rund um die Krankheit und ein Aufbrechen der damit verbundenen Stigmata. Es sind Frauen wie Beatrice Were, Martine Somda, Stella Ebeh, Grace Ngulube und Nooliet Kabanyana, die ihr Leben dem Kampf gegen HIV/AIDS gewidmet haben und dadurch das Leben vieler Menschen mit Diagnose lebenswert machen.

Im Rahmen des diesjährigen internationalen Welt-AIDS-Tages mit dem Hauptfokus auf dem Ende von Ungleichheiten stellen wir diese 5 afrikanische Aktivistinnen vor. 

1. Beatrice Were  

“Als Mutter war eines der schwierigsten Dinge, mit denen ich konfrontiert wurde, meinen Kindern im Alter von 9 und 5 Jahren zu sagen, dass ich mit HIV infiziert bin und dass ich eines Tages sterben und sie als Waisen zurücklassen werde.”

Beatrice Were ist eine AIDS-Aktivistin aus Uganda. Sie hat mit 24 Jahren kurz nach dem Tod ihres Ehemannes ihre HIV-Diagnose erhalten, hat es jedoch geschafft, das Sorgerecht für ihre Kinder zu behalten, ohne neu zu heiraten. Um Frauen in ähnlichen Situationen zu helfen, hat Were die NGO National Community of Women Living With HIV/AIDS (NACWOLA) mitgegründet. Hauptsächlich ist ihr Ziel, die Lebensqualität von Frauen, die mit HIV leben, zu verbessern. Außerdem hat sie hat das “Memory Book Project” gegründet, das HIV-positive Eltern dazu ermutigt, ihre Kinder auf einen Trauerfall vorzubereiten und ihre Liebe, Erinnerungen und Präventionsbotschaften in einem gemeinsamen Buch zu dokumentieren. Denn ihren Kindern von ihrer Diagnose zu erzählen, fiel ihr schwer. Somit ermutigt sie Frauen und Müttern zu ihrer Diagnose zu stehen.

2. Martine Somda

Martine Somda ist eine Aktivistin aus Burkina Faso, die im Alter von 34 Jahren ihre, für sie sehr traumatisierende, HIV-Diagnose bekam. Um andere Menschen dazu zu ermutigen, sich trotz Diagnose so zu lieben, wie sie sind und allen Menschen sowohl Prävention als auch Hilfe zugänglich zu machen, ist Somda an die Öffentlichkeit gegangen.

Ihr Ziel ist es, einen universellen Zugang zu Präventionsmethoden zu ermöglichen und sie fordert die Einbeziehung der von HIV betroffenen Menschen in die Entwicklung nationaler AIDS-Strategien ein.  Sie ist Mitgründerin der Responsibility, Hope, Life and Solidarity (REVS+), die sich für die Vorbeugung von HIV, die Behandlung von Menschen, die mit dem Virus in Kontakt gekommen sind und deren Rechte einsetzt. Sie hilft Frauen, die mit ihrer Diagnose viel verloren haben, eine Arbeit zu finden, damit sie ihr Leben leben können. Martine Somda setzt unerbittlich sich gegen Diskriminierungen und das Stigma um HIV-Infizierten Menschen ein.  

3. Stella Ebeh

“Ich kenne die Herausforderungen, und ich möchte nicht, dass andere Menschen das durchmachen müssen, was ich durch Stigmatisierungen durchgemacht habe”

Stelle Ebeh arbeitet als Public Health Officer in Nigeria, wo sie sich in einer Klinik um 700 Menschen mit HIV kümmert. Ihren HIV-positiven Status nutzt sie, um sich stark gegen das Stigma rund um HIV und AIDS einzusetzen und laut gegen die Diskriminierungen, die eine solche Diagnose in Nigeria mit sich bringt zu kämpfen. Ihre Arbeit mit Patient*innen nutzt sie ebenfalls, um sie zu ermächtigen, sich gegen das Stigma zu stellen und trotz ihrer Diagnose ein vollkommenes Leben zu führen. 

4. Grace Ngulube

“Um jugendfreundliche Gesundheitsdienste näher an die jungen Menschen heranzubringen – Dienste, die sie auch direkt einbeziehen – müssen viele Barrieren beseitigt werden.”

Grace Ngulube bekam ihre HIV-Diagnose zufällig mit 10 Jahren, als sie in ihrer Schule in Malawi an einem Awareness Day getestet wurde: Sie wurde mit HIV geboren. Da Ngulube Jahre selbst gebraucht hat, um mit ihrer Diagnose Frieden zu schließen, unterstützt sie heute junge Menschen in ähnlichen Situationen. Sie ist Youth Champion für das vom IAS unterstützte Peer Power Project und Peer Supporter/Projektkoordinatorin für die Projekte REACH und Peers to Zero der Jugendorganisation WeCare und arbeitet ebenfalls als Peer-Supporter in einer Klinik in Malawi. Sie arbeitet mit jungen Menschen mit HIV und nutzt Programme, um sie untereinander zu vernetzen. Sie setzt sich außerdem für einen leichteren Zugang zu jugendfreundlichen Services im Rahmen der HIV/AIDS Bekämpfung und Prävention. 

5. Nooliet Kabanyana

Nooliet Kabanyana arbeitet als Anwältin in Ruanda und ist im Gesundheits- und Menschenrechtssektor tätig. Dort vertritt sie zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen im Kampf gegen AIDS. Sie leitet ein ruandisches NGO-Forum für HIV/AIDS und Gesundheitsförderung und setzt sich für ein gerechtes Gesundheitssystem ein. Kabanyana hat das Recht auf ihrer Seite und steht für Gerechtigkeit für Frauen in Ruanda ein.

 

Es gibt natürlich noch viele weitere Aktivistinnen, die sich in Afrika und auf der ganzen Welt im Kampf gegen HIV/AIDS engagieren und sich vor allem gegen Ungleichheiten einsetzen, die Menschen mit Diagnose ausgesetzt sind.


Auch du kannst dich am Welt-Aids-Tag solidarisch zeigen: 

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